Zweitgrößtes Weinanbaugebiet in den USA, verglichen mit Kalifornien jedoch nur winzig. Die Rebflächen befinden sich im Osten des Bundesstaats am Columbia River, wo ein ausgeprägt kontinentales Klima herrscht, mit langen, warm-heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Ohne künstliche Beregnung ist Weinbau dort nicht möglich. In den flachen Weiten des Columbia River bzw. des Yakima River, eines Nebenflusses am Fuß der Rattlesnake Hills, werden alle marktgängigen Rebsorten angebaut. An erster Stelle steht Merlot, eine Sorte, die in der Spitze hervorragende Weine erbringt, die den kalifornischen Pendants überlegen sind. Dazu kommen Chardonnay und Cabernet Sauvignon, der wegen der kurzen Vegetationsperiode in Washington allerdings nicht immer ausreift und manchmal grasige Töne aufweist. Weitere erfolgreiche Rebsorten sind Sémillon, Zinfandel, Riesling, Sauvignon Blanc, Sangiovese und Blaufränkisch. Wie das Beispiel Merlot zeigt, können die Weinberge des Bundesstaats Washington potenziell Spitzengewächse hervorbringen. Übererträge und das Desinteresse der Weinindustrie, Eigenarten und Charakteristika bestimmter hochwertiger Unterzonen (von denen es ein gutes Dutzend gibt) zum Ausdruck zu bringen, verhindern jedoch, dass das Potenzial ausgeschöpft wird. Der größte Teil des Weins wird verschnitten und kommt als »Columbia River« oder »Washington State« in den Handel. Begünstigt wird dieser Zustand durch die Trennung von Traubenproduktion und Traubenverarbeitung. Die großen Kellereibetriebe produzieren nur einen Bruchteil der benötigten Trauben selbst und lassen sich von Traubenfarmern beliefern. Wichtige Untergebiete mit eigener AVA sind Yakima Valley, Red Mountain und Walla Walla (dessen südlicher Teil im Staat Oregon liegt). Neben den bekannten großen Produzenten Château Ste. Michelle, Columbia Crest und Canoe Ridge gibt es eine Reihe ausgezeichneter Klein- bzw. Mittelbetriebe wie z.B. DeLille, Kiona, L’Ecole No. 41, Leonetti, Northstar und Quilceda.
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