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Wie wird Wein eingeschenkt?

Da das Öffnen einer Weinflasche ein spannender Moment ist, lassen kultivierte Gastgeber ihre Gäste daran teilhaben. Sie öffnen die Weinflasche am Tisch, also vor den Augen des Publikums. Dieses Prinzip des »coram publico« hat eine lange Tradition: Es soll demonstriert werden, dass Originalwein ausgeschenkt wird und nicht irgendeine zusammengepanschte Mischung – eine gemeine Täuschung, die früher in der »feinen« Gesellschaft nicht selten war.

Stilvoll eingeschenkt

Ein Wein wird vorsichtig eingegossen und nicht mit großem Schwall ins Glas geschüttet. Bei edlen Weinen kann der Einschenkende das Glas sogar in die Hand nehmen, mit der Öffnung schräg zum Flaschenhals neigen und den Wein langsam einlaufen lassen. Normalerweise aber steht das Glas auf dem Tisch und der Wein wird von oben eingeschenkt. Wenn sich dabei im Glas Blasen bilden, ist das kein Problem. Der Wein kann so gleich atmen und die Blasen sind spätestens nach einer Minute wieder verschwunden. Damit der letzte Tropfen nicht das Tischtuch durchtränkt, drehen geübte Einschenker die Flasche als Abschluss des Serviervorgangs leicht aus dem Unterarm heraus weg. Der letzte Tropfen bleibt so am Flaschenmund hängen. Liegt der Wein im Dekantierkörbchen, wird die Flasche nicht bei jedem Einschenkvorgang herausgenommen, sondern es werden Flasche und Körbchen umfasst und der Wein wird eingeschenkt.

Prüfung des Korkens:

Vor dem Einschenken des Weins sollte der Korken zur Nase geführt werden. Kranke Korken verraten sich meist schon am Geruch.

Säubern:

Vor dem Einschenken wird der Flaschenmund mit einer Serviette gesäubert. Mit der feuchten Seite des Korkens darf der Flaschenmund aber auch gesäubert werden.

Prüfung des Weins:

Wer die Flasche geöffnet hat, schenkt sich selbst zuerst ein, um den Wein zu prüfen – aber nur einen kleinen Schluck.

Ausschenken des Weins:

Befindet der Gastgeber den Wein für gut, werden anschließend die Gäste bedient. Das eigene Glas füllt der Gastgeber als letztes auf.

Präsentation des Korkens:

Wenn feine Weine ausgeschenkt werden, wird der Korken auf einem Silberteller auf dem Tisch abgelegt.

Prätentiös:

In Restaurants wird der Korken manchmal an der Stanniolschleife der Kapsel aufgerollt und am Flaschenhals befestigt. Im privaten Rahmen wirkt das gestelzt.

Tipps & Tricks: Weinflecken entfernen

Das Teuerste an einem Weinabend sei die Reinigung von Tischwäsche und Krawatten hinterher. So lautet ein oft gehörter Stammtischspruch. Vor allem Rotweinflecken machen Gastgebern und Gästen gleichermaßen zu schaffen. Trotz Einschenkhilfen und Tropfenfänger lassen sie sich nicht immer verhindern. Rotweinflecken können durch Kochen der Tischwäsche zwar rückstandslos entfernt werden. Doch wertvolle Tischwäsche darf nicht gekocht werden. Sie läuft ein oder färbt aus. Jede Hausfrau weiß deshalb, wie wichtig es ist, sofort Salz auf den Rotweinfleck zu streuen. Salz zieht die Flüssigkeit aus dem Stoff. Besser aber ist es, vorher Mineralwasser über den Fleck zu gießen. Mineralwasser verteilt den Rotwein im Gewebe. Das Salz kann so leichter die Farbe aus dem Tischtuch ziehen. Der zurückbleibende Rotweinfleck lässt sich auch im Schongang aus dem Gewebe waschen. Bei Krawatten lohnt diese Behandlung allerdings nicht, denn sie dürfen nicht gewaschen werden. Sie müssen in die Reinigung.

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