Mittwoch, September 18, 2024
10.2 C
München
spot_img

Zwei rare Bowmore-Abfüllungen von Single Malts of Scotland & Signatory

Diese Malts von Bowmore sind im World Wide Web irgendwie untergegangen. Man findet  so gut wie nichts. Grund genug für uns, diese zu probieren. Der erste ist ein 17yo aus dem Sherry Butt 885 für Shinanoya, also nur für den japanischen Markt bestimmt. Der andere ein 26yo aus dem Jahr 1975 vom unabhängigen Abfüller Signatory. Erwartet uns vielleicht eine positive Überraschung?

Tasting Notes


Bowmore 17y 94-12 SD for Shinanoya Sherry Butt #885 256btl – 52,1%Bowmore 17y 94-12 SD for Shinanoya Sherry Butt #885 256btl – 52,1%
84

Farbe: Gold
Nase: Süß und salzig – Honig, Rhabarber, Orangen, Leder, karamellisierter Zucker, Granatapfel, kalter Rauch und nur leichter Torf prägen die Nase. Ein wenig später kommen grasige Noten und frisch gepresster Ananassaft mit einem leicht säuerlichen Fehlton hinzu.
Geschmack: Sehr dünn zu Beginn! Leder, Öl, harzige Kiefernnadeln, herbe Kräuter und bittere Holztannine – aber auch Honig und viel Zucker. Zuerst bitter, dann ins Süße drehend. Zum Finish hin wie ein finnischer Saunaaufguss mit etwas Vanille und viel Holz.
Finish: Recht lang und süßlich-herb! Bittere Holznoten setzen sich immer stärker durch, jedoch wirkt die extreme Zuckersüße entgegen. Kalter Rauch (Aschenbecher) und etwas süßlicher Torf bleiben auf der Zunge zurück.
84 Punkte (Nase: 87 / Geschmack: 82 / Finish: 83)


Bowmore 26y 75-01 Sig Vintage Collection Dumpy Oak Cask 1925 222btl – 49%Bowmore 26y 75-01 Sig Vintage Collection Dumpy Oak Cask 1925 222btl – 49%
89

Farbe: Helles Gold
Nase: Runder und cremiger Einstieg mit Vanille, Leder, Orange und viel salziger Würze. Spuren von Chilischoten kommen zum Vorschein, ebenso wie nasse Pappe, frischer süßer Torf und Zitronenmelisse.
Geschmack: Cremig, aber eher dünn. Zitronensaft, viel Vanille, Honig und begleitende, herbe Kräuter prägen zu Beginn den Geschmack. Immer fader werdend mit Aromen von Dampfnudeln mit Vanillesauce und dunkle, frische Holzaromen mit zartem Nusscharakter.
Finish: Mittellang – salzig und ein etwas fader Abgang. Die Vanillearomen sind immer noch präsent und werden von einer Kombination aus Marzipan, hellem, rauchigem Holz und leicht herben Kräutern begleitet.
Bemerkung: Nicht schlecht – vor allem die Nase – jedoch ein wenig unspektakulär!
89 Punkte (Nase: 91 / Geschmack: 87 / Finish: 89)

Mit bestem Dank an Carlos Han für dieses Sample.


- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

Must know

- Anzeige -spot_img

Ähnliche Artikel

- Anzeige -spot_img