Vinho Verde

Anbau­ge­biet (DOC) im küh­len, regen­rei­chen Nor­den Por­tu­gals, das von Por­to bis zur spa­ni­schen Gren­ze reicht (ca. 60 000 ha Reb­flä­che). Aus der Regi­on in der Pro­vinz Min­ho kommt der men­gen­mä­ßig bedeu­tends­te Wein Por­tu­gals, der Vin­ho Ver­de, den man außer­halb Por­tu­gals haupt­säch­lich als Weiß­wein kennt. Der leich­te, koh­len­säu­re­fri­sche Wein mit 8 bis 10 Vol. % Alko­hol und häu­fig auