Die wineBANK Hamburg bietet im Oktober verschiedene exklusive Weintastings in einem luxuriösen und stilvollen Ambiente. Die Veranstaltungen richten sich an Mitglieder und Gäste, die sich für hochwertige Weine interessieren und diese in privater Atmosphäre verkosten möchten. Neben den Tastings gibt es auch die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft in der wineBANK abzuschließen, die den Zugang zu besonderen Events und Lagermöglichkeiten für eigene Weine ermöglicht. Begleitet werden die Tastings von Spezialitäten wie Wurst- und Käsesorten von Hamburger Spitzengastronomen.
KölnWein Herbst 2024
Die KölnWein Herbst 2024 ist eine der größten Weinmessen in Nordrhein-Westfalen und bietet Besuchern die Möglichkeit, etwa 900 Weine aus verschiedenen Regionen Deutschlands und der ganzen Welt zu verkosten. Die Messe richtet sich an Weinfreunde, Genießer und Fachleute aus der Gastronomie. Neben den Verkostungen gibt es ein Rahmenprogramm mit Kommentaren der Winzer, die ihre Erzeugnisse vorstellen und Fragen rund um die Weine beantworten. Die Besucher können außerdem Weine direkt vor Ort bestellen. Der Eintritt kostet 18 Euro im Vorverkauf und 20 Euro an der Tageskasse.
Rock & Wein im Weingut Sonnenberg
Beim Event “Rock & Wein” im Weingut Sonnenberg erwartet die Besucher ein stimmungsvolles Festival mit Livemusik und regionalen Weinen. Die Veranstaltung findet in den malerischen Weinbergen von Bad Neuenahr statt und bietet sechs Stunden Livemusik, darunter eine Westernhagen Cover-Band und die Band BOOSTER. Die Gäste können die Atmosphäre bei guter Musik und Wein genießen. Das Festival kombiniert die Genusskultur des Weines mit einem rockigen Rahmenprogramm, bei dem auch für das leibliche Wohl gesorgt ist.
Wein & Zauberkunst im Weingut Braunewell
Das Weingut Braunewell lädt zu einer offenen Betriebsführung und Weinprobe ein, bei der die Gäste die 350-jährige Familien-Weinbautradition hautnah erleben können. Die Veranstaltung beginnt mit einer Führung durch das Weingut, bei der die Teilnehmer Einblicke in die Arbeit im Weinberg und Keller erhalten. Dabei werden verschiedene Weine vorgestellt und verkostet, die das Handwerk und die Tradition des Weinguts widerspiegeln. Zusätzlich gibt es eine Vorstellung der aktuellen Jahrgänge sowie Wissenswertes zur Geschichte des Weinguts.
Brunello di Montalcino von Biondi Santi: kleine Vertikale in Hamburg
Wie langlebig sind die Brunello von Biondi Santi? Die Antwort auf diese Frage sollte eine Degustation geben, die im September in der Hanse Lounge in Hamburg stattfand und bei der fünf alte Jahrgänge von Biondi Santis Riserva bis zurück ins Jahr 1975 geöffnet wurden. Spektakulär war die Degustation auch deshalb, weil das Weingut sehr zurückhaltend ist mit Verkostungen älterer Jahrgänge ihres Brunello di Montalcino. Für Flaschen, die das Weingut in seinem Archiv hat, werden Preise von bis zu 2000 Euro aufgerufen. Und bei 600 Euro pro Flasche junger Jahrgang finden sich auch nicht viele Sammler, die die Keller öffnen, um ihre Schätze zu präsentieren.
