Roséweine sind populär, besonders in dieser Jahreszeit. Es ist Sommer. Die Menschen wollen etwas Kühles trinken, etwas Leichtes, Erfrischendes. Es soll aber gleichzeitig viel Geschmack bieten und nicht traurig hinter den Papillen verrinnen wie Mineralwasser. Für solche Menschen ist der Pink Flamingo gedacht. Ein leichter, unkompliziert zu trinkender Roséwein, der zwar blass in der Farbe ist, aber blumig im Duft und mild-fruchtig im Geschmack mit subtilen Pfirsich- und Zitrusaromen. Er erhebt nicht den Anspruch, mehr zu sein als ein leckerer Sommerwein, wie man ihn gern zu einer Gemüse-Bowl, einem Salat mit Putenfleischstreifen, zu Scampis mit einer Aioli-Mayonnaise, zu Thunfisch-Tataki, zu Frischkäse auf Bauernbrot oder, wie die Franzosen, zu einer Baguette mit Leberpaté trinkt.
Herkunft Camargue
Der Pink Flamingo kommt aus Südfrankreich, der Heimat des Rosé. Genauer gesagt: aus dem Naturschutzreservat Camargue im Flussdelta der Rhone, wo noch große Herden von Wildpferden leben und ganze Kolonien von Flamingos. Letztere sind der Namenspate des Weins. Dort besitzt die Domaine Royale de Jarras 600 Hektar Reben, die wegen des Schutzstatus des Gebiets biologisch bewirtschaftet werden müssen. Die Domaine gehört zum Vranken Pommery-Konzern, der mit diesem Wein beweist, dass er nicht nur etwas von Bläschen versteht, sondern auch von Stillweinen. Natürlich, es gibt Tausende anderer Roséweine auf der Welt, darunter viele gute, aber auch viele verkrampfte, monotone, karge und noch mehr dünne, die bei genauem Hinschmecken nicht mehr als koloriertes Wasser sind. Was den Pink Flamingo auszeichnet, ist die Sauberkeit seiner Aromen und die Klarheit des Stils, die macht, dass er delikat ist, ohne schwer zu sein.
Offiziell kein Rosé, sondern ein Gris
Übrigens ist der Pink Flamingo offiziell gar kein Rosé. Die Appellation d’Origine Protegée „Sable de Camargue“ sieht nur einen Gris vor, keinen Rosé. Gris-Weine dürfen, anders als in anderen Roséwein-Anbaugebieten, auch aus weißen Trauben gekeltert sein, etwa aus der Grenache Blanc oder der Rolle. Das Rückgrat der „Sandweine“ aber machen natürlich rote Sorten aus, in diesem Fall Grenache Noir und Cinsault. Deren Schalen haben nur während des Pressvorgangs Kontakt mit dem Most, so dass am Ende nur eine minimale Farbextraktion stattfindet – daher die hell-lachsrote Farbe. Die Franzosen nennen solche Weine Vin Gris. Oder einfach Gris.
In Deutschland ist der Pink Flamingo im Lebensmitteleinzelhandel gut distribuiert, etwa bei REWE. Wer ihn online kaufen will, kann zu Hawesko gehen (www.hawesko.de, € 9,95).
Der Rückgang des weltweiten Weinkonsums hat den deutschen Winzern bislang wenig anhaben können. Er betrifft vor allem den Rotwein, während die Nachfrage nach Weißwein steigt. Durch den zunehmenden Anbau von weißen Trauben kann der leichte Rückgang der Rotweinflächen in den 13 deutschen Weinanbaugebieten somit gut kompensiert werden. Während in allen anderen großen Weinbaunationen die Rebflächen schrumpfen, ist die Gesamtrebfläche in Deutschland nahezu gleich geblieben gegenüber dem Vorjahr. Sie beträgt 103.378 Hektar.
Weiße Sorten legen zu
Dem Trend zum verstärkten Weißweinkonsum folgend, wurden im vergangenen Jahr in Deutschlands erneut mehr weiße Sorten angepflanzt. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts ist ihr Anteil an der Gesamtrebfläche auf 71.378 Hektar gestiegen (69,8 Prozent). Das sind rund 6000 Hektar mehr als seit dem Tiefstand im Jahr 2006. Die Rotweinrebfläche ist 2023 dagegen um ein Prozent auf 32.310 Hektar gesunken.
Im Trend: die Burgunder- und Aroma-Rebsorten
In der neuen Sortenstatistik* liegt der Riesling mit rund 24.400 Hektar unverändert auf Platz 1. Das entspricht 23,6 Prozent der gesamten deutschen Rebfläche.
Riesling 24.400 Hektar →
Müller-Thurgau 10.738 Hektar ↘︎
Grauburgunder 8.372 Hektar ↑
Weißburgunder 6.318 Hektar ↑
Silvaner 4.330 Hektar ↘︎
Chardonnay 2.912 Hektar ↑
Sauvignon Blanc 2002 Hektar ↑
Scheurebe 1.499 Hektar ↗︎
Gewürztraminer 1.122 Hektar →
Gelber Muskateller 598 Hektar ↗︎
*Die Rebsorten Kerner, Bacchus und Gutedel, allesamt abnehmend, sind in diesem Ranking nicht berücksichtigt.
Internationale Rotweinsorten wachsen gegen den Trend
Der Rückgang der Rotwein-Rebfläche geht vor allem auf die schrumpfenden Bestände von Dornfelder und Portugieser zurück. Vor Lemberger und Schwarzriesling steht in der Statistik ebenfalls ein leichtes Minus. Das gilt auch für den Spätburgunder. Dennoch steht er mit rund 11.400 Hektar unangefochten an der Spitze (11 Prozent) des Rotweinsortiments. Auffällige Zuwächse sind bei den internationalen Sorten Merlot (+ 47 Hektar auf 933 Hektar), Cabernet Sauvignon (+19 Hektar auf 502 Hektar), Syrah (+ 16 Hektar auf 139 Hektar) und Cabernet Franc (+ 12 Hektar auf 129 Hektar) zu verzeichnen – wenn auch auf niedrigem Niveau.
PIWI auf dem Vormarsch
Ebenfalls auf (noch) niedrigem Niveau, aber deutlich im Anstieg begriffen sind die PIWI-Sorten. Die neue Rebsorte Souvignier Gris verzeichnete mit einem Plus von 183 Hektar die zweitgrößten Flächenzuwächse von allen hierzulande kultivierten Sorten und überholte damit prozentual sogar den Chardonnay. Mit nunmehr 388 Hektar Rebfläche hat Souvignier Gris damit die bis dahin wichtigste neue Sorte Cabernet Blanc abgelöst, die 2023 nach einem Zuwachs von 46 Hektar auf 306 Hektar angebaut wurde. Insgesamt machen die robusten pilzwiderstandsfähigen Sorten knapp drei Prozent des Rebsortiments aus.
Und noch ein interessantes Detail hat die Rebflächenerhebung ergeben. Im Ranking der 13 deutschen Weinbaugebiete ist der Mittelrhein nach einem Verlust von sechs Hektar Rebfläche im letzten Jahr mit nunmehr 460 Hektar das kleinste Anbaugebiet Deutschlands, dicht gefolgt von der Hessischen Bergstraße mit 461 Hektar, die zuletzt diese Position innehatte.
