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Weinregionen Norditalien-Franciacorta, Südtirol, Trentino, Veneto, Friaul

Franciacorta

Das kleine, durch couragierte Unternehmerpersönlichkeiten bekannt gewordene Anbaugebiet zwischen Brescia und dem Lago d’Iseo gehört zur Lombardei und ist vor allem wegen seiner Schaumweine berühmt. Sie gelten zu Recht als die besten Italiens.

Der Südtiroler Weinbau

Meist werden sie aus Chardonnay und (oder) Pinot Nero gewonnen, zwei Sorten, die auf den kalkhaltigen Böden der Zone sehr gute Bedingungen vorfinden. Die Spumante aus der Franciacorta zählen zu den besten Italiens und können sich in der Spitze mit guten Champagnern messen, auch wenn sie fruchtiger und weniger stahlig ausfallen. Aus Chardonnay- Trauben werden auch ausgezeichnete Stillweine erzeugt, während in dem etwas rustikalen Franciacorta Rosso verschiedene Sorten wie Cabernet, Barbera, Nebbiolo und Merlot gemischt werden dürfen.

Südtirol

Noch immer nimmt die Vernatsch-Rebe rund 55 Prozent der Südtiroler Rebfläche ein. Aus ihr werden einfache und einfachste Weine zum Törggelen erzeugt – wie das Zechen in Südtirol genannt wird. Jedoch bemühen sich sowohl Privatwinzer als auch Genossenschaften (die über 80 Prozent der Trauben verarbeiten) zunehmend, den traditionellen Sorten Traminer, Weißburgunder und Lagrein wieder mehr Raum zu geben. Die interessantesten Südtiroler Weine werden aber derzeit noch aus Chardonnay und Sauvignon erzeugt. Bei den Roten boomen Merlot und Pinot Nero – nicht immer mit durch- schlagendem Erfolg. Cabernet Sauvignon reift nur in wenigen Lagen, ergibt aber, wenn er ausreifen kann, tanninreiche, sehr feine Weine.

Trentino

Die Region wurde zum wichtigsten Chardonnay- und Pinot-Grigio-Anbaugebiet Italiens, wobei Chardon- nay vor allem an Italiens Spumante-Industrie verkauft wird und Pinot Grigio zu einfachen Leichtweinen vergoren wird. Nur im Einzelfall werden aus diesen Sorten feine Weine gewonnen. Eigenständige rote Sorten sind vor allen Marzemino und Teroldego. In den besten Qualitäten ergeben sie konzentrierte, würzige, charaktervolle Weine – meist jedoch entstehen recht durchschnittliche Weine.

Weine der RegionValpolicella

Das in die Ebene ausgeweitete Valpolicella-Anbaugebiet ist auch heute noch ein Massenanbaugebiet. Lediglich aus dem hügeligen Valpolicella Classico kommen leichte, schmelzig-fruchtige Weine mit eigenem Charakter. Sie werden meist aus drei roten Sorten erzeugt: Corvina, Rondinella, Molinara. Der feurige Amarone, ein aus teilgetrockneten Trauben erzeugter, durchgegorener Wein mit einem Alkoholgehalt von 14 bis 17 Vol. %, macht dagegen nur einen verschwindend geringen Anteil der Produktion aus. Er ist ein typisch Veroneser Spezialwein, im Einzelfall kann er ein großer Wein sein.

Breganze

Dieses winzige Ursprungsgebiet um das gleichnamige Dorf nördlich von Vicenza ist vor allem durch exzellente Chardonnays, Cabernet Sauvignons und Dessertweine (Torcolato, Dindarello, Acininobili) eines Betriebs bekannt: Maculan. Der Rest der Produktion ist von solider, aber etwas biederer Art.

Friaul

Das warme, mediterrane Klima und die milden Winter haben das Friaul innerhalb der letzten 25 Jahre zu einem boomenden Anbaugebiet für Weiß- und Rotweine gemacht. In den hügeligen Unterzonen des Collio (um Gorizia) und der Colli Orientali (um Udine), sowie auf dem mageren Kiesschotterbett des Grave und den roten Böden Isonzos wachsen teilweise sehr gute Weine. Besonders die Weißweine sind berühmt. Wegen ihres Körperreichtums und ihrer frisch-fruchtigen Primäraromen werden sie oft als die besten Italiens bezeichnet. Chardonnay und Sauvignon haben in den letzten Jahren viele traditionelle Sorten zurückgedrängt. Allerdings ist die autochthone Tocai immer noch die mit Abstand am meisten angebaute weiße Sorte im Friaul. Der Tocai hat weder etwas mit dem ungarischer Tokaj noch mit elsässischem Tokay zu tun. Die Rebe stammt ursprünglich aus Istrien. Tocai-Weine altern jedoch schnell und ergeben meist nur durchschnittliche Qualitäten. Interessanter können Ribolla und Pinot Bianco sein. Verduzzo und Picolit, aus denen mild-süße Dessertweine erzeugt werden, besitzen nur regionale Bedeutung. Die Rotweine haben in den letz- ten Jahren einen deutlichen Aufschwung erlebt. Hochwertige Merlots, seltener Cabernet Sauvignons, haben von sich reden gemacht. Aus alten Sorten wie Schioppettino, Pignola, Tazzelenghe und Refosco werden urwüchsige, bisweilen aber auch recht feine Weine gewonnen – allerdings nur in kleinen Mengen.

Soave

Weißwein-Zone östlich von Verona, typisches Massenanbaugebiet, jedoch mit einigen bemerkenswerten Weißweinen aus der Classico-Hügelzone um die Dörfer Soave und Monteforte. Sie kommen von Betrieben wie Pieropan, Anselmi, Pra, Bolla und einigen anderen. Hauptsorte des Soave ist die Garganega, aus der wegen ihrer dicken Schale auch delikate Süßweine (Recioto) gewonnen werden.

Andere Anbaugebiete

Bianco di Custoza, Gambellara:

Ursprungsgebiete um den südlichen Gardasee, aus denen einfache, saubere Weißweine, vor allem aus Garganega- und Trebbiano-Trauben kommen.

Lugana:

Teils zur Lombardei, teils zu Venetien gehörendes Anbaugebiet südlich des Gardasees, in dem fruchtige, vollmundige Weißweine aus Trebbiano- Reben erzeugt werden.

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