Angefixt – Wie Christian Stahl als Winzer des Jahres den Frankenwein revolutioniert

Christian Stahl vom Winzerhof Stahl
© Winzerhof Stahl
Der Winzerhof Stahl macht nicht nur mit abgedrehten Namen Furore. Unsere Autorin hat Christian Stahl, der kürzlich von der Frankfurter Allgemeine Zeitung zum Winzer des Jahres gekürt wurde, deshalb gefragt, was seine Weine so kompromisslos anders macht.

Schon ein­mal was von Boten­stof­fen gehört? Die Trans­mit­ter sor­gen in unse­rem Kör­per für eine tadel­lo­se Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ner­ven­zel­len und der Boten­stoff Dopa­min sorgt bei­spiels­wei­se maß­geb­lich dafür, dass wir Glück emp­fin­den kön­nen. Was das mit Wein zu tun hat? Der Win­zer­hof Stahl füllt den „Boten­stoff” jetzt ein­fach in Fla­schen ab. Doch dazu spä­ter mehr.

Zuerst rich­ten wir unse­ren Blick ins beschau­li­che Auern­ho­fen in Fran­ken, wo der Win­zer­hof Stahl seit Jah­ren Furo­re mit sprit­zi­gen Wei­nen unter noch sprit­zi­ge­ren Namen macht. Wer hier aller­dings die für die Regi­on typi­sche Bocksbeutel-Romantik inklu­si­ve def­ti­ger Brot­zeit erwar­tet, liegt falsch. Ent­täuscht wer­den wird er aller­dings den­noch nicht, denn auch ohne die alten Mus­ter gelingt Chris­ti­an Stahl die per­fek­te Balan­ce aus Genuss und Hand­werk – und ist zudem ein Geheim­tipp für Lieb­ha­ber inter­na­tio­na­ler Rebsorten.

„Wir machen den per­fek­ten Wein für jeden Anlass und jede Lebenslage.”

So lau­tet das Cre­do des Fami­li­en­be­triebs, in dem neben den edlen Trop­fen auch Platz für gut gemach­te und unkom­pli­zier­te Wei­ne ist. Chris­ti­an Stahl sagt mir im Inter­view, er wol­le sich nicht in eine Schub­la­de ste­cken las­sen. Denn mit der hoch­prei­si­gen Linie „Edel Stahl” sind zwar durch­aus Spit­zen­wei­ne im Sor­ti­ment des Win­zer­hofs ver­tre­ten, von eli­tä­rem Geha­be will der Win­zer des Jah­res aber nichts wis­sen. Die „Feder Stahl” Wei­ne sind leicht, schnör­kel­los und per­fekt für Som­mer­aben­de auf der Ter­ras­se oder um sie mit Freun­den bei einem Plausch zu genie­ßen. Hoch­qua­li­ta­tiv, ele­gant und voll­fruch­tig prä­sen­tie­ren sich die Mittelklasse-Weine des Win­zer­hofs unter dem klin­gen­den Namen „Damas­ze­ner Stahl”.


Neu­gie­rig gewor­den? Der Win­zer­hof Stahl hat zwei Kennenlern-Pakete geschnürt, die Sie garan­tiert anfi­xen werden:


In den Wei­nen und der Gas­tro­no­mie spürt man über­all den fri­schen Wind eines jun­gen Wein­guts. Das kommt nicht von unge­fähr wenn man bedenkt, dass hier erst seit den 80er Jah­ren eige­ne Wein­ber­ge bewirt­schaf­tet wer­den. Am meis­ten Auf­se­hen erreg­te bis jetzt wohl der Scheu­rebe Wein aus der Damas­ze­ner Linie. Wein­kri­ti­ker Stuart Pigott pro­bier­te ihn und urteil­te: „Das ist wie Rausch­gift, wenn man es ein­mal pro­biert hat, kann man nicht mehr die Fin­ger davon las­sen” – und inspi­rier­te Chris­ti­an Stahl damit zu dem Namen für den Jahr­gang 2009.

Winzerhof Stahl
Winzerhof Stahl
Winzerhof Stahl

Wei­ne mit Sucht­po­ten­ti­al von Chris­ti­an Stahl © Win­zer­hof Stahl

Für die­sen Namen hagel­te es Auf­merk­sam­keit – und Kri­tik. Auch gab es Befürch­tun­gen der Wein­re­gi­on, der Name wür­de ein schlech­tes Licht auf frän­ki­sche Wei­ne wer­fen. Stahls Reak­ti­on: Der nächs­te Jahr­gang hieß pas­send zum Rauschgift-Abschied . Es folg­ten 2011 , 2012 , 2013 (eine Hom­mage an LSD-Entdecker Albert Hof­mann, der bei sei­nem ers­ten Dro­gen­rausch mit dem Fahr­rad unter­wegs war) und 2014 . Seit 2015 heißt die Scheu­rebe nun . Auch ande­re Wei­ne aus dem Hau­se Stahl kön­nen sich mit durch­aus inter­es­san­ten Namen schmü­cken, dar­un­ter die „Feder Stahl Rosen­rot Cuvée”, für die ein Rammstein-Konzert als Inspi­ra­ti­on dien­te. Auf Lagen­na­men ver­zich­tet Stahl in der Regel, damit immer das best­mög­li­che End­pro­dukt erzielt wird, ohne an Lagen gebun­den zu sein. Doch wich­ti­ger als die Namen ist dem Win­zer natür­lich der Geschmack – und der fällt hier gleich dop­pelt ins Gewicht.

Doppelte Gaumenfreuden: So geht Food Pairing

Was Fans des Wein­guts auf den Geschmack bringt sind nicht aus­schließ­lich die guten Trop­fen. Chris­ti­an Stahl lässt es sich näm­lich nicht neh­men, als Koch höchst­per­sön­lich Menüs auf Gourmet-Niveau auf den Tel­ler zu brin­gen – mit pas­sen­der Wein­be­glei­tung ver­steht sich. Schnit­zel und Pom­mes suchen Sie hier ver­ge­bens, statt­des­sen wer­den exqui­si­te und aus­ge­klü­gel­te Lecker­bis­sen auf­ge­tischt. Aber was rede ich? Ein Bild sagt schließ­lich mehr als tau­send Worte:

Gourmet-Menü im Winzerhof Stahl
© Win­zer­hof Stahl

Stahl Wei­ne und fei­ne Spei­sen sind übri­gens nicht nur im fami­li­en­ei­ge­nen Restau­rant des Win­zer­hofs eine gute Kom­bi­na­ti­on. Auch in Sterne-Restaurants wie dem Mün­che­ner Gourmet-Tempel Tan­tris (aus­ge­zeich­net mit zwei Michelin-Sternen) wer­den die Trop­fen ger­ne aus­ge­schenkt. Wenn das nicht ein Grund ist, selbst mal wie­der den Koch­löf­fel zu schwin­gen und dazu eine Fla­sche aus einem der aktu­el­len Wein­pa­ke­te wei­ter unten zu entkorken…

Das Weingut:

Win­zer­hof Stahl
Vino­thek & Weinrestaurant
Lan­ge Dorf­stras­se 21, 97215 Auernhofen

Anbau­ge­biet: Franken

Fla­schen­pro­duk­ti­on: 160.000

Ganz­jäh­rig von Mon­tag bis Sams­tag Wein­ver­kauf auf dem Win­zer­hof – nur nach Voranmeldung!

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