Heißa, es ist Glühweinzeit!

Weihnachtsmarkt mit Nikolauskutsche
Wer sich mit Glühwein beschäftigt, hat als Weinjournalist verschissen. Niemand nimmt ihn mehr ernst. Wein zu erhitzen, ihm Gewürze, Massen von Zucker und Rum oder anderen Alkohol hinzufügen, ist einfach igitt. Jens Priewe hat neulich, als es minus fünf Grad kalt war, vor dem Dresdener Hauptbahnhof einen Glühweinversuch unternommen. Lesen Sie, was er zu berichten hat ...

Glüh­wein ist eine Sache. Die ande­re ist das Gefäß, aus dem er getrun­ken wird. Letz­te­res ist nach mei­ner Mei­nung sehr viel inter­es­san­ter als der Inhalt. Ich per­sön­lich zie­he Tas­sen vor, weil sie einen Hen­kel haben und so schön bequem anzu­fas­sen sind. Zünf­ti­ger sind natür­lich bemal­te Becher aus dickem Ton oder Por­zel­lan. Lei­der kann es recht heiss wer­den, wenn man sie zu lan­ge umklam­mert. Trotz­dem: Lie­ber ver­bren­ne ich mir die Fin­ger, als daß ich einen Glüh­wein aus einem die­ser schwab­be­li­gen Plas­tik­be­cher trin­ke, die immer häu­fi­ger auf­tau­chen. Da ver­glüht die Weih­nachts­stim­mung buch­stäb­lich unter der Hand.

Also Tas­sen. Natür­lich ist der Hen­kel nur ein vor­ge­scho­be­nes Argu­ment. Neu­lich in Dres­den, als ich das letz­te Mal Glüh­wein trank, ent­deck­te ich näm­lich einen hüb­schen Spruch auf mei­ner Tas­se. Er vesetz­te mich mehr in Stim­mung als der Inhalt: „Den letz­ten Cent der Haus­halts­kas­se, für den Glüh­wein in der Tas­se.“ Ein Reim aus dem real exis­tie­ren­den Glüh­wein­rea­lis­mus, dach­te ich. Dann schiel­te ich auf das Gefäß mei­nes Steh­tisch­nach­barn. Des­sen Reim rum­pel­te zwar ein wenig, erhei­ter­te mich den­noch so, dass ich ihn mir auf­schrieb: „Ist die Freun­din nicht mehr lieb, Glüh­wein stei­gert den Liebestrieb.“

Unein­ge­schränkt zustim­mens­wert fand ich auch den Spruch eines ande­ren Glüh­wein­schlürf­ers: „Ist die Tas­se nicht mehr warm, ver­liert der Glüh­wein sei­nen Charme.“ Eher pre­kär dage­gen die fol­gen­de Bot­schaft: „Glüh­fix in die Tas­se rein, Was­ser drauf und glück­lich sein.“ Egal, bei soviel Glüh­wein­se­lig­keit läßt man sein Tas­sen­pfand sau­sen und nimmt den Hen­kel­mann mit nach Hau­se. Heißa, es ist Glühweinzeit!

Wenn Sie jetzt auch Lust auf Glüh­wein bekom­men haben, wer­fen Sie einen Blick auf unser Wein­ken­ner Glüh­wein Rezept!

 

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben

Partner

Unser Newsletter