Das altmodisch-verschnörkelte Etikett seines Castillo Ygay, des Spitzenweins, kennen vermutlich mehr Menschen als den Inhalt der Flasche, der rar und teuer ist. „Ich sage nicht, dass meine Weine die besten sind“, bekennt der Besitzer Dalmau Cebrian-Sagarriga voller Demut. „Sie sind speziell. Man liebt sie oder man hasst sie. In jedem Fall aber erinnert man sich an sie.“
Hohe Bewertungen der Kritiker
Hasskommentare zu dem Wein hat es bislang eher nicht gegeben. Folglich kann man davon ausgehen, dass die Menschen den Wein lieben. Die Frage ist höchstens: wie sehr? Die Bewertungen der internationalen Kritiker schwanken zwischen 95 und 100 Punkten, je nach Jahrgang, und zwischen 92 und 94 Punkten für die Reserva. Heißt: Die Liebe muss groß sein. Aber Reserva und Castillo Ygay sind nicht nur gute, sondern auch besondere Weine. Der Ygay passt nicht so recht in das Profil der modernen Rioja wie die Weine von Izadi, La Nieta, Remirez de Ganuza, Pujanza, San Vincente, die ganz oder fast ganz aus Tempranillo gewonnen sind, aus der Rioja Alavasa, dem baskischen und kühlsten Teil des Anbaugebiets, kommen, das sich die Hänge des Cantabrischen Gebirges bis auf 800 Meter hochzieht, während die Weinberge von Marqués de Murrieta größtenteils auf 400 Meter Höhe liegen in der südlichen Rioja Alta. Dort ist es wärmer, der Carineña-Anteil (lokal Mazuelo genannt) an der Cuvée ist traditionell höher: Die Weine sind fülliger, runder, reicher.
Faustdicke Überraschung: der Rioja Blanco Capellanía
Nach dem Lunch, zu dem Dalmau kürzlich in der Stadt, in der ich lebe, geladen hatte, muss ich ein Geständnis machen: Ein anderer Wein von Marqués de Murrieta hat mich noch mehr in seinen Bann gezogen als die Rotweine: der Capellanía: eine Rioja Reserva Blanco aus 100% Viura und 22 Monate Ausbau in französischen Barriques. Weißwein spielt in der Rioja eine untergeordnete Rolle. Bei Marqués de Murrieta sind gerade mal fünf Prozent der Rebfläche mit weißen Reben bestockt. Aber vielleicht wird sich das in Zukunft ändern angesichts der steigenden Weißwein-Nachfrage weltweit. Der Capellanía wäre jedenfalls ein Argument dafür: ein Weißwein mit großer Struktur und dem subtilen Aroma von Butterkeks, Salzzitrone, Williamsbirne, Mandeln sowie einem Hauch mediterraner Kräuterwürze. Eine Luxuscuvée, gewichtig wie ein Rotwein, aber ohne Malo und deshalb mit einer feinen Säureader durchzogen, die ihr Frische gibt. Wir tranken sie zu Kalbsravioli. Sie hätte aber ebenso gut auch zu einer Kalbshaxe gepasst.
Viele Weißweine dieser Güteklasse gibt es nicht
Dass die Rioja Weißweine dieses Kalibers hervorbringt, zumal in Zeiten des Klimawandels, wusste ich nicht. Das vermutliche Geheimnis: die hohe Lage (fast 500 Meter), die größtenteils nördliche Ausrichtung des Weinbergs, alte Reben (zumeist 1945 gepflanzt) sowie die lehmig-kalkhaltigen Böden, die einerseits für die Struktur, andererseits für Eleganz sorgen. Viele Weißweine dieser Güteklasse gibt es nicht in der Rioja, eigentlich nur einen: Viña Tondonia Blanco Reserva von Lopez de Heredia. Dalmau nickte bei der Erwähnung des Namens: „Auch gut.“
Dalmau: „Ein Stück Spanien“
Das Rückgrat der Bodega aber sind natürlich die Roten. Auf ihnen beruht der Ruf und der Ruhm von Marqués de Murrieta. 1852 war der erste Jahrgang, von dem die Welt Notiz nahm. 50 Fässer seines Weins erreichten nämlich Kuba. Dort begann die Karriere des Murrieta-Weins, und sie hat sich bis heute fortgesetzt, mit Höhen und mit Tiefen. „Murrieta ist nicht einfach nur ein Wein“, sagt Dalmau. „Es ist ein Stück Spanien.“ Altspanien. Weil die adeligen und reichen Spanier früher nur reifen Rotwein tranken, wurden die Weine der noblen Bodegas lange im Holz ausgebaut und erst spät freigegeben. Auch die alten Jahrgänge von Marqués de Murrieta waren immer Gran Reserve oder Reserve Especial. Sie lagen mal 20, mal 30 Jahre im Fass, bevor sie gefüllt wurden. Der 1942er reifte beispielsweise fast 40 Jahre im Holz. Manche Weine waren schon müde, wenn sie in den Verkauf kamen. Old school, sagen die Kritiker. Doch einzelne Jahrgänge vertrugen das lange Holzlager gut. Jahrgänge wie 1919, 1925, 1934, 1959, 1964 sind Legenden, für die nicht nur Spanier, sondern auch vermögende Menschen anderer Nationen heute hohe Preise zahlen, wenn eine Flasche mal auf einer Auktion auftaucht.
1983 begann die neue Ära
1983 kaufte Dalmaus Vater, der Bauunternehmer Vicente Cebrian-Sagarriga, die heruntergewirtschaftete Bodega samt 300 Hektar Weinbergen dem letzten Nachkommen der Murrieta-Dynastie ab. Der Deal wurde nach einer durchzechten Nacht in einem italienischen Restaurant in Madrid per Handschlag besiegelt. Damit begann die neue Ära von Marqués de Murrieta. Als Dalmaus Vater 1996 unerwartet starb, übernahmen er und seine Zwillingsschwester Cristina das Gut und renovierten es behutsam. Zusammen mit der jungen Kellermeisterin Maria Vargas versuchten sie, dem Geschmack der jüngeren Weintrinker-Generation, die in der New Economy zu Wohlstand gekommen waren, näher zu kommen. Langsam, aber konsequent verkürzten sie die Ausbauzeit im Holz. Der Wein sollte frischer und eleganter werden. Die neuen Jahrgänge von Castillo Ygay kommen bereits nach durchschnittlich zwölf Jahren auf den Markt, aber haben nur noch zwei bis drei Jahre in Barriques gelegen. Die restliche Zeit bis zur Freigabe verbringen sie im Stahltank beziehungsweise in der Flasche. Tempranillo macht den Hauptanteil an der Cuvée aus, auf die Mazuelo kommen zwischen 12 und 20 Prozent. Andere in der Rioja übliche Sorten kommen zumindest beim Castillo Ygay nicht zum Einsatz.
Castillo Ygay: nur in guten Jahren abgefüllt
Der Castillo Ygay ist das Flaggschiff der Bodega. Bis zu 130 000 Flaschen werden von ihm produziert – aber nur in guten Jahren. Der derzeit aktuelle Jahrgang dieses Weins ist der 2012er. Ihn vorzustellen, war Dalmau auf Initiative seines Importeurs Grand Cru Select (gehört zur Wein Wolf-Gruppe und damit zu Hawesko) nach Deutschland gekommen. Eine besondere Bedeutung erhielt der Besuch dadurch, dass der 2012er für einige Jahre der letzte sein wird, der auf den Markt ist. 2013, 2014 und 2015 wird es keinen Castillo Ygay geben. Der nächste Jahrgang wird der 2016er sein. Er wird erst in drei Jahren freigegeben.
