Die Nahe ist ein Flüßchen, das im Hunsrück entspringt und in den Rhein mündet. Es hat einem kleinen Weinanbaugebiet den Namen gegeben. Angebaut werden vor allem Riesling, der über ein Viertel der Rebfläche ausmacht, sowie Müller-Thurgau, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder. Rote Sorten sind nur in geringer Menge vertreten.
Dornfelder und Blauer Portugieser machen den größten Anteil an der Rebfläche aus. Mit rund 4400 Hektar Reben ist die Nahe kein kleines Anbaugebiet mehr, aber auch noch kein großes. Auffällig ist die Zersplitterung der Lagen – die Nahe ist deshalb eine sehr heterogene Anbauzone. Das spiegelt sich einerseits in der großen Sortenvielfalt wider, andererseits in den ganz unterschiedlichen Bodentypen. An der oberen Nahe zwischen Monzingen und Traisen herrschen Porphyr, Melaphyr und Buntsandstein vor. Bei Bad Kreuznach findet man Sandstein-Verwitterungsböden mit Ton- und Lehmüberlagerungen. Die untere Nahe ist durch Schiefer- und Quarzgestein charakterisiert. Entsprechend unterschiedlich ist der Weintyp, den die Nahe hervorbringt. In ihrer Spitze müssen die Naheweine einen Vergleich mit den besten Gewächsen Deutschlands nicht scheuen. Der fehlende Glanz, der die Weine umgibt, hat damit zu tun, daß das Anbaugebiet keine große Geschichte hat. Bis 1930 wurden die Weine zumeist als „Rheinweine“ verkauft. Erst danach trat die Nahe als eigenständige Anbauregion in Erscheinung.