Stiff upper lip gefragt – steife Oberlippe
Bevor ich auf die Weine einzeln eingehe, noch ein paar Worte zum Weingut und zur Riserva. Das Weingut heißt Il Greppo und liegt etwa zwei Kilometer außerhalb von Montalcino. Es bewirtschaftet 32 Hektar Weinberge, die ausschließlich mit Sangiovese bestockt sind. Erzeugt werden etwa 70.000 Flaschen Rosso di Montalcino und Brunello di Montalcino. Dazu kommen bis zu 13.000 Flaschen Riserva. Sie ist es vor allem, die dem Weingut seinen Legendenstatus beschert hat. Die Riserva wird nur in sehr guten und großen Jahren abgefüllt. Die letzte auf dem Markt befindliche Riserva datiert von 2016. Im Folgejahr 2017 wird es keine Riserva geben (ebenso wenig vorher 2014, 2009, 2005, 2003, 2000). Sie ist der langlebigste Wein des Gutes. Die Rede ist dabei nicht von fünf oder zehn Jahren, sondern von mindestens 25 Jahren bei steter Verfeinerung. Um sie auf dem Höhepunkt zu trinken, braucht es also stiff upper lip. Zu deutsch: eine steife Oberlippe. Der gleichnamige Song der australischen Rockband AC/DC steht für Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen – in ihrem Fall beim Werben um die schönsten Ladies der Stadt. Brunello-Kenner sehen da eine Parallele zum Wein.
„Für eine lange Lagerung, nicht für hohe Bewertungen gemacht“
Von stiff upper lip-Rotweinen gibt es in Italien nicht viele Exemplare. Schon deshalb genießt Biondi Santi eine Ausnahmestellung. Allerdings waren und sind seine Brunello di Montalcino gerade deswegen auch umstritten. Angesichts des heutigen Brunello-Booms mit der Bevorzugung fruchtiger, hedonistischer Weine ist Biondi Santi zum Außenseiter geworden. Gegen die schon früh zugänglichen Önologenweine, die in den 1990er Jahren aufkamen und die Märkte im Fluge eroberten, wirken die Biondi Santi-Gewächse karg, spröde, säurebetont. Doch Franco Biondi Santi, der letzte Patriarch der Familie, führte das Vermächtnis seiner Vorfahren jahrzehntelang unbeirrt fort. „Meine Weine sind für eine lange Lagerung gemacht, nicht für hohe Bewertungen“, lautete seine Replik auf die oft wenig schmeichelhaften Kommentare der Kritiker.
Am klassisch-traditionellen Stil festgehalten
Seinen klassisch-traditionellen Stil behielt der „Dottore“, wie er genannt wurde, jedenfalls bei. Er war immer der erste in Montalcino, der die Trauben las, und er vinifizierte sie buchstäblich nach alter Väter Sitte. Seine Weine waren extraktarm, relativ niedrig im Alkohol und hatten stets eine massiv hohe Säure, die bis 7,5 Gramm ging. Wenn nicht gerade ein großer Jahrgang ins Haus stand, waren die Trauben oft nicht zur Gänze reif. Das schmeckte man, vor allem beim Jahrgangs-Brunello (Annata). So kam es, dass das Weingut spätestens ab den 1990er Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Der Absatz war mühsam, Geld für Investitionen fehlte, und die Läger unverkauften Weins schwollen an. In den Nullerjahren erschütterte zusätzlich ein Streit innerhalb der Familie das Weingut. Wir haben auf weinkenner.de ausführlich darüber berichtet.
Den Preis verdoppelt – und die Verkäufe zogen an
Der Not gehorchend, entschied sich der „Dottore“ damals, einen Rosso di Montalcino zu erzeugen wie die anderen Erzeuger auch, was er bis dahin vehement abgelehnt hatte. Es nutzte wenig. Die Märkte konnten mit dem klassisch-traditionellen Stil wenig anfangen. Irgendwann reichte die Legende nicht mehr, um die übervollen Läger zu leeren. Erleichterung trat kurzfristig ein, als der „Dottore“ von einem Jahr aufs andere den Preis für seinen Brunello verdoppelte. Das aristokratische römische Publikum, seine Hauptzielgruppe, betrachtete die Maßnahme als Beweis der Exklusivität – und kaufte wieder. Aber Handel und Gastronomie blieben reserviert. 2013 starb Franco Biondi Santi mit 91 Jahren. Il Greppo ging an seinen Sohn Jacopo über. Der drehte an einigen Stellschrauben, entschied sich aber 2016 für den Verkauf. Seitdem ist die französische EPI Holding (zu der auch die Champagnermarken Piper Heidsieck und Charles Heidsieck gehören) Besitzer des Weinguts.
