Weinregionen Katalonien, Rioja, Navarra, Altkastilien

Rioja

Das Anbau­ge­biet der Rio­ja ist 120 Kilo­me­ter lang und liegt an den Fluß­u­fern des Ebro. Berühmt ist es vor allem für sei­ne tief­ro­ten, wür­zi­gen Rot­wei­ne, die in ihren bes­ten Reserva- und Gran-Reserva-Qualitäten meh­re­re Jahr­zehn­te alt wer­den und dabei eine uner­hör­te Fein­heit ent­wi­ckeln kön­nen. Aller­dings wird über die Hälf­te der Rot­wei­ne jung verkauft.

Die Rio­ja besteht aus drei Unter­zo­nen: Die Rio­ja Ala­vesa im Wes­ten liegt nörd­lich des Ebro-Flusses. Die Rio­ja Alta ver­läuft süd­lich des Flus­ses in den auf­stei­gen­den Hügeln. Öst­lich von Logro­no beginnt die Ri Baja, die wärms­te und tro­ckens­te Unter­zo­ne mit den schwers­ten Wei­nen (bis 15 Vol.%). Der typi­sche Rio­ja besteht zu 80 Pro­zents Tem­pr­anil­lo. Dazu kom­men klei­ne­re Ante Garnacha- und Carinena-Trauben (ört­lich Mazue­lo genannt). Mit Son­der­ge­neh­mi­gung darf dem Rio­ja auch Caber­net Sau­vi­gnon und Mer­lot hin­zu­ge­fügt wer­den. Die Wei­ne wer­den in klei­nen bar­ri­cas von 225 Litern auf ame­ri­ka­ni­scher Eiche aus­ge­baut. Die Qua­li­tät der Rioja-Weine ist sehr unter­schied­lich. Es gibt vie­le mage­re Wei­ne und zahl­reich über­la­ger­te Reservas.

kleine „barricas" aus amerikanischer Eiche

Der Rioja-Boom der 1960er Jah­re hat die Massenwein-Produktion geför­dert. Noch heu­te ste­hen den rund 100 abfül­len­den Gross-Bodegas Tau­sen­de von klei­nen Trau­ben Pro­du­zen­ten gegen­über, die trotz der Tro­cken­heit im Som­mer oft­mals weit mehr als den gesetz­li­chen Höchs­ter­trag von 50 Dop­pel­zent­nern pro Hekt­ar ern­ten. Erst in den letz­ten Jah­ren haben eini­ge Kel­le­rei­en begon­nen eige­ne Wein­ber­ge anzu­le­gen, um die Trau­ben­pro­duk­ti­on selbst kon­trol­lie­ren zu können.Weiße Rioja-Weine kom­men immer häu­fi­ger als fri­sche, duf­ti­ge, jun­ge Wei­ne auf den Markt. Es gibt aber noch die tra­di­tio­nel­len holz­fass­ge­la­ger­ten Cri­anz­as und Reser­vas. Sie machen etwa 20 Pro­zent der Pro­duk­ti­on des Gebiets aus und wer­den heu­te meist aus Macabeo-Trauben gekel­tert, nur gele­gent­lich noch aus der tra­di­tio­nel­len Malvasia-Rebe.

Somontano

Somon­ta­no liegt an den Süd­hän­gen der Pyre­nä­en in der Regi­on Ara­gon. Es ist eines der kleins­ten (2100 Hekt­ar) und jüngs­ten Ursprungs­ge­bie­te Spa­ni­ens (erst 1985 geschaf­fen). In dem küh­len, nie­der­schlags­rei­chen Kli­ma wach­sen her­vor­ra­gen­de Weiß­wei­ne wäh­rend in wär­me­ren, tie­fer gele­ge­nen Zonen neben den Tra­di­ti­ons­re­ben Monast­rell und Gar­nacha zuneh­mend Caber­net Sau­vi­gnon, Mer­lot und Pinot Noir ange­baut wer­den. Aus ihnen ent­ste­hen gehalt­vol­le, ele­gan­te Rot­wei­ne, die in den letz­ten Jah­ren beträcht­li­ches Auf­se­hen erregt haben.

