Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV), eine Art oberste Weltweinbehörde, konstatiert einen „dramatischen“ Rückgang des Weinkonsums im Jahre 2009. Doch was so erschreckend klingt, hat relativ wenig mit Krise und viel damit zu tun, dass die Menschen weniger, aber besseren Wein trinken. Eine erfreuliche Entwicklung also, die hoffentlich anhält.
Anpassung des Lifestyles an die wirtschaftliche Lage
Das Länderranking zeigt denn auch deutlich, dass bei den großen Konsumentennationen überdurchschnittlich hohe Rückgänge zu verzeichnen sind:
| Spanien | – 11,6 % |
| Italien | – 6,4 % |
| Frankreich | – 2,9 % |
Allerdings prägen diese Länder nicht allein den Trend. Niederländer ( – 8 %), Engländer ( – 6 %) und Belgier ( – 5 %) griffen ebenfalls weniger häufig zur Weinflasche als im Jahr zuvor. Da bei ihnen Wein ausschließlich ein Genussmittel ist, kann daraus der Schluss gezogen werden, dass sie aufgrund eines kleineren Budget ihren Lifestyle an die neue wirtschaftliche Lage anpassen mussten. Allerdings liegt die Menge des Weins, den sie genießen, weit unterhalb derjenigen der Franzosen und Italiener und fällt daher weniger ins Gewicht. Auch in Deutschland ist Weinkonsum in 2009 statistisch zurückgegangen: um genau 2,4 %. Auch hier spielen nach Ansicht der Experten wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Doch da die Direktkäufe der Deutschen bei den Weingütern statistisch nicht erfasst werden, könnte angesichts des immer größeren Zuspruchs heimischer Weine in Deutschland tatsächlich ein Plus vor dem Konsum stehen.