Der Jahrgang 1888: Auch Weine haben nicht das ewige Leben
Ich selbst war 1988 das letzte Mal zu eine großen Riserva-Vertikale nach Il Greppo eingeladen. Der Anlass war das hundertjährige Bestehen des Weinguts. Damals gab es noch kein Internet, meine Probenotizen schrieb ich auf Papier. Das Papier ist inzwischen vergilbt. Aber die Vertikale war so eindrücklich, dass ich mich noch heute gut an die großen Weine von einst erinnere: etwa die gerade freigegebene Riserva von 1983 und – mehr noch – die Riserva 1964. Der beste Wein der Probe aber war die Riserva 1955, ein sagenhafter Wein, der damals schon über 30 Jahre alt war und mit seiner Eleganz und Frische alles überstrahlte. Obwohl viele der Verkoster am Tisch schon damals Vorbehalte gegen den klassisch-traditionellen Stil hatten, war es plötzlich still im Saal. Keiner traute sich zu sagen, wie gut dieser Wein war. Zu viel Kritisches hatte jeder Anwesende schon über Biondi Santi abgelassen – mich eingeschlossen. Der absolute Höhepunkt des damaligen Jubiläums aber war das Öffnen einer der drei letzten im Weingut noch vorhandenen Flaschen des Jahrgangs 1888. Ich weiß nicht mehr, was auf der Flasche stand, Brunello jedenfalls nicht. Ich weiß aber, dass der Wein blassrot war und einen unglaublich feinen Duft verströmte. Im Mund war er Wasser. Auch Weine haben nicht das ewige Leben. Der Artikel über das Ereignis war, wenn ich mich recht erinnere, in der Zeitschrift VINUM erschienen, die damals noch eine rein schweizerische Publikation war. Leider habe ich das entsprechende Heft nicht mehr.
Die Riserva kommt von Rebstöcken, die älter als 25 Jahre sind
Zurück zur aktuellen Degustation. Die 5 Weine, die in Hamburg zur Verkostung standen, waren die Jahrgänge 2010, 1997, 1988, 1983, 1975. Alles Riserve. Die Flaschen waren eine Stunde vor der Verkostung geöffnet worden. Karaffieren, heisst es von Seiten des Weinguts, sei nicht zu empfehlen. Die Trauben für die Riserve kommen, so erklärte es Giampiero Bertolini, der neue Direktor, von Rebstöcken, die mindestens 25 Jahre alt sind, und zwar aus allen Parzellen. Es handelt sich bei der Riserva also nicht um einen Lagenwein. Das Statut des Brunello di Montalcino schreibt vor, dass Riserve erst im sechsten Jahr nach der Lese freigegeben werden dürfen. Statt der obligatorischen 24 Monate im Holzfass lässt Biondi Santi seine Riserve 36 Monate reifen.
Die Weine
2010 Brunello di Montalcino Riserva „La Storica”
Großer Jahrgang in Montalcino, der noch von Franco Biondi Santi vinifiziert wurde. Das heißt: frühe Lese (20. September) und relativ kurze Maischegärung. Der Wein hat eine satte, nicht zu dunkle Farbe, in der Nase Brombeere und Teer, dazu einige grüne Unterholznoten, die zwar irritieren, den Spannungsbogen des Weins aber vergrößern. Am Gaumen glatt mit dichter Textur, großer Aromentiefe und einer für einen Rotwein dieser Herkunft ungewöhnlich hohen Säure – das Markenzeichen von Biondi Santi. Ich halte den 2010er in Montalcino entgegen weit verbreiteter Meinung nicht für den größten Jahrgang dieses Jahrhunderts. Viele Brunello, die ich in der letzten Zeit aus diesem Jahrgang verkostet habe, halten nicht, was von Kritikern vorhergesagt wurde. Auch große Etiketten sind überzogen strukturiert, alkoholreich, hedonistisch plump, viele mit deutlich flüchtiger Säure. Kurz: unbalanciert. Im Vergleich dazu wirkt Biondi Santis Riserva bescheiden, ja karg. Das Bouquet ist, wie so häufig bei diesem Erzeuger, faszinierend. Aber trotz des warmen Jahrgangs sind grüne Noten zu spüren. Der Gaumen ist streng, die Säure schmerzhaft, das Tannin massiver als sonst. Dass sie an die großen Riserve früherer Jahrzehnte heranreicht, bezweifele ich. Trotzdem: Die Zeit für diese Riserva wird kommen, wenn die anderen 2010er Brunello sich schon im Sinkflug befinden.
