Weinregion Rheinhessen

Größ­tes deut­sches Wein­an­bau­ge­biet (über 26 000 Hekt­ar Reb­flä­che), des­sen Gren­zen so weit gezo­gen sind, daß es sti­lis­tisch und qua­li­ta­tiv völ­lig unter­schied­li­che Wei­ne her­vor­bringt. Auf den frucht­ba­ren Löß­bö­den des Hin­ter­lands, ins­be­son­de­re des Won­ne­gaus zwi­schen Alzey und Worms, wach­sen vor allem herz­haf­te Müller-Thurgaus (rund 25 Pro­zent der Anbau­flä­che), aber auch eini­ge aus­ge­zeich­ne­te Ries­lin­ge (rund zehn Pro­zent). Beson­ders gepflegt wird in die­ser Regi­on der Sil­va­ner (rund elf Pro­zent), der sich in sei­ner neutral-fruchtigen Art gut als Tisch­wein eig­net. Das Haupt­an­bau­ge­biet des Sil­va­ners liegt im süd­li­chen Zip­fel Rhein­hes­sens bei Worms, der Hei­mat der Lieb­frau­en­milch. Die­ser dün­ne, vor allem aus Müller-Thurgau, aber auch aus Ker­ner, Scheu­rebe, Bac­chus, Sil­va­ner und ande­ren mehr oder min­der hoch­wer­ti­gen Sor­ten gekel­ter­te Wein, der regel­mä­ßig auf­ge­zu­ckert wird, macht noch immer rund ein Vier­tel der Wein­pro­duk­ti­on Rhein­hes­sens aus. Zum Leid­we­sen der deut­schen Qua­li­täts­win­zer bestimmt er bis heu­te das Bild des deut­schen Weins im Aus­land. Am Rhein um die Städt­chen Nacken­heim, Nier­stein und Oppen­heim kon­zen­triert sich der Ries­lin­g­an­bau. Auf den Bunt­sand­stein­bö­den („Rot­lie­gen­den“) die­ser Rhein­front wach­sen eini­ge der schöns­ten Ries­lin­ge Deutsch­lands. Sie sind von fast sym­pho­ni­scher Fül­le und unver­gleich­li­cher Fein­heit. Da sie kräf­ti­ger und vol­ler, dafür etwas nied­ri­ger in der Säu­re als Mosel-Rieslinge sind, wer­den sie gern tro­cken aus­ge­baut. In letz­ter Zeit hat die Rot­wein­pro­duk­ti­on in Rhein­hes­sen gro­ßen Auf­trieb bekom­men: Über 20 Pro­zent der Reb­flä­che ist mit roten Sor­ten bestockt. Vor allem Dorn­fel­der ist neu ange­pflanzt wor­den und hat (wegen größ­ten­teils beschei­de­ner Qua­li­tä­ten) zum Preis­ver­fall die­ses Weins bei­getra­gen. Aber auch mit Blau­em Por­tu­gie­ser, Caber­net Sau­vi­gnon oder Mer­lot ver­su­chen vie­le Win­zer auf den Rot­wein­trend auf­zu­sprin­gen. König der Rot­wei­ne ist jedoch der Spät­bur­gun­der. In den weni­gen guten Rot­wein­la­gen die­ses Anbau­ge­biets, etwa bei Ingel­heim, wer­den beacht­li­che Qua­li­tä­ten erreicht.

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