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Weinstein und Kohlensäure im Wein: Gehört das ins Glas?

Um es kurz zu machen: Was wir gelegentlich im Weinglas sehen ist Kaliumtartrat, auch als Weinstein bekannt. Weinstein ist ein Beweis dafür, dass es sich um einen guten Wein und nicht um ein industrielles Produkt handelt – wie auch die Kohlensäurebläschen, die sich in manchem Weißwein finden.


Inhalt: 


Harmloser Weinstein

Das wie Zuckerkristalle oder Glassplitter aussehende Kaliumtartrat beeinträchtigt den Geschmack des Weins in keiner Weise. Es handelt sich um das Kalisalz der Weinsäure, das bei der Gärung oder während der Lagerung des Weins ausgefällt wurde. Es kann also bei jungen und bei alten Weißweinen auftreten und ist ein Zeichen dafür, dass der Wein innerlich »lebendig« ist. Allerdings muss Weinstein nicht mitgetrunken werden, wenn er beim Ausschenken ins Glas gelangt. Ähnlich zu beurteilen sind Trübungen. Sie deuten darauf hin, dass der Wein nicht stabilisiert und nicht gefiltert wurde – für Sauberkeitsfanatiker und Industrieweinmacher ein Sakrileg. Qualitätswinzer verzichten dagegen auf solche Maßnahmen, da der Wein mit jedem Eingriff verliert. Wenn die Flasche im Liegen aufbewahrt wird, kann sich Weinstein auch am Spiegel des Korkens bilden.

Kohlensäure im Wein

Kohlensäure im Weißwein

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Unsicherheit verbreitet auch ein anderes Phänomen, das bei Weißweinen gelegentlich zu beobachten ist. Manche Weine prickeln nach dem Einschenken und entwickeln kleine Bläschen im Glas. Auch dies ist kein Anlass zur Panik. Die Bläschen sind nichts anderes als Reste von natürlicher Kohlensäure, die während der Gärung entstanden ist. Der größte Teil der Kohlensäure entweicht im Fass (oder im Edelstahltank). Ein kleiner Teil bleibt jedoch im Wein gelöst, auch nachdem dieser schon auf der Flasche ist. Beim Öffnen der Flasche wird sie dann freigesetzt. Natürliche Kohlensäure im Weißwein bedeutet, dass der Wein »knackig« frisch und »spritzig« ist. Sie lässt den Weintrinker das Bouquet intensiver erleben, ist also erwünscht. Rotweine sollten hingegen nicht prickeln. Wenn ein Rotwein dennoch prickelt, gar schaumige Schlieren bildet, die auf der Oberfläche haften bleiben und nicht wieder verschwinden, hat der Kellermeister es versäumt, den Wein stabil zu machen.

Kohlensäure im Rotwein

Aber auch Rotweine, die nach dem Einschenken prickeln, müssen nicht sofort im Ausguss landen. Man sollte ihnen eine Chance geben. Zuerst sollte man sie im Glas stehen lassen und warten, ob die Bläschen durch den Luftkontakt verschwinden. Auch wenn sie nicht verschwinden, kann es sein, dass der Geschmack des Weins nur wenig beeinträchtigt ist. Andernfalls sollten Sie sich nicht scheuen, die Flasche mit dem restlichen Wein einmal kräftig durchzuschütteln (nicht vergessen, vorher den Korken wieder aufzusetzen). Ein guter Wein wird diese Behandlung überstehen. Tritt keine Besserung ein, lassen Sie die Flasche einen Tag lang offen stehen. Erst wenn der Wein dann immer noch nicht schmeckt, sollten Sie sich von dem Inhalt trennen.

Trüber Weißwein

Schwebeteilchen im Weißwein gelten irrtümlich als fehlerhaft. In Wirklichkeit sind sie ein Zeichen dafür, dass er naturbelassen ist – ungeschönt und unfiltriert.

Schaumschlieren

Bei Rotweinen deuten Schaumschlieren darauf hin, dass auf der Flasche eine Nachgärung stattgefunden hat. Der Geschmack kann dadurch verfälscht werden.

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