Meine Bewertung: 94/100 Preis: 590 Euro Bezug: www.ludwig-von-kapff.de u.a.
1997 Brunello di Montalcino Riserva „La Storica”
Ein warmer, teilweise heißer Jahrgang, der zu den allerbesten der letzten Jahrzehnte gehört, was der Biondi Santi-Riserva sehr zugute kommt. Der Charme dieser Riserva besteht im Moment darin, dass sie noch viel Frische hat und gleichzeitig schon ein gutes Reifepolster mitbringt: satte Frucht mit süßen, reifen Waldbeeren und würzigem Wachholder, Orangenschale, Teer, Backpflaumen, dazu eine packende Tanninstruktur, eine lebendige Säure, kein bisschen müde. Ich finde, das Trinkfenster dieses Weins öffnet sich gerade und bietet derzeit hohen Genuss
Meine Bewertung: 97/100 Preis: 750 Euro Bezug: www.superiore.de u.a.
1988 Brunello di Montalcino Riserva „La Storica”
Das Jahr war in der Toskana allgemein ein sehr guter, aber kein außergewöhnlicher Jahrgang. In Montalcino gehört 1988 hingegen zu den Top-Jahrgängen, was man der Riserva von Biondi Santi anmerkt. Schon das Rot ist noch gut gedeckt, im Glas kaum Orangetöne am Rand, schon gar keine Brauntöne. Die Frucht wird überlagert von Tertiäraromen wie Tabak, Teer, Sternanis, Leder. Die angenehme Süße resultiert vom Extrakt und schlägt einen Bogen zur präsenten Säure. Sie ist hoch, tut aber nicht weh. Ein fabelhafter Wein von mittlerer Komplexität, sehnig, nicht muskulös. Im Handel ist er teilweise noch erhältlich.
Meine Bewertung: 96/100 Preis: rund 1.250 Euro Bezug: www.bremer-weinkolleg.de, www.moevenpick.wein.com
1983 Brunello di Montalcino Riserva „La Storica”
Wieder ein sehr warmes Jahr in der Toskana: Viele Brunello waren marmeladig und sind schnell gealtert. Nicht so die Riserva von Biondi Santi. Sie ist straff, relativ schlank, säurebetont, in der Nase rote Johannisbeeren, ansonsten viele balsamische Noten wie Lakritze, Trüffel, Leder. Sicher, die Spannung lässt langsam nach, das Alter ist spürbar. Aber der 1983er ist nichtsdestotrotz ein majestätischer Wein mit seidiger Textur, der noch einige Jahre durchhält. „Die Biondi Santi-DNA kommt diesem Jahrgang entgegen“ sagte Giampiero Bertolini, der Direktor. Stimmt. Ich würde den Wein jetzt trinken, wenn ich noch eine Flasche hätte. Hier und da findet man Einzelflaschen noch bei Raritätenhändlern.
Meine Bewertung: 96/10 Preis: rund 1.500 Euro Bezug: https://bottle-hero.de u.a.
1975 Brunello di Montalcino Riserva „La Storica”
Mit 1971 zusammen der beste Jahrgang in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Beweis ist diese Riserva. Überraschend kräftig und kompakt präsentiert sie sich im Glas, intensiv rot mit ganz feinem Orangerand. In der Nase getrocknete Feigen mit einem Twist von Preisselbeerkompott und erdig-würzigen Aromen, am Gaumen lang und noch erstaunlich intensiv im Geschmack. Das Tannin ist soft und perfekt verschmolzen. Auch wenn die Frucht etwas verblasst ist, besitzt die Riserva noch genügend Frische, um auch hedonistischen Weintrinkern Spaß zu bereiten. Nach fast 50 Jahren ein großer, ja grandioser Wein. Leider sind die meisten Flaschen schon lange ausgetrunken. Bei Biondi Santi kostet der Wein um die 2000 Euro. Der Erwerber kann aber sicher sein, dass die Flasche perfekt gelagert, schon zweimal aufgefüllt und neu verkorkt wurde. Die wenigen Flaschen, die auf dem Sekundärmarkt angeboten werden, sind teilweise zu Schnäppchenpreisen zu haben. Allerdings sollte das Füllniveau mindestens high shoulder sein, um keine Enttäuschung zu erleben.
