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Zwei lang gereifte Caperdonich von Duncan Taylor – Peerless und Romantic Rhine Collection

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Caperdonich aus der Speyside – eine der wenigen Brennereien, von denen es so gut wie keine  Originalabfüllungen gibt. Dafür steht Duncan Taylor mit über siebzig Abfüllungen, davon mehr als 40 aus dem Jahre 1972, ganz oben auf der Liste der Independent Bottlers. Heute im Tasting eines der ältesten Fässer, cask 3568 von 1968, und ein 1972er für die Romantic Rhine Collection von Reifferscheid.

James Grant gründete 1898 in der Speyside auf der gegenüberliegenden Straßenseite seiner Glen-Grant-Brennerei eine Erweiterungs-Destillerie, die lange Zeit unter dem Namen ‘Glen Grant No.2’ bekannt war. Beide Betriebe waren mit einer Pipeline verbunden. Nach nur vier Jahren Betriebszeit musste die Brennerei nach dem sogenannten Pattison Crash und den damit verbundenen Zahlungsschwierigkeiten geschlossen werden.

Erst 1965 wurde sie wieder durch die Gesellschaft Glenlivet Distilleries unter neuem Namen Caperdonich in Betrieb genommen. Der gälische Name bedeutet ‚Secret Well’, auf Deutsch in etwa ‚Versteckte Quelle’. Modernisiert und 1967 von zwei auf vier Stills erweitert, erfolgte 1977 der Verkauf an Seagrams und 2001 an Pernod Ricard. Nur ein Jahr später wurde die Brennerei 2002 geschlossen und Teile des Geländes verkauft. Ende 2010 dann das endgültige Aus für Caperdonich. Die Gebäude wurden nach Verkauf der Wash- und Spiritstills sowie der Gärbottiche abgerissen.

Caperdonich produzierte einen eher trockenen Malt, der bis auf eine Single-Cask-Abfüllung und einen jungen 5-jährigen als Single Malt nur von unabhängigen Abfüllern erhältlich ist. Der größte Teil der Produktion ging in die Chivas-Regal-Blends.

Tasting Notes


Caperdonich 34y – 1968-2003 – DT Peerless, oak cask 3568, 198btl – 41,8%
84

Farbe: Strohgelb
Nase: Fruchtig-frische Nase mit Mangos, Ananas, Pfirsich und Mandarinen. Noten von getrockneten Apfelscheiben und Heu sowie etwas Gummi sind ebenfalls mit dabei.
Geschmack: Sehr dünne Konsistenz mit einer seichten Fruchtigkeit und viel süßen Vanillearomen. Die leichte Frische dreht jedoch schnell ins Herbe – salzig-würzig mit ungesüßtem Brennesseltee und Zimt. Immer trockener und herber werdend.
Finish: Nur mittellang. Anfangs noch frische Minze mit Vanille, Honig und Aromen vom Limetten-Sorbet. Dann trockner werdend mit etwas bitteren Kräuteraromen und tanninfreiem Holz
Bemerkung: Insgesamt ein recht dünner und wenig ausdrucksreicher Malt!
84 Punkte  (Nase: 86 / Geschmack: 83 / Finish: 82)


Caperdonich 37y – 1972-2010 – DT for R. Rhine Coll. Sherry Octave 417373, 71btl – 47,8%
86

Farbe: Maisgelb / Volles Gold
Nase: Sehr fruchtig und mineralisch-salzig. Ein Fruchtmix aus Orange, Mandarine, gelbem Kernobst und tropischen Früchten. Unterlegte, wachsartige  Teearomen, getrocknete Vanilleschoten mit süßem Honig und auch hier mit etwas Gummi.
Geschmack: Sanft und fruchtig-süß, dann zart bitter und frisch werdend. Würzige Nuss- und Tabakaromen mit Holz und wieder Vanille. Jetzt kommen mehr grüne und bittere Noten (grüne Paprika) hinzu.
Finish: Lang – leicht bitterer, grüner Tee, Lakritze und Holz, etwas fad und trockner werdend.
86 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 86 / Finish: 84)


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