Zweitwein

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    Umgangssprachlicher Ausdruck für den Wein, der in der Hierarchie eines Weinguts hinter dem Spitzenwein steht. Die Idee der Zweitweine geht auf den französischen Önologen Émile Peynaud zurück, der in den 1970er und 1980er Jahren viele Châteaux in Bordeaux beriet. Er regte an, nur Trauben alter Rebstöcke von den besten Parzellen für den Grand Vin, den »Erstwein« zu verwenden. Das Lesegut jüngerer Rebanlagen (d. h. von Reben unter 25 oder 30 Jahren) sollte in neu zu schaffende Zweitweine Eingang finden, die zu einem Bruchteil des Preises des Grand Vin auf den Markt kommen. Auf diese Weise entstanden z. B. Zweitweine wie der Pavillon Rouge (Château Margaux), der Moulin des Carruades (Château Lafite), der Clos du Marquis (Château Léoville Las-Cases), der Réserve de la Comtesse (Château Pichon Lalande), der Réserve du Maréchal (Château Palmer). Fast jedes klassifizierte Château in Bordeaux erzeugt heute einen Zweitwein.