Auch die Bezeichnung „Reserva“ verschwindet jetzt
Der numerisch wichtigste Wein von Marqués de Murrieta aber ist die Rioja Reserva. Von ihr werden über eine Million Flaschen erzeugt. Neben Tempranillo und Mazuelo gehen noch Graciano und Garnacha in die Cuvée dieses Weins ein. Seit dem (aktuellen) Jahrgang 2019 verzichtet Murrieta auf die Bezeichnung Reserva. Der Wein kommt als einfacher Rioja auf den Markt (in ausgewählten Jahren gibt es noch eine Limited Edition, die als Gran Reserva firmiert). Eine Crianza hat Marqués de Murrieta nie produziert. Ein vierter Rioja enthält Cabernet Sauvignon. Mit ihm wollte (und will) Dalmau demonstrieren, dass er auch die internationale Stilistik beherrscht. Der Wein ist nach ihm benannt: Dalmau. Der Name Marqués de Murrieta taucht auf dem Etikett nirgendwo nicht auf.
Die Weine
2019 Rioja „Finca Ygay“
Dieser einfach nur „Finca Ygay“ genannte Rioja ist eine Art Vorhut für kommende Entwicklungen: ein straffer, von frischer Beerenfrucht und elegantem Tannin getragener, ganz und gar nicht „altspanischer“ Wein, der nur 10% neues Holz hat (amerikanische Eiche). 2019 war ein exzellenter Jahrgang in Nordspanien, der Trauben mit perfekter Reife hervorgebracht hat. Dank 6% Graciano besitzt er mehr Frische (früher war die Graciano gar nicht Bestandteil der Cuvée). Das Tannin ist aufgrund vorsichtigerer Extraktion feiner, die Frucht klarer. Tolles Preis-/Leistungsverhältnis (26 Euro). 93/100
2016 Rioja Gran Reserva
Die 2016er Gran Reserva (eine Selektion bester Fässer) ist üppiger, aber im Vergleich zum 2019er weniger präzis und weniger frisch (70 Euro). 92/100
2016 Rioja Reserva Dalmau
Die moderne Variante eines Rioja ist der Dalmau. Ein Lagenwein mit 10 bis 12% Cabernet Sauvignon, dadurch dunkler und konzentrierter als die anderen Weine. Er lagert nur 17 Monate im Holz und im Unterschied zum Castillo Ygay in französischer Eiche. Außerdem besitzt er (dank 6% Graciano) mehr Frische, was bei den internationalen Weinkritikern meistens gut ankommt. Kurz: ein exzellenter, aber kein spezieller Wein (120 bis 200 Euro). 94/100
2012 Castillo Ygay
Der neue, gerade freigegebene Jahrgang des Flaggschiffs bestätigt den Eindruck, dass die Weine von Marqués de Murrieta jedes Jahr ein kleines Stück „moderner“ werden. Die Entwicklung geht in Richtung Eleganz und Frische. Der 2012er (mit 19% Mazuela) zeigt das auf beeindruckende Weise, wobei – und das ist wichtig – er seine spezielle Note beibehält: ein hedonistischer, bestens strukturierter Wein, der seine ganze Fülle auf den Punkt bringt und nicht an den Rändern auseinanderfällt, dicht gewoben mit perfekt verschmolzenem Tannin und einer reifen, aber nicht überreifen Beerenfrucht, die einerseits frische, andererseits geleeartigen Noten aufweist: das „süße Gift“ von Murrieta. Nach hohen Bewertungen der internationalen Kritiker für den 2012er hat sich der Wein deutlich der 300 Euro-Grenze genähert. 96/100
2011 Castillo Ygay
Wie alle Castillo Ygay kommt auch der 2011er aus der hohen Lage La Plana. Die Reben wurden dort 1950 gepflanzt. Der 2011er besteht aus 84% Tempranillo und 16% Mazuelo. Beide Sorten wurden getrennt vergoren und ausgebaut – der Tempranillo in amerikanischer, der Mazuelo in französischer Eiche. Das Resultat: einer der besten Ygays dieses Jahrhunderts, besser noch als 2009 und 2010 (200-220 Euro). 96/100
1980 Castillo Ygay
Nach über 40 Jahren zeigt der Ygay sein wahres Gesicht: makellose, überraschend frische Frucht, süße orientalische Würze mit Piment und Rosenpaprika, spürbare Säure, die den Wein geschmeidig und schlank erscheinen lässt. Mit nur 13% Alkohol und lediglich 72% Tempranillo (Rest Mazuelo, Garnacha, Graciano) gehört er zur Fraktion der leichteren Ygays. Und ein bisschen old school ist er auch. Ganze 6 Jahre lag er im kleinen Holzfass – mehr als doppelt so lange wie die aktuellen Jahrgänge. Man mag das kritisieren und ihn für zu dünn halten. Man kann aber auch schätzen, dass er besonders seidig über den Gaumen läuft (250 bis 400 Euro). 94/100
1986 Castillo Ygay Rioja Blanco Gran Reserva Especial
Zum Schluss des Tastings gab es diesen süßen Rioja Blanco: ein Wein, der 21 Jahre in amerikanischer Eiche und weitere sieben Jahre in Betonzisternen gereift ist, bevor er auf die Flasche kam. Getrocknete Aprikose, Orangenkonfitüre, Bourbonvanille, Salzmandeln, Honig – so könnte man den Geschmack beschreiben. Dalmau nannte ihn einen „alten Rockstar“, der Verkoster des englischen Decanter den „schockierendsten Wein“, den er je getrunken habe. Diese Gran Reserva Especial wird reinsortig aus spät gelesenen Viura-Trauben gekeltert – aber nicht jedes Jahr. Seit 1870 ist dieser Dessertwein nur 13 mal produziert worden. Mit knapp 1000 Euro hat die Rarität ihren Preis. 97/100
Das Wichtigste an einer Weinprobe sind natürlich die Weine. Sie müssen gut und überzeugend sein und sollten unter einem Motto stehen. „Jahrgangsverkostung“, „Rebsortendegustation“, „Ländervergleich“ – typische Beispiele für Themenweinproben. Das Zweitwichtigste sind die Gläser. Profis wissen, dass das Glas zum Wein passen muss. Es muss dünnwandig sein, einen langen Stiel haben und aus Transparentglas bestehen. Die Farbe des Weins muss deutlich erkennbar sein.
Ein Glas oder mehrere Gläser?
Wer eine private Weinprobe organisiert, sollte sich an diesen Vorgaben orientieren. Wenn man Weiß- und Rotweine zusammen probiert, sollte man sie nicht aus dem gleichen Glas servieren. Und wenn man sowieso die Gläser wechselt: warum nicht verschiedene Gläser benutzen? Rotweine brauchen in der Regel ein Glas mit großem, Weißweine ein Glas mit einem kleinen Kelch. Darin kommt der Charakter der Weine am besten zum Ausdruck. Es gibt Ausnahmen von dieser Regel. Aber sicher ist: Nicht jeder einzelne Wein braucht unbedingt ein eigenes Glas. Überhaupt ist es kein Muss, Rot- und Weißweine in verschiedenen Gläsern zu servieren. Es gibt Universalgläser, die sowohl für den einen wie für den anderen Weintyp geeignet sind. Die Größte des Kelchs orientiert sich dabei eher am Rot- als am Weißwein. Das heißt: Auch Weißweine kommen in einem größeren Glas besser zum Ausdruck als Rotweine in einem kleinem.
Der häufigste Fehler: falsche Serviertemperatur
Das Drittwichtigste ist die Temperatur, mit der der Wein serviert wird. Rotwein wird oft zu warm serviert, nämlich bei Zimmertemperatur. Das ist falsch. Er sollte bei kühlen 17°Ceslius serviert werden, um mit 18° Celsius getrunken zu werden. Wein erwärmt sich schnell im Glas. Weißwein hingegen wird kühler serviert: junge, leichte Weißweine und Sekte bei 8 bis 10° Celsius, kräftige, körperreiche Weine bei 10 bis 12° Celsius.
Auf die richtige Reihenfolge kommt es an
Neben den passenden Gläsern und der richtigen Serviertemperatur ist die Reihenfolge wichtig, in der die Weine verkostet werden. Die Faustregel lautet: weiß vor rot und leicht vor schwer. Bei schweren Weinen lohnt es sich, sie zu dekantieren – besonders wenn sie jung sind. Dazu benötigt man einen Dekanter. Beim Umfüllen in ihn erhält der die Luft, die er zum Atmen braucht. Übrigens: Restsüße Weine passen nicht in eine Weinprobe, in der ansonsten trockene Weine stehen. An das Ende kann man einen süßen Dessertwein stellen, aber nicht mitten hinein. Der Gaumen findet von einem Süßwein nicht mehr zurück zum trockenen Wein.
Oft unterschätzt: das Ambiente und das richtige Licht
Ganz wichtig für eine Weinprobe ist eine passende Umgebung mit einem ansprechenden Ambiente – ein Faktor, der gerne unterschätzt wird. Der Raum sollte schon aus ästhetischen Gründen über eine gute Beleuchtung verfügen und gleichzeitig frische Luft haben. Die Beleuchtung ist besonders wichtig, Licht beeinflusst die Wahrnehmung des Geschmacks. Daher ist es sinnvoll, sich über das Raumkonzept und die Lichtgestaltung Gedanken zu machen. Kleine Tischlampen und eine dezente Hintergrundbeleuchtung schaffen ein Umfeld, in dem sich die Gäste wohlfühlen und sich auf die Weine konzentrieren können. Zusammengefasst: Ein schöner Rahmen, eine entspannte Atmosphäre, auserlesene Weine – so wird eine Weinverkostung zu einem echten Genuss. Und ja, auch elegante Servietten und Damasttischtücher tragen zu einem Wohlfühl-Ambiente bei.
Weinproben mit und ohne Essen
Bei einer reinen Weinverkostung braucht es keine Essensbegleitung. Es reicht ein Stück Baguette auf dem Tisch oder ein paar Grissini. Wem das zu wenig ist, der kann Schinken oder Oliven dazu anbieten, auch kleine Tapas. Wein wird (und sollte) schließlich zum Essen getrunken und danach beurteilt werden, ob er zu den Gerichten passt. Man kann natürlich auch gleich ein richtiges Menu servieren und eine Weinbegleitung dazu anbieten. Das ist aufwendiger und geht über eine reine Weinprobe hinaus. So eine „kulinarische Weinprobe“, wie der Fachausdruck lautet, hat natürlich ihren eigenen Reiz. Sie bietet die Möglichkeit, Weine zum Essen auszuprobieren und den Gästen begleitende Informationen zu geben. Für kulinarische Weinproben ist das Ambiente noch wichtiger als für Stehproben. Gläser, Geschirr, Bestock, Servietten – all das spielt eine große Rolle. Und die Beleuchtung.
Anders als bei Weinen ist der Basischampagner eines Hauses selten ein guter Gradmesser für das, was danach kommt: Jahrgangs-Champagner, Prestige Cuvées und ähnliches. Mit dem Basischampagner verdient ein Haus das Geld, die gehobenen Qualitäten sorgen für den Glamour. Außergewöhnliche Spitzenchampagner thronen bei großen Champagnerhäusern oft auf banalen Basisqualitäten. Bei Bruno Paillard ist das anders. Schon das erste Glas der Première Cuvée Extra Brut – zum Aperitiv gereicht – zeigt, dass die Basis da zu verorten ist, wo bei anderen Häusern die gehobenen Qualitäten beginnen
Der Schlüssel sind die Réserve-Weine
Der Schlüssel für die gute Basisqualität ist die Selektion. Konkret: die Einbeziehung von Reserve-Weinen in die Assemblage. Eigentlich nichts Besonderes. Fast alle größeren Häuser arbeiten mit Réserve-Wein für ihre jahrgangslosen Champagner. Für Bruno Paillard spielen die Réserve-Weine jedoch eine größere Rolle als für die meisten Mitbewerber. Je nach Abfüllung besteht eine Assemblage aus bis zu 50 Prozent Réserve-Wein. Ein so hoher Anteil älterer Grundweine ist sehr selten. Er gibt dem Kellermeister einen großen Handlungsspielraum, um mit wichtigen Parametern wie Körper, Komplexität, Frische etc. zu spielen und eine möglichst perfekte Balance auch in schwierigen Jahren zu finden.
Multi-Vintage-Champagner dank Solera-Réserve
Noch wichtiger ist die Art des Réserve-Weins bei Bruno Paillard. Es handelt sich nämlich nicht um die üblichen Jahrgangsreserven, die zurückgelegt wurden, sondern um eine Solera-Réserve. Das heißt: Es wird eine einzige Réserve angelegt, die jedes Jahr mit dem neuen Jahrgang aufgefüllt wird. Seit 1985 geschieht das. Das heißt: In der Réserve befinden sich fast 40 Jahrgänge. Die Première Cuvée ist also ein echter Multi-Vintage-Champagner.
Alice Paillard seit 2018 Direktorin
Am Ende sind es natürlich nicht technische Herstellungsdetails, die die besondere Klasse dieses Extra Brut ausmachen, sondern die gekonnte Handhabung derselben. Nase, Gaumen und Kopf der an der Assemblage beteiligten Personen sind das Entscheidende. „Champagner kann man nicht mit künstlicher Intelligenz machen“, sagt Alice Paillard, 42. Die Tochter des Namensgebers ist seit 2018 Direktorin und Miteigentümerin der Maison Bruno Paillard.
