Weinregion Rheingau

Rheingau – Schwierige Gegenwart eines berühmten Weins

Der Rhein­gau ist ein klei­nes (3100 Hekt­ar Reb­flä­che), aber illus­tres Wein­an­bau­ge­biet west­lich von Frank­furt. Es reicht von Hoch­heim über Wies­ba­den, Elt­ville und Rüdes­heim bis nach Lorch. Auf den kalk­hal­ti­gen, sanft nach Süden zum Rhein abfal­len­den Löß­hän­gen wach­sen kräf­ti­ge, in der Spit­ze sehr fei­ne Weiß­wei­ne, auf einer Phyl­lit­schie­fer­in­sel bei Ass­manns­hau­sen auch hell­ro­te, zart­fruch­ti­ge, teil­wei­se man­del­tö­ni­ge Spätburgunder.

Weinetikett

Der Ries­ling bedeckt 88 Pro­zent der Reb­flä­che. Er wird – im Unter­schied zum Mosel-Riesling – über­wie­gend tro­cken bis halb­tro­cken aus­ge­baut. Um Schloß Johan­nis­berg und das Klos­ter Eber­bach wuch­sen bereits im 13. Jahr­hun­dert Reben. Zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts zahl­ten Lon­do­ner Wein­ken­ner für eine Fla­sche bes­ten Rhein­gau­ers – damals Hock genannt – genau­so­viel wie für eine Fla­sche Châ­teau Lafite. Im Ver­gleich dazu ist Rhein­gau­er Wein heu­te preis­wert. Qua­li­ta­tiv gehört er in sei­nen bes­ten Qua­li­tä­ten jedoch immer noch zu den gro­ßen Weiß­wei­nen der Welt. Wein­ge­mein­den wie Rüdes­heim, Oestrich, Hat­ten­heim, Erbach, Kied­rich und Rau­en­thal genie­ßen nach wie vor einen guten Ruf. Aller­dings wer­den auch zahl­lo­se mit­tel­mä­ßi­ge Wei­ne ange­bo­ten, die das Resul­tat viel zu hoher Erträ­ge sind. Die loka­le Ver­mark­tung über Buschen­schän­ken und Stra­ßen­fes­te hat eben­falls zu Qua­li­täts­ein­bu­ßen geführt.