Meine Bewertung: 97/100 Preis: 595 Euro Bezug: www.jahrhundertweine.de
Seit 2017 führt das neue Management Regie
Das von der EPI Holding installierte Management besteht aus Italienern, an der Spitze Giampiero Bertolini. Er hat umfangreiche Änderungen vorgenommen, ohne am Mythos Biondi Santi zu kratzen: Zukauf von Weinbergen, Parzellierung der Rebanlagen, Bodenuntersuchungen, ein neues, flexibles Erziehungssystem, das dem Temperaturkapriolen Rechnung tragen soll. Der klassisch-traditionelle Stil wurde beibehalten, aber Lesezeitpunkt und Vinifikation moderat verändert. Zum Lunch tranken wir die 2016er Riserva, die eine deutlich weniger massive Säure aufweist als die alten Jahrgänge. Gleiches lässt sich von der 2018er Brunello di Montalcino Annata sagen, die wir en primeur serviert bekamen – der erste Jahrgang, bei dem der neue Staff von Anfang bis Ende Regie geführt hat. In der Toskana ein kühler, regnerischer Jahrgang, ist dieser Wein schlank und präzise mit reifer Säure. Stiff upper lip ist für ihn nur noch bedingt nötig. Und auch für den 2021er Rosso di Montalcino braucht es keine Geduld, sondern nur ein bisschen Kleingeld, um ein Fläschlein zu ergattern.
Erster DWI-Sonderbericht zum Weinabsatz in die Gastronomie
Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat die erste umfassende Studie über den Absatz deutscher Weine in die Gastronomie veröffentlicht. Die Analyse, die auf Daten von über 400 Weingütern basiert, zeigt, dass die Gastronomie für 11,2 % der Absatzmenge und 11,5 % des Umsatzes deutscher Weingüter verantwortlich ist. Der Bericht bezieht sich ausschließlich auf den Absatz deutscher Weine in Restaurants und umfasst keine importierten Weine. Im Jahr 2023 wurden 19,7 Millionen Liter deutscher Wein im Wert von 148 Millionen Euro an die Gastronomie verkauft. Aufgrund der Wirtschaftskrise gingen Umsatz und Absatz im ersten Halbjahr 2024 jedoch deutlich zurück.
Quellen:
2022 Liatiko von Lyrarakis: der Rote, der auch zu Fisch passt
Zwischen dem, was Weinexperten oder Sommeliers empfehlen und dem, was Laien gerne trinken, gibt es große Unterschiede. Die Experten schwärmen, wenn es um Rotwein geht, für schwere, dunkle, tannreiche Weine. Sie kriegen von ihnen die höchsten Noten. Die Weintrinker mögen es dagegen eher easy und lecker. In diesem Fall schlagen wir uns auf ihre Seite. Der Liatiko, den wir hier empfehlen, ist ein easy drinking-Wein: hell in der Farbe, beerig im Bouquet, auf der Zunge weich und sanft und, ja, lecker. Ein leichter Wein ist er dennoch nicht. Mit 13,5 Vol.% macht er durchaus Druck am Gaumen. Aber wer beim Rotwein auf Vollmundigkeit Wert legt und die mediterrane Würze liebt, der liegt mit diesem Wein goldrichtig.
Die Heimat ist Kreta
Ein mediterraner Wein ist er, dieser Liatiko. Er kommt von der Insel Kreta. Dort ist die Liatiko die häufigste rote Rebsorte. Die Trauben für diesen Liatiko wachsen in Weinbergen zwischen 580 und 850 Metern Höhe, wo die Temperaturen nachts fallen. Zucker und Säure, die tagsüber gebildet wurden, werden so konserviert. Das schmeckt man. Trotz seines erhöhten Alkoholgehalts brilliert er mit frischer Frucht und lebendiger S
Liatiko ist eine autochton-kretische Sorte
Natürlich sollten die Erwartungen diesem Roten gegenüber nicht durch die Decke gehen. Er ist ein delikater Alltagswein, mehr nicht, aber einer mit eigenständigem Charakter. Man hat die Liatiko-Traube mit der italienischen Aglianico in Verbindung gebracht. Doch das stimmt nicht. Auch mit der roten Aleatico von der Insel Elba hat die Sorte nichts gemein außer der Namensähnlichkeit. Sie ist eine authochton-kretische Sorte, die, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, auch nur in Kreta angebaut wird.