Champagner ist ein Speisebegleiter
Zur Première Cuvée Extra Brut aßen wir klassisches Fingerfood. Aber dieser Basischampagner ist, genau genommen, kein Aperitvwein. Er besitzt so viel Struktur, dass man ihn auch zu gehaltvolleren Gerichten servieren könnte: Steinbutt, Entenbrust, Kalbsrücken zum Beispiel. In unserem Fall ließ Alice ihre Spitzenqualitäten zu gehaltvolleren Gerichten servieren. Wichtig ist ihr in diesem Zusammenhang eines: „Champagner ist ein Menu-Begleiter.“
Bruno Paillard ist ein kleines Champagnerhaus. Es werden jährlich zwischen 300 000 und 400 000 Flaschen produziert. Die Familie besitzt 25 Hektar Reben. Dazu kommen noch einmal so viele zugekaufte Trauben. Zu den „Grandes Marques“ gehört Bruno Paillard damit nicht, eher zu den marques prestgieuses. Es wird nur Most aus der ersten Pressung verwendet. 20 Prozent der Grundweine wird in (gebrauchten) Piècen vergoren. Die Dosage wird bei allen ihren Champagnern gering gehalten (unter 6 gr/l). Das Degorgierdatum wird grundsätzlich auf dem Rücketikett angegeben.
Hier einige Schlüssel-Champagner aus dem Hause Bruno Paillard:
Première Cuvée Extra Brut
Für einen Multi-Vintage-Champagner ist die Qualität hoch. Der Wein liegt fest im Mund mit einer perfekten Balance von Frucht- und Hefenoten. Zusammensetzung: 45% Pinot Noir, 33% Chardonnay, 22% Pinot Meunier. Der Wein lag drei Jahre auf der Hefe und verströmt feine Zitrus- und rote Beerenaromen, bevor die Brotkrustenoten sich bemerkbar machen. Preis: 58 Euro (www.weinhalle.de).
Blanc de Blancs Grand Cru Extra Brut
Reinsortig Chardonnay von der Côte de Blanc: präziser middle palate-Champagner von großer Intensität und guter Länge, viel Zitrus, dazu leicht mandelig mit cremigen Briochenoten und kalkig-mineralischem Einschlag. 4 Jahre auf der Hefe gelegen. Preis: 80 Euro (www.tesdorpf.de).
2014 Blanc de Blancs
Chardonnay war der Gewinner dieses cool climate-Jahrgangs, was man in diesem Spitzen-Champagner spürt: kompakter noch als der Non Vintage-Blanc de Blancs, riesig viel Spannung, sehr cremig (7 Jahre Hefelager), subtile Salzzitrone mit rauchig-mineralischer Note, milde Säure, seidig am Gaumen, nur 3,5 gr/l Dosage und 25% Réservewein. Spitzenchampagner. 105,95 Euro (www.caracteres.de).
2015 Assemblage „Élan“
Ein Champagner aus einem warmen Jahrgang, der die Stilistik deutlich beeinflusst hat: weich, warm, mit viel gelber und roter Frucht, aber weniger Grip als 2014, Kraft und Üppigkeit gehen auf Kosten der Spannung. 58% Pinot Noir, 42% Chardonnay, 7 Jahre Feinhefe. 105 Euro (www.geisels-weingalerie.de).
2008 Champagne Brut Rosé N.P.U.
Die Buchstaben stehen für Nec Plus Ultra – also Nichts geht darüber. Die Trauben (50% Pinot Noir, 50% Chardonnay) stammen aus den besten Parzellen der Grands Crus der Champagne, und der Jahrgang 2008 gilt als einer der besten der letzten 20 Jahre. Vergoren zur Gänze in (gebrauchten) Piècen und nach der Assemblage 12 Jahre auf der Hefe gelagert: Nase von Blutorangen und Quitten, frischer Hefe und Cassis-Macarons, sehr frisch am Gaumen, druckvoll, seidig. Nur 2600 Flaschen wurden gefüllt. 319 Euro (https://masterwein.de).
Der Zitronenlikör Limoncello hat vielerorts den Grappa ersetzt. Jetzt kommt er in der Dose als als ready-to-drink-Cocktail auf den Markt
Sein Name ist Carissima. Erzeugt wird er aus zehn verschiedenen Zitronensorten. Gemixt wird er dann mit italienischem Weißwein und Wasser. Die Kohlensäure wird zugesetzt. Fertig! Alle Zutaten sind perfekt aufeinander abgestimmt. Auf die Zugabe von künstlichen Aromen wird verzichtet wird. Das Ergebnis: Schmeckt wie selbst gemixt.
Der Limoncello Spritz in der Dose ist die Fortsetzung des erfolgreichen Limoncello Carissima in der Flasche. Er wurde und wird in Restaurants am Ende eines Menus gern als Digestiv angeboten anstelle eines Grappa oder Amaro. Aber auch bei Mixologen findet Limoncello oft Verwendung: mit Erdbeeren und Tonic zum Beispiel oder mit Sekt gemixt zu einem Longdrink komponiert.
Der Limoncello Spritz wird eigekühlt getrunken (6 – 8°C). Er hat 10 Vol.% Alkohol. Der empfohlene Endverkaufspreis liegt bei 2,79 Euro (0,25 l-Dose).
„Zu diesem Preis ist der Wein ein Schnäppchen“, hat Mark Squires, Robert Parkers Verkoster für Portugal, über den Loureiro „Muros Antigos“ von Anselmo Mendez geschrieben. Dem ist nicht zu widersprechen. Trotzdem sollte man ein paar Worte mehr über den Wein verlieren. Erstens: Er stammt aus dem nordportugiesischen Anbaugebiet Vinho Verde: ein kühles, von atlantischen Einflüssen geprägtes Anbaugebiet, dessen Weine immer eine markante Säure aufweisen. Die Weinindustrie, die in der Region dominiert, belässt den Weinen deshalb immer eine mehr oder minder hohe Restsüße – meist eine hohe. Nicht so Mendes. Seine Weine sind nicht nur trocken, sondern durchgegoren.
Gute Säure und reife Trauben
Zweitens: Trotzdem ist die Säure bei diesem Wein nicht spitz und nicht roh. Sie ist gut integriert. Das hat damit zu tun, dass die Trauben reif waren, der Wein also vom Jahrgang her gute Extraktwerte mitbringt, die die Säure abpuffern. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,7 Vol.%. Im Vorjahr lag er bei 12,2 Vol.% – auch das ein Indiz für höhere Reife.
Mit salzig-pikanter Note
Drittens ist die Loureiro-Traube im Unterschied zur Alvarinho, die ebenfalls für den Vinho Verde benutzt wird, leicht aromatisch. Neben den Citrusnoten, die jeder Vinho Verde aufweist, kommen hier reifer Apfel und Salzzitrone hinzu, was dem Wein eine gewisse Pikanz gibt. In Portugal trinkt man ihn deshalb gern zu Bacalåo, Dosensardinen und Austern. Wer das nicht mag, kann ihn sich ebenso gut zu Spaghetti alle Vongole einschenken. Die Aromatik passt.
Auch der Hefetouch fehlt nicht
Viertens wächst der Wein auf Granitsand am linken Ufer des Limaflusses. Granit erhöht die Komplexität eines Weins, was man dem Muros Antigos anmerkt. Er ist alles andere als eindimensionaler Wein. Das viermonatige Lager auf der Feinhefe tut sein Übriges. Es gibt dem Wein Frische und einen zarten Hefetouch.
Besser jetzt trinken als lange lagern
Es ließe sich noch Fünftens, Sechstens und Siebentens hinzufügen. Wir brechen hier aber ab und fassen zusammen, um nicht zu technisch zu werden: ein knackiger, frischer Wein mit eigener Aromatik, aus den Händen eines der besten portugiesischen Weißweinwinzer, der auf Präzision und Authentizität großen Wert legt. Der Wein kann gut und gerne noch zwei, drei Jahre lagern. Aber wer die atlantische Frische liebt, die dieser Wein verströmt, sollte ihn bald aufmachen.
