Wuchtig, aber gutmütig: Cabernet Sauvignon aus Washington State

2012 Seven Falls Cabernet Sauvignon
Nur wenige Weine aus dem Nordwesten der USA finden den Weg nach Europa. Dieser Cabernet Sauvignon hat es geschafft. Warum gerade er? Weil er den Gaumen vor keine großen Probleme stellt und doch intensiv im Geschmack ist.

Die­ser Wein ist eine Wucht. Reich wie ein Korb fri­scher Wald­bee­ren, opu­lent wie ein fru­ga­les Mahl, süß wie Bit­ter­scho­ko­la­de und schwer wie ein aus­ge­wach­se­ner Braun­bär aus den end­lo­sen Wei­ten Nord­ame­ri­kas. Der Ver­gleich hinkt, ich weiß. Aber die­ser Caber­net Sau­vi­gnon kommt aus Washing­ton Sta­te. Das ist der nörd­lichs­te Bun­des­staat im Wes­ten der USA, geprägt von end­lo­sen Wäl­dern der Cas­ca­de Ran­ge (Kas­ka­den­ge­bir­ge) und der men­schen­lee­ren Halb­wüs­ten dahin­ter. Dicht besie­delt ist die Gegend nur mit Vier­bei­nern, und der größ­te und stärks­te ist nun mal der Braunbär.

Ein Monolith von Wein, der sich ganz easy trinkt

Seven Falls Cel­lars heißt das Wein­gut, das die­sen Mono­lith erzeugt. Ein Wein, wie die Ame­ri­ka­ner ihn lie­ben und immer mehr Deut­sche auch: expres­siv fruch­tig mit Kirsch- und Cas­sis­aro­men, sam­ti­gem Tan­nin, kaum merk­li­chem Toast und einer mil­den, wei­chen Säu­re. So einen Trop­fen trinkt man gern aus einem gro­ßen Schwen­ker, und wer kei­nen Kamin hat, stellt sich ein­fach vor, ihn vor dem lodern­den Feu­er Schluck für Schluck lang­sam zu genie­ßen. Ein saf­ti­ges Steak gin­ge natür­lich auch. Es muss ja nicht vom Braun­bär sein.

Wahl­u­ke Slo­pe mit dem Colum­bia River

Übri­gens trinkt sich die­ser Caber­net Sau­vi­gnon trotz sei­ner Wucht leicht und easy. Er ist gut­mü­tig und stellt den Gau­men vor kei­ne unlös­ba­ren Auf­ga­ben. Die rei­fe, süß­li­che Bee­ren­frucht macht, dass er wie Öl den Schlund hin­un­ter läuft. Eher schon wird die Leber gefor­dert. Denn der Wein hat 14,5 Vol.% Alko­hol. Aber wer sagt, dass man gleich eine gan­ze Fla­sche trin­ken soll?

Wärmstes Anbaugebiet in Washington State

Ein typi­scher US-Cabernet also? Falsch. In Washing­ton Sta­te ist es viel wär­mer als in den meis­ten Tei­len Kali­for­ni­ens. Der Bun­des­staat liegt zwar wei­ter nörd­lich. Aber durch die Cas­ca­de Ran­ge ist das Lan­des­in­ne­re vor kal­ten pazi­fi­schen Win­den geschützt. Und das Anbau­ge­biet Wahl­u­ke Slo­pe, aus dem die­ser Wein kommt, ist der wärms­te Teil des Colum­bia Val­ley, des größ­ten Anbau­ge­biets in Washing­ton Sta­te. Es liegt im Regen­schat­ten der Ber­ge. Ent­spre­chend tro­cken und heiß ist das Kli­ma dort. Im Som­mer wer­den locker 100° Fah­ren­heit erreicht. Das ent­spricht rund 37° Cel­si­us. Ohne Bewäs­se­rung wächst in die­ser Gegend kein Strauch, geschwei­ge denn ein Reb­stock. Im Win­ter kann es aller­dings bit­ter­kalt werden.

Die­ses Kli­ma sowie die Sand- und Lehm­bö­den geben dem Wein sei­ne Fül­le, sei­ne rei­fe Frucht, sein sof­tes Tan­nin. Rot­wein­trin­ker, die das Aus­la­den­de, ja Baro­cke lie­ben, wür­den in die­sem Wein am liebs­ten baden.


Der Wein


2012 Seven Falls Caber­net Sau­vi­gnon | Seven Falls Cellars
Preis: 15,50 Euro
Bezug: www.vinexus.de


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