Weinregion Loire

Nantais

Das Gebiet um die Stadt Nan­tes an der Mün­dung der Loire hat einen zur Küche der Atlan­tik­küs­te pas­sen­den Weiß­wein: den Mus­ca­det. Ein preis­wer­ter, ein­fa­cher Wein, der durch sei­ne Fri­sche den Fisch­ge­rich­ten Paro­li bie­ten kann. Sur lie steht bei vie­len Wei­nen auf dem Eti­kett: „auf der Hefe gelagert“.

Sancerre und Pouilly

Da die Muscadet-Traube (auch Melon de Bour­go­gne genannt), aus der er gewon­nen wird, etwas geschmacks­arm ist, sind die Win­zer schon früh auf die Idee gekom­men, den Wein bis zur Abfül­lung auf der Fein­he­fe zu lagern und dann direkt abzu­fül­len, um ihm etwas mehr Nuan­cen zu geben. Ein gro­ßer Teil der Wei­ne hat jedoch in Wirk­lich­keit gar nicht auf der Hefe gele­gen, son­dern ist mit Koh­len­säu­re ver­setzt wor­den. Der Bereich Maine-et-Sèvre öst­lich von Nan­tes pro­du­ziert die anspruchs­volls­ten Weine.

Coteaux du Layon

Klei­ne Appel­la­ti­on süd­lich der Loire, in der aus spät­ge­le­se­nen Chenin-Blanc-Trauben zwei hoch­fei­ne, edel­sü­ße Wei­ne gewon­nen wer­den: Quarts-de-Chaume und Bon­ne­zeaux. Je nach Jahr­gang kön­nen sie so opu­lent wie ein Sau­t­er­nes und so ras­sig wie eine Bee­ren­aus­le­se sein.

Savennières

Die win­zi­ge Appel­la­ti­on Saven­niè­res bringt sehr gute, tro­cke­ne Chenin-Blanc-Weine (aus der Unter­zo­ne Roche-aux-Moines) und einen außer­ge­wöhn­li­chen Wein her­vor: den Coulée de Serrant. Für Wein­ken­ner ein Kult­wein und einer der bes­ten, lang­le­bigs­ten Weiß­wei­ne der Welt.

Anjou

Tra­di­tio­nel­les Rotwein-Anbaugebiet um die Stadt Angers, bekannt für sei­ne wür­zi­gen, fruch­ti­gen und rela­tiv preis­wer­ten Cabernet-Franc-Weine. Sie ent­hal­ten oft auch klei­ne­re Antei­le von Caber­net Sau­vi­gnon und ande­ren Sor­ten. Das gilt zum Bei­spiel für den gehalt­vol­len Anjou Vil­la­ges, den Sau­mur Rouge und den Sau­mur Cham­pi­gny. Als Spe­zia­li­tät des Anjou gel­ten die halb­tro­cke­nen Rosé­wei­ne: der Caber­net d’Anjou und der Rosé d’Anjou, der auch aus Cot, Gamay und loka­len Trau­ben her­ge­stellt wird. Aller­dings erschließt sich nicht jedem Kon­su­men­ten der beson­de­re Geschmack die­ser Wei­ne. Seit eini­ger Zeit schon wird in Anjou aber auch kräf­tig Weiß­wein gepflanzt, spe­zi­ell die Chenin-Blanc-Traube. Aus ihr wer­den gro­ße Men­gen Sau­mur Mousseux her­ge­stellt, ein fei­ner Schaum­wein, der nach der klas­si­schen Fla­schen­g­är­me­tho­de erzeugt wird und des­sen Prei­se weit unter Cham­pa­gn­er­ni­veau lie­gen. Der Still­wein Sau­mur Blanc ist eben­falls ein sehr guter und merk­wür­dig unbe­kann­ter Wein der Gegend. Er ent­hält, wie die Schaum­wei­ne, neben Chen­in Blanc oft ein biß­chen Sau­vi­gnon und Char­don­nay. Schließ­lich wird im gan­zen Anjou und in der Tou­rai­ne aus den Sor­ten Chen­in Blanc, Caber­net Franc und ande­ren der Cré­mant de Loire produziert.

Touraine

Weißwein

Recht umfäng­li­ches Anbau­ge­biet um die Stadt Tours an der Loire, in dem leich­te, ein­fa­che Rot-, Weiß- und Rosé­wei­ne aus einer Viel­zahl von Sor­ten und in zahl­rei­chen Vari­an­ten erzeugt wer­den. Die Unter­ap­pel­la­tio­nen Bour­gu­eil und Chi­non sind bekannt für ihre wür­zi­gen, unkom­pli­zier­ten, jung zu trin­ken­den Cabernet-Franc-Weine. In den Wein­gär­ten um das Städt­chen Vouvray wach­sen fruchtig- leich­te Weiß­wei­ne aus der Chenin-Blanc- Trau­be, die dort Pineau de Loire genannt wird. Es gibt sie in der tro­cke­nen, halb­tro­cke­nen und süßen Geschmacks­rich­tung. Mal sind sie belang­los, mal aus­ge­spro­chen köst­lich, oben­drein erstaun­lich lang­le­big, die bes­ten sogar bei­na­he unsterb­lich. Eini­ge Wei­ne wer­den zu einem fei­nen Schaum­wein (Vouvray Mousseux) verarbeitet.

Sancerre

Von der obe­ren Loire kommt ein herb-fruchtiger, nach Sta­chel­bee­ren und Papri­ka duf­ten­der Weiß­wein, der nach dem hoch über dem Fluß thro­nen­den Dorf Sancer­re benannt ist. Da sich die Appel­la­ti­on über meh­re­re Nach­bar­ge­mein­den erstreckt, wech­seln die Böden und damit auch der Cha­rak­ter der Wei­ne. Sancer­re wird immer rein­sor­tig aus Sau­vi­gnon Blanc gewonnen.

Pouilly Fumé

Gegen­über von Sancer­re liegt die Appel­la­ti­on von Pouil­ly Fumé, deren Wei­ne zumin­dest in der Spit­ze kraft­vol­ler, alko­hol­rei­cher und fei­ner sind. Auf den kalk- und kie­sel­hal­ti­gen Böden erreicht die Sauvignon-Blanc-Traube ihre opti­ma­le Aus­drucks­kraft. Wegen des hohen Anteils an Flint­stein (sil­ex), haben vie­le Wei­ne eine cha­rak­te­ris­ti­sche Feuerstein-Note. Auf den weni­ger silex-haltigen Böden wird oft die Chasselas-Traube ange­baut, die den leich­te­ren, ein­fa­che­ren Pouilly-sur-Loire ergibt.