Die neue Version des biologisch-organisch angebauten Champagners von Nicolas Feuillatte ist da. Die Collection Organic Extra Brut besteht aus 95 Prozent Pinot Noir und 5 Prozent Chardonnay und hat fünf Jahre auf der Hefe gelegen: ein unkomplizierter, frischer Champagner, der Lebendigkeit und Frische mit fruchtigen Noten mit einem mineralischen Finale verbindet. Der Preis liegt bei rund 49 Euro.
Die Bio-Anbaufläche in der Champagne nimmt zu
Insgesamt wurden 2023 bei Nicolas Feuillatte rund 50 Hektar Reben biologisch-organisch bewirtschaftet. 2024 werden noch einmal 20 Hektar dazukommen. In der gesamten Champagne beträgt die Bio-Anbaufläche rund acht Prozent, Tendenz deutlich zunehmend. „Die Umstellung auf biologischen Weinbau ist in der Champagne in vollem Gange“, sagt Christophe Juarez, CEO von Champagne Nicolas Feuillatte und der Gruppe Terroirs & Vignerons de Champagne (TEVC). „Wir arbeiten konsequent daran, die Anbauflächen zu erweitern. Dabei ist es uns gelungen, eine Vielzahl neuer Einzellagen hinzuzugewinnen.” Kellermeister Guillaume Roffiaen weist darauf hin, dass die aus Bio-Trauben gewonnenen Moste in 2023 bessere Marker für die Traubengesundheit aufwiesen als konventionell erzeugte Moste: „Die Reben tragen weniger, die Trauben sind besser belüftet: Krankheitserreger können sich so deutlich schlechter ausbreiten.“
„Champagner für alle“
Champagne Nicolas Feuillatte ist ein Kellereiverbund, in dem 82 Champagne-Genossenschaften mit 5.000 Champagne-Winzern organisiert sind. Sie stehen zusammen für etwa 2.100 Hektar Rebfläche der AOC Champagne. Ein Team von Önologie-Experten, darunter ein Spezialist für den Bio-Weinbau, unterstützt die Genossenschaftswinzer, die bereits Bio-Anbau betreiben, sowie Winzer, die ihre Flächen umwandeln möchten, mit individueller Beratung und einem umfangreichen Aus- und Weiterbildungsprogramm. So entsteht ein von den Weinbauern vor Ort ausgehendes Erfahrungs- und Kompetenznetzwerk, das bei weiteren Weinbauern Interesse am ökologischen Anbau weckt.
Nicolas Feuillatte ist heute die meistverkaufte Champagne-Marke in Frankreich und erreicht im weltweiten Verkaufsranking Platz 3. Seine Mission ist es, Champagner für alle zu produzieren.
Die neue Weinlinie der Württemberg Winzer-Genossenschaft Cleebronn-Güglingen wird in Glasflaschen abgefüllt, die 50 mal wiederverwendet werden können.
Der mit Abstand größte CO2-Verursacher in der Weinerzeugung ist die Weinflasche selbst. Laut einer Studie der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ist sie für etwa 40 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Weinguts verantwortlich, wenn Herstellung, Transport und Entsorgung in die Rechnung einbezogen werden.
„Dringender Bedarf“
„Wir haben wir den dringenden Bedarf an einer spülfähigen 0,75l-Mehrwegflasche erkannt“, sagt Thomas Beyl, Vorstand von Cleebronn & Güglingen. „Unsere Weinlinie ‚The Bottle‘ ist das Ergebnis unserer Überlegungen. Sukzessive wollen wir die 0,75-l-Einwegflasche durch die Mehrwegflasche ersetzen, um die energieaufwändige Herstellung der Glasflaschen zu reduzieren. Außerdem wird durch das Mehrwegsystem die Kundenbindung verbessert. Es besteht eine hohe Chance für den Wiederkauf des Weins durch Leergutrückgabe am Point of Sale. Durch den 6er Plastik-Gebindeträger (Pfand: 1,50 Euro) wird Verpackungsmüll und Entsorgung eingespart. Eine hohe Kundenakzeptanz kann unterstellt werden.
Bier und Mineralwasser machen es vor
Mehrwegflaschen sind in der Getränkeindustrie, insbesondere bei Bier und Mineralwasser, seit langem etabliert. Im Weinbau stellt die Umstellung auf Mehrwegflaschen jedoch eine größere Herausforderung dar. Dies liegt an den spezifischen Designanforderungen und der hohen Bedeutung der Ästhetik bei Weinflaschen. Dennoch zeigt die Initiative der Weingärtner Cleebronn-Güglingen, dass auch in dieser Branche nachhaltige Innovationen umgesetzt werden können. Die Einführung einer standardisierten Mehrwegflasche könnte langfristig nicht nur ökologische Vorteile bieten, sondern auch wirtschaftliche Einsparungen durch reduzierte Produktions- und Entsorgungskosten ermöglichen.
Auch die Gastronomie muss über Nachhaltigkeit nachdenken
Auch für die Gastronomie wird der Vorteil des Mehrwegsystems schnell sichtbar anhand eines Rechenbeispiels: Ein durchschnittliches Restaurant schenkt an fünf Öffnungstagen in der Woche je neun Gläser des Rieslings Sankt M aus. Das entspricht drei Flaschen pro Tag oder 15 pro Woche, genauer gesagt 60 Flaschen pro Monat. Aufs Jahr hochgerechnet sind das 660 Flaschen, vier Wochen Schließzeit berücksichtigt. Wenn dieser Wein in der 0,75-l-Mehrwegflasche „The Bottle“ ausgeschenkt wird, ergeben sich nur 14 benötigte Flaschen im Mehrwegkreislauf, die vielen Gänge zum Glascontainer und die Lärmbelästigung für die dortigen Anwohner entfallen.
Großflächiger Einsatz geplant
Die Linie The Bottle umfasst derzeit vier Weine: eine halbtrockene Weißweincuvée, eine trockene Weiß- und Grauburgunder-Cuvée, Riesling & Muskateller sowie einen Lemberger & Muskattrollinger Roséwein, beide halbtrocken. Der Endverbraucherpreis liegt bei 7,40 Euro inklusive Pfand. Thomas Beyl sieht in der Mehrwegflasche einen so großen Vorteil, dass C&G Gründungsmitglied der Wein-Mehrweg e. G. in Möglingen wurde. Die Kooperative legte den Grundstein für den großflächigen Einsatz einer 0,75-l-Mehrwegflasche. Von einer sukzessiven Umstellung auf Mehrwegflaschen in der gesamten Weinbranche sind die Cleebronner Winzer überzeugt.
Beim Barolo gibt es Licht und Schatten. Nicht jede Flasche, auf der Barolo steht, hält, was der Name verspricht. Die sieben Barolo, die Barbara Sandrone, die Tochter des vor einem Jahr verstorbenen Luciano Sandrone, zu einer kulinarischen Weinprobe mit nach München gebracht hatte, leuchteten. Ja, man könnte sogar sagen: Sie strahlten. Es waren Barolo aus drei Jahrzehnten, der jüngste aus 2012, der älteste aus 1996. Sie standen – könnte man pathetisch sagen – majestätisch im Glas. Aber ich bin weder ein Freund schräger Metaphern noch von Majestäten. Lieber würde ich sagen: Die Weine hatten eine gute Balance. Die jüngeren charmierten noch mit Frische, die älteren strahlten schon das Charisma des Abgeklärten aus.
Verschieden von allen anderen Weinen auf der Welt
„Der Barolo ist ein Wein, der anders schmeckt, als man denkt“, sagte Barbara in ihrer Tischrede. Stimmt. Aber was denkt man von ihm? Wessen Geschmack an Bordeaux geschult ist, wird nur abstrakt Ähnlichkeiten finden: die Komplexität, Tanninfülle, Langlebigkeit. Wer von Burgundern kommt, wird vielleicht in der hellen Farbe und in der erhöhten Säure Parallelen finden. Aber in der Praxis zeigt sich, dass ein Barolo völlig verschieden ist von allen anderen Weinen der Welt. Sein Aromenspektrum reicht von Weichselkirsche, Veilchen, getrockneten Blumen, Lakritz, Blutwurst, Trüffel, Teer bis zu Leder, Zimt, Nelken, Moos, Waldpilzen. Ein Exzentriker in der Welt der großen Rotweine. Manche Weintrinker können mit einem Barolo rein gar nichts anfangen, auch ausgewiesene Weinkenner nicht. Andere lieben ihn umso mehr. Am Tisch im Restaurant „Jan“ saßen natürlich letztere. Auch Jan Hartwig, der Chef, outete sich als Barolo-Fan. Er musste am Herd stehen, stieß nur kurz zu uns, um zu bekennen: „Ich liebe es, zu großen Weinen zu kochen.“
Einpegeln mit dem Nebbiolo d’Alba Valmaggiore
Zum Einpegeln begannen wir mit zwei Nebbiolo d’Alba. Sie stammten dem Roero, ein benachbartes Anbaugebiet, das sandige Böden aufweist und leichtere Weine hervorbringt als die Anbaugebiete von Barolo und Barbaresco. Sandrone besitzt dort die Lage Valmaggiore, einer der besten Crus der Zone. Der Valmaggiore aus dem großen Jahrgang 2021 war noch ziemlich jung, aber ließ immerhin eines sicher erkennen: Balance und Eleganz. Ansonsten zeigte er viel Frische, viel Primärfrucht, einen zarten Süßholzton. Seine Zeit kommt noch. Er sollte deshalb in keinem Keller eines Nebbiolo-Liebhabers fehlen. Der 2016er Valmaggiore, ebenfalls ein großer Jahrgang, ist ganz anders: strukturierter, konzentrierter, tanninhärter. Glücklich wer ihn besitzt. Aber Geduld verlangt auch er.
2013 wurde aus Cannubi Boschis Aleste
Weintrinker, die im Nebbiolo d’Alba (oder im Roero) eine preiswerte Alternative zum Barolo sehen, würden schnell erkennen, dass er das nur sehr bedingt ist. Barolo ist Barolo. Diese Erkenntnis werden auch Laien schnell haben. Wir begannen mit dem 2012er Barolo Cannubi Boschis. Er ist vertikaler, tiefer, mit einem ungleich breiteren Aromenspektrum, das aus einer Mischung aus frischer und Trockenfrucht mit vielen Würznoten besteht. Noch spannender der 2013er Barolo aus derselben Lage: ein monumentaler Wein mit Teernoten, Barbecue-Gewürzen, Süßholzparfum. Einer der genialsten Barolo, die Sandrone in all den Jahren auf die Flasche gebracht hat. Ich wünschte, ich hätte ihn im Keller. Jan Hartwig servierte dazu gegrillten Stör mit Ochsenschwanz. Ab dem Jahrgang 2013 heißt der Cannubi Boschis übrigens Aleste: eine Hommage an Lucianos Enkel Alessia und Stefano, die beide noch jung sind, aber bereits die Weinbauschule besuchen.
Zwei der größten Barolo: 2008 und 2009 Cannubi Boschis
Weiter ging es mit Sandrones zweitem Barolo, Le Vigne. Zu Deutsch: die Weinberge. Er ist eine Cuvée von fünf verschiedenen Lagen (wer es genau wissen will: Baudana in Serralunga, Le Coste in Monforte, Villero in Castiglione Falletto, Merli in Novello und Vignane in Barolo). Wir tranken die 2008er und den 2009er parallel aus zwei Magnumflaschen (dank einer klugen Sommelière bei „Jan“ mit kühlen 15°C serviert). Der 2008er wird von den einschlägigen Experten wegen seiner kühlen Eleganz als einer der größten Jahrgänge der letzten zwanzig Jahre gefeiert. Ich würde nicht widersprechen. Aber der 2009er hat doch noch einen Tick mehr. Er ist opulenter, besitzt die süßere Frucht und die Würze eines orientalischen Bazaars, ist zugleich streng und überhaupt nicht plump – eine Eigenschaft, die vielen Barolo dieses warmen Jahres nach gesagt wird. Er kam in diesem Jahr übrigens nur aus einer Lage, nämlich Le Coste in Monforte. Wow – eine Art Grand Cru im Anbaugebiet. Jan Hartwig hatte sich zu ihm ein vergleichsweise einfaches Gericht einfallen lassen: Agnolotti al Plin – von Hand geformte kleine Ravioli aus hauchdünnem Pastateig, gefüllt mit geschmortem Rindfleisch. Piemont-Reisende kennen das Gericht. Es gibt es in jeder Trattoria, aber so fein wie bei „Jan“ selten.
Vite Talin: „Jeder Schluck ein Erlebnis“
Seit 2013 macht Sandrone in guten Jahren noch einen dritten Barolo. Er heißt Vite Talin und kommt aus einem Weinberg, in dem eine Nebbiolo-Mutation mit besonders kleinen Beeren und dicken Schalen wächst. In puncto Struktur und Tanninbetontheit ist dieser Barolo immer der Superstar des Sandrone-Sortiments (auch in puncto Preis: fast vier Hunderter muss man für diesen raren Wein auf den Tisch legen). Ich habe den Vite Talin schon einmal, nämlich 2019, probiert, als er zum ersten Mal öffentlich präsentiert wurde, und ich habe damals in einem weinkenner-Artikel Sandrone zitiert: „Ein weicher Wein ist er jedenfalls nicht. Sicher sind wir uns nur, dass er sich in 20 Jahren bestens entwickeln wird, mindestens.“ Jetzt, nach sechs Jahren Reife in Tonneaux und auf der Flasche und nochmal fünf Jahren Verfeinerung auf der Flasche, erweist sich der Vite Talin nicht sehr viel zugänglicher als damals. Aber der Mythos lebt. „Jeder Schluck dieses Ur-Barolo ist ein Erlebnis“, bekannte Barbara Sandrone.
Barolo ist ein Generationenprojekt
Als letzten Wein präsentierte Barbara uns etwas Reifes: den 1996er Barolo Cannubi Boschis. Ein Barolo aus der mittleren Ära Sandrones, als die Weine schon nicht mehr wild und unberechenbar waren, sondern bereits einen hohen Grad an Präzision und Sauberkeit auswiesen. Sauberkeit, das war für Luciano Sandrone immer die Basis-Anforderung an einen Barolo. Und was Präzision betrifft, so könnte dafür der 1996er stehen: ein muskulöser, dicht gewobener Barolo, perfekt gereift mit süßem Tannin und pikanter, leicht malziger Note. Kontrollierte Exzentrik, würde ich sagen, so wie der Lammrücken mit gepökelter Lammzunge, den wir dazu aßen.
„Barolo ist ein Generationenprojekt“, sagte Barbara zum Schluß. Zumindest Barolo ihrer Klasse. Sie führt nach dem Tod ihres Vaters das Weingut zusammen mit dessen jüngerem Bruder Luca weiter. Luca und Luciano waren ein eingespieltes Team. Kein Tag, an dem sie nicht ihren Fuß in die Weinberge setzten. Als Luciano sich selbstständig machte (1990), schmiss Luca seinen Job als Elektriker und stieg ins Weingut seines Bruders ein. Über 30 Jahre lang arbeiteten die beiden zusammen, im Keller wie im Weinberg. Luca kennt nicht nur den Stil Lucianos, er hat ihn mitentwickelt. Seine Leidenschaft überträgt sich nun auf Barbaras Kinder.
Ein Must Have für Design-bewusste Weinliebhaber: Der Dekanter „Brillant“ von der Josephinenhütte.
Die Josephinenhütte, ein junger avantgardistischer Glasproduzent mit Geschäftssitz in München, wurde mit dem prestigeträchtigen Red Dot Design Award 2024 für den JOSEPHINE Dekanter Brillant ausgezeichnet. Dieser Erfolg markiert die zweite Auszeichnung für herausragendes Produktdesign, nachdem derselbe Dekanter bereits den German Design Award zu Beginn des Jahres gewonnen hatte. Der Glasdesigner Kurt Josef Zalto hat mit diesem Produkt einen neuen Standard im Bereich des Weinaccessoire-Designs gesetzt, der Funktionalität, Eleganz und zeitlose Schönheit vereint. Die Auszeichnung unterstreicht den internationalen Ruf des Red Dot Design Awards, der in diesem Jahr über 6.000 Einreichungen aus aller Welt verzeichnete.
Minimalistisches Design
Marcus Meyer, CEO von Josephinenhütte, betont die Vision des Unternehmens, innovatives Design mit traditionellem Handwerk zu verbinden, um den sensorischen Genuss von Wein zu revolutionieren und gleichzeitig optisch zu beeindrucken. Der JOSEPHINE Dekanter Brillant zeichnet sich durch sein minimalistisches Design und seine filigrane Struktur aus, die ein elegantes Einschenken mit nur einer Hand ermöglichen. Inspiriert von der Form eines Brillanten, fördert der Dekanter durch seine einzigartige Gestaltung eine schnelle Sauerstoffanreicherung des Weines und ermöglicht es, die farblichen Nuancen des Weines besser zu erkennen. Verfügbar ist der Dekanter in zwei Größen, für 0,75 Liter und 1,5 Liter Flaschen.
Wer bis jetzt noch keinen Platz bei Massimo Bottura, Anna Ros, Clare Smyth, Paco Morales oder Andoni Aduriz bekommen hat, kann die fünf großen Küchenchef im Sommer auch außerhalb ihrer Restaurants erleben. In 2024 gastieren die Drei im Sani Resort in Porto Sani auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki – und es sind noch Plätze frei. Das Luxus Resort veranstaltet vom 26. Juli bis zum 23. August 2024 kulinarische Gourmetwochen. In diesem Jahr stehen Massimo Bottura aus Italien, die Irin Clare Smyth, die Slowenin Ana Rosa sowie die beiden Spanier Andoni Aduriz und Paco Morales am Herd. Die Gäste des Resorts haben die Möglichkeit, maßgeschneiderte Menüs zu genießen. Die 7- bis 9-gängigen Dinner werden von international berühmten, aber auch von lokalen Weinen begleitet, die von den Sani Sommeliers ausgesucht werden. Die Dinner finden im Restaurant Elia in Porto Sani statt und sind ein einzigartiges Gelegenheit, die Aromenküche und die kulinarische Kultur einiger der bedeutensten Sterneköche der Welt kennenzulernen. Tickets kosten 300 Euro pro Person und sind unter folgendem Link erhältlich:www.sani-resort.com/festivals/sani-gourmet.
26. Juli 2024
Paco Morales (**Michelin-Sterne)
Der gebürtige Spanier stammt aus einer Hoteliersfamilie und gilt als Vorreiter der spanischen Gastronomie. Seinen ersten Michelin-Stern erhielt Paco Morales im Jahr 2024 für das gleichnamige Restaurant in Bocairente. 2016 eröffnete Morales mit dem Noor sein bis dato größtes Projekt und erkochte seinen zweiten Michelin-Stern.
2. August 2024
Massimo Bottura (***Michelin-Sterne)
Als Küchenchef der renommierten Osteria Francescana machte sich Massimo Bottura einen Namen, die bereits zweimal als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet wurde. Mit über dreißig Jahren Erfahrung als Gastronom und Unternehmer hat Bottura seinen Platz als eine der innovativsten und einflussreichsten Persönlichkeiten in der globalen Gastronomielandschaft gefestigt. Das TIME Magazin wählte Bottura 2019 zu einem der 100 einflussreichsten Menschen weltweit. Im Jahr 2015 gründete Bottura zusammen mit seiner Frau Lara Gilmore Food for Soul, eine gemeinnützige Vereinigung, die sich dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und soziale Isolation durch kulturelle Initiativen verschrieben hat. Sein humanitäres und ökologisches Engagement wurde 2020 gewürdigt, als er zum Goodwill-Botschafter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt und die Osteria Francescana mit dem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.
9. August 2024
Andoni Aduriz (**Michelin-Sterne)
Der aus San Sebastian stammende Chefkoch des Mugaritz gilt als Visionär und Vorreiter und wurde bereits als „das wichtigste gastronomische Phänomen der letzten Zeit“ beschrieben. Sein Konzept der hyper-saisonalen Küche stellte Andoni Aduriz bereits am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard Universität vor. Im Jahr 2023 wurde Aduriz von der renommierten Liste der 50 besten Restaurants der Welt mit dem Icon Award für seinen Beitrag und seine Inspiration für die Weltgastronomie ausgezeichnet.
16. August 2024
Ana Ros (***Michelin-Sterne)
In einem kleinen Dorf in Slowenien erfüllte sich Ana Ros mit dem Restaurant Hiša Franko ihren Traum. Das Kochen lernte sie im Selbststudium. Mit ihrer Küche möchte sie die Jahreszeiten, das Land, Reisen und Weiblichkeit zum Ausdruck bringe. 2017 folgte die Adelung als Beste Köchin der Welt und 2023 erhielt sie ihren dritter Michelin-Stern. Heute zählt Ros zu den führenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen europäischen Küche.
23. August 2024
Clare Smyth (***Michelin-Sterne)
Die Nordirin Clare Smyth ist die erste Britin, der es mit ihrem Londoner Restaurant Core gelang, drei Michelin-Sterne zu erkochen. Ihr Kochstil ist eine neuartige Definition von British Fine Dining. Sie serviert regionale Produkte optisch und technisch mit höchstem Anspruch. „World’s 50 Best Restaurant“ wählte Smyth 2018 zur besten weiblichen Köchin der Welt.