Sonntag, September 15, 2024
7.8 C
München
spot_img

Weinliste von 1909 aufgetaucht: Mosel-Sekt so teuer wie Margaux

Eine Weinliste aus dem Jahre 1909, die in England aufgetaucht ist, beweist einmal mehr, dass deutsche Weine zur Zeit des Kaiserreichs zu den geschätztesten und teuersten der Welt gehörten.

Die Liste stammt von dem Post- und Frachtdampfer RMS Oruba, der im November 1909 im Auftrag Royal Mail Steam Packet Company auf dem Weg von London zu den Westindischen Inseln war und auch Passagiere an Bord hatte. Der Liste zufolge kostete eine Flasche Moselsekt damals 6 Shilling – genauso viel wie eine Flasche Château Margaux. Château Latour und Château d’Yquem kosteten mit 5 Shilling etwas weniger. Für eine Flasche Stillwein von der Mosel mußten die Passagiere 4 Shilling zahlen – genausoviel wie für einen Roten Burgunder. Der Hock, also der Riesling vom Rhein, steht mit 3 Shilling in der Liste. Die teuersten Weine an Bord waren Champagner. Moet & Chandon, Pommery, Lanson und Heidsieck kosteten 12 Shilling pro Flasche. An sie kam der Moselsekt preislich nicht heran.

Die Liste stammt aus dem privaten Fotoalbum einer irischen Familie.   

 

- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

Must know

- Anzeige -spot_img

Ähnliche Artikel

- Anzeige -spot_img