Ribera del Duero

Weinetikett

Das bedeu­tends­te Anbau­ge­biet der Regi­on Castil­la y León liegt öst­lich der Stadt Val­la­do­lid an den Ufern des Duero-Flusses. Sei­ne Reb­flä­che ent­spricht mit 12750 Hekt­ar etwa einem Vier­tel der Reb­flä­che der Rio­ja. Qua­li­ta­tiv aber ist die Ribe­ra zum gro­ßen Her­aus­for­de­rer für die Rio­ja gewor­den. Ange­baut wird in ers­ter Linie die Sor­te Tem­pr­anil­lo, die dort Tin­to fino oder Tin­to del País heißt und deren Reb­kul­tu­ren sich bis auf 900 Meter Höhe hin­zie­hen. Ursprüng­lich wur­de sie ver­wen­det, um ein­fa­che Rose­wei­ne zu erzeu­gen. Heu­te ergibt sie dun­kel­far­be­ne, mäch­ti­ge Rot­wei­ne von gro­ßer Fein­heit und lan­ger Lebens­dau­er. Die Bode­gas Vega Sici­lia sind das berühm­tes­te Wein­gut. Sie fügen ihrem Wein zusätz­lich Mer­lot und Mal­bec hin­zu. Die meis­ten der gegrün­de­ten Bode­gas folg­ten dem Bei­spiel. Ande­re kel­tern aus­schließ­lich die Tin­to fino. Zu die­sen gehört Pes­quera, die zwei­te bekann­te Bode­ga der Zone. Mit dem Erfolg ihrer Wei­ne begann in den 1980er Jah­ren der kome­thaf­te Auf­stieg die­ser Regi­on, in der noch heu­te Zucker­rü­ben und Reben direkt neben­ein­an­der wach­sen. Kli­ma­tisch ist die ein­sa­me Ribe­ra ein Land der Extre­me: Lan­ge, fros­ti­ge Win­ter und kur­ze, tro­cke­ne Som­mer, die gro­ße Trau­ben­er­trä­ge gar nicht zulassen.

Rueda

Vor hun­dert Jah­ren in Ver­ges­sen­heit gera­ten, heu­te wie­der im Auf­stieg begrif­fe­ne Wein­zo­ne um die gleich­na­mi­ge Stadt west­lich von Val­la­do­lid. Nach­dem dort jahr­zehn­te­lang nur die zucker­rei­che Palomino-Traube ange­baut wur­de, um sher­ry­ähn­li­che Wei­ne zu erzeu­gen, stel­len die Win­zer seit 1980 ihre Wein­ber­ge zuneh­mend um und pflan­zen die tra­di­tio­nel­le Verdejo-Traube. Sie bil­det heu­te die Basis für die leich­ten, tro­cke­nen Weiß­wei­ne der Gegend. Im Rueda Supe­ri­or muss sie zu min­des­tens 60 Pro­zent hal­ten sein. Den Rest tei­len Viura und vignon unter sich auf.

Toro

Klei­ne Rotwein-Enklave öst­lich der Stadt Zamo­ra, aus der ein kör­per­rei­cher, feu­ri­ger Wein kommt, der ganz aus Tempranillo-Trauben erzeugt wird.

El Bierzo

In Nord­wes­ten Spa­ni­ens an der Grenz Gali­ci­en gele­ge­nes Anbau­ge­biet, das stark tra­di­tio­nell geprägt ist und wegen sei­nes küh­le­ren Kli­mas eine gro­ße Wein­bauuzu­kunft besitzt, ins­be­son­de­re für ele­gan­te Rotweine.

Rias Baixas

Gali­ci­en ist wegen sei­nes feuch­ten, atlan­ti­schen Kli­mas beson­ders gut für Weiß­wei­ne geeig­net. Der süd­li­che Bereich von der Cam­ba­dos bis zur por­tu­gie­si­schen Gren­ze, Rias Baix­as gehei­ßen, gilt daher als bes­tes Weißwein-Anbaugebiet Spa­ni­ens. Ang wird dort zu 90 Pro­zent die Albarino-Rebe. Aus ihr wer­den fri­sche, leicht wür­zi­ge Wei­ne erzeugt, die in Spa­ni­en selbst eine sehr Wert­schät­zung genie­ßen, daher recht teu­er sind und nur in gerin­gen Men­gen ins Aus­land gelangen.