Vino Nobile di Montepulciano

Berühm­ter Rot­wein aus der süd­li­chen Tos­ka­na, der nach dem mit­tel­al­ter­li­chen Städt­chen Mon­te­pul­cia­no benannt wor­den ist. Er wächst auf Galestro- und Sand­tuff­stein­bö­den an der Süd­ost­flan­ke Mon­te­pul­cia­nos in einer Höhe zwi­schen 200 und 400 Meter. Er ist ele­gant, von mitt­le­rem Kör­per, mit fei­nen Kirsch-, Brombeer- und Tabak­a­ro­men und inner­halb von fünf Jah­ren zum Genuss bestimmt. Die Riser­va ist in der Regel gehalt­vol­ler und besitzt mehr Tan­nin. Erwähnt wird der Wein von Mon­te­pul­cia­no zum ers­ten Mal im Jahr 789. Als »Vino dei Signo­ri« (Wein der Herr­schaf­ten) gelobt wird er im 15. Jahr­hun­dert von San­te Lan­ce­rio, dem Kel­ler­meis­ter von Papst Paul III. Der Name Vino Nobi­le ist die Schöp­fung eines Pro­du­zen­ten des 20. Jahr­hun­derts. Die Pro­duk­ti­ons­flä­che die­ses DOCG-Weins ist mit knapp 700 ha rela­tiv klein. Die Basis des Vino Nobi­le bil­det die San­gio­ve­se-Trau­be, die lokal Prug­no­lo Gen­ti­le genannt wird. Sie muss zu mind. 70 Pro­zent im Wein ent­hal­ten sein. Dar­über hin­aus dür­fen Canaio­lo (max. 20 Pro­zent) sowie Cilie­gio­lo, Mam­mo­lo oder ande­re loka­le bzw. inter­na­tio­na­le Sor­ten (bis max. 20 Pro­zent) hin­zu­ge­fügt wer­den. Um den Tra­di­tio­na­lis­ten Genü­ge zu tun, dür­fen immer noch wei­ße Trau­ben in die Cuvée ein­ge­hen (bis max. 10 Pro­zent). Der Wein muss mind. zwölf Mona­te im Holz­fass gereift sein, darf aber erst nach zwei Jah­ren ver­kauft wer­den (Riser­va: drei Jah­re). Bekann­te Erzeu­ger sind Avi­gno­ne­si, Bin­del­la, Bos­ca­rel­li, La Brac­ce­s­ca (Antino­ri), Fat­to­ria del Cer­ro, Poli­zia­no, Val­di­piat­ta. Neben dem Vino Nobi­le wird in dem Anbau­ge­biet der Rosso di Mon­te­pul­cia­no erzeugt, ein ein­fa­che­rer Wein mit der­sel­ben Trau­ben­zu­sam­men­set­zung, der jung getrun­ken wird. Da das Anbau­ge­biet im Chi­an­ti Col­li Sene­si liegt, erzeu­gen eini­ge Wein­gü­ter auch die­sen Wein. Er ist fast immer der preis­wer­tes­te in ihrem Sortiment.