Ein Rotwein zu Pizza, Pasta – und zu Fisch
Das Weingut Lyrarakis in Heraklion ist ein Familienbetrieb. Es arbeitet bei diesem Wein mit Hektarerträgen, die unter 70 Hektolitern pro Hektar liegen. Das ist niedrig für einen Wein dieser Preisklasse. Er wurde in Edelstahltanks vergoren, zur Hälfte mit eigenen Hefen. Eine Schönung hat es nicht gegeben, nur ein leichtes Filtern vor der Abfüllung. Die Familie gibt ihm eine Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren. Wir empfehlen, den Wein jung zu trinken und vor allem gekühlt, fast wie ein Weißwein. Dann kann er auch zu Fischgerichten serviert werden, etwa zu Oktopus und Schwertfisch vom Grill. Das funktioniert, weil er relativ tanninarm ist. Klassisch wird er zu Pizza, Pasta und auf Kreta selbst zu Moussaka getrunken (ein Auflauf aus Kartoffeln, Hackfleisch, Tomaten, Auberginen mit Käse gratiniert). Übrigens: Die englische Weinkritikerin Jancis Robinson hat ihm 16,5/20 gegeben. Bemerkenswert.
Preis: 9,95 Euro
Bezug: www.schluckspecht.de
Zuccardi präsentiert nachhaltigere Flasche für Finca Canal Uco
Das argentinische Weingut Zuccardi hat eine neue, leichtere Flasche für seine Premium-Cuvée Finca Canal Uco vorgestellt. Die 570 Gramm schwere Flasche, die 37 % leichter als das Vorgängermodell ist, wurde in Zusammenarbeit mit dem Glashersteller Verallia entwickelt. Dies ist Teil von Zuccardis langfristigem Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die neue Flasche wird erstmals bei der Veröffentlichung des 2021er Jahrgangs durch La Place de Bordeaux auf den Markt gebracht und soll in Zukunft auf die gesamte Premium-Produktlinie ausgeweitet werden.
Quellen:
Zuccardi Valle de Uco
La Place de Bordeaux
Sustainable Wine Roundtable
Chianti Classico zwischen Tradition und Moderne
Der Gambero Rosso ist der einflussreichste Weinführer Italiens. Die 3 Gläser, die er vergibt, sind die Höchstwertung, die ein Wein bekommen kann. Ein Ritterschlag, nicht nur für den Wein, sondern auch für das Weingut. Es liegt in der Natur der Sache, dass nur herausragende Weine diese Höchstwertung erhalten können. Dass ein einfacher Chianti Classico mit 3 Gläsern bedacht wird, kommt selten vor. Denn in der Hierarchie stehen Riserva und Gran Selezione über ihm. Der Familie Cecchi ist das Kunststück mit dem 2019er Jahrgang ihres Chianti Classico dennoch gelungen. Cecchis „Storia di Famiglia“, lobten Autoren des Weinguides, ist „ein schlanker, eleganter Chianti Classico mit außergewöhnlicher Aromatik und unverkennbarer Terroirprägung“. Außerdem stellten sie „einen qualitativen Aufschwung aller Weine des Gutes“ fest.
Nach den 3 Gläsern jetzt eine Goldmedaille
Entsprechend stolz haben die Cecchi auf dieses Lob reagiert. „Unser Chianti Classico ist ein Sangiovese, der die Vergangenheit würdigt, in der Gegenwart Akzente setzt und ein Versprechen für die Zukunft darstellt“, schrieben sie seinerzeit in einer Pressemitteilung. Dieses Versprechen einzuhalten, bemühen sie sich seitdem mit aller Kraft. In den Folgejahren haben die Gran Selezione die 3 Gläser erhalten. Jetzt ist der Jahrgang 2022 des Chianti Classico „Storia della Famiglia“ auf dem Markt gekommen , und er ist aus ähnlichem Holz wie damals geschnitzt. Zwar war 2022 viel wärmer als 2019, doch ist der „Storia di Famiglia“ schon wieder dabei, in die oberen Ränge zu klettern. Gerade hat er bei Mundus Vini, dem vom Meininger Verlag ausgelobten internationalen Weinwettbewerb, eine Goldmedaille erhalten.
Aushängeschild für die Philosophie von Cecchi
Der Wein besticht mit einer intensiv rubinroten Farbe, den Aromen von roten Früchten und einem Hauch von mediterranen Gewürzen und Rosmarin. Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit lebendigen Tanninen und einer klaren Frische, die ihn lange nachhallen lässt. Ein harmonischer, mineralischer Abgang vervollständigt das Erlebnis und macht deutlich, warum dieser Chianti Classico ein Aushängeschild für die Philosophie des Hauses Cecchi ist.
Balance zwischen Tradition und Moderne Der zweite spannende Sangiovese-Wein, mit dem Cecchi derzeit auf den Markt ist, stammt aus der jenseits der Classico-Zone gelegenen Hügelzone: die 2020er Chianti Riserva. Er enthält zusätzlich ein paar Anteile Canaiolo und Colorino, hat ein Jahr länger im Keller gereift und besitzt ebenfalls DOCG-Status. Auch er ein nobler Wein: Veilchen und Blaubeeren im Bouquet, am Gaumen muskulös, druckvoll mit lebendiger Säure und reifem, süßen Tannin. Auch dieser Wein spiegelt die Balance zwischen Tradition und Moderne gekonnt wider. Gefüllt und vinifiziert werden beide Weine in Castellina in Chianti, dem historischen Zentrum der DOCG-Region, wo das Weingut nicht nur das Terroir respektiert, sondern auch Nachhaltigkeit praktiziert. Der schonende Umgang mit Ressourcen und die kontinuierliche Erforschung der Rebsortencharakteristik stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Cecchi. Im Einklang mit der Natur passt das Team seine Kellertechniken präzise an den Verlauf der Vegetation und den Jahrgang an.
Alibaba-Milliardär Joe Tsai investiert in Burgunder-Weinberge
Joe Tsai, Mitbegründer des Online-Giganten Alibaba und seit 2023 Vorstandsvorsitzender, hat Berichten zufolge zusammen mit weiteren Investoren Weinberge in der renommierten Region Côte d’Or in Burgund erworben. Laut Bloomberg umfasst das erworbene Land unter anderem Parzellen in Gevrey-Chambertin in der Côte de Nuits. Mit diesem Schritt reiht sich Tsai in eine Gruppe wohlhabender Geschäftsleute ein, die in Frankreichs Top-Weinlagen investiert haben. Die Preise für Weinberge in der Côte d’Or stiegen im Jahr 2023 um 11 % auf durchschnittlich 983.800 Euro pro Hektar. Tsai besitzt zudem die Basketballteams Brooklyn Nets und New York Liberty.
Weinbranche startet Kampagne für moderaten Weingenuss
Das Comité Européen des Entreprises Vins (CEEV) hat als Reaktion auf den wachsenden Druck, keinen Alkohol zu konsumieren, die Kampagne „VitaeVino“ ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, den Unterschied zwischen maßvollem Weingenuss und Alkoholmissbrauch zu betonen, der zunehmend in der öffentlichen Debatte verwischt. Kritisiert wird, dass ein Schwarz-Weiß-Denken den moderaten Weinkonsum stigmatisiert und zu restriktiven Gesetzen führt. Die Kampagne startet am 1. Oktober 2024 mit einer Veranstaltung im Europäischen Parlament, begleitet von einer Online-Plattform zur Unterstützung der Weinkultur.
Quellen:
CEEV
Der Winzer
Antinori erweitert Chianti Classico Gran Selezione Sortiment
Der führende Chianti Classico-Produzent Marchesi Antinori hat die Einführung von drei neuen Chianti Classico Gran Selezione Weinen angekündigt. Am 10. September 2024 verkündete Marchese Piero Antinori in der historischen Villa Antinori Cigliano diese Erweiterung des Sortiments. Die neuen Weine, darunter der Buiano, Villa del Cigliano und San Sano Chianti Classico Gran Selezione, sollen in den nächsten sechs Monaten auf den Markt kommen. Der Preis wird voraussichtlich zwischen 100 und 150 Euro liegen.
Quellen:
Antinori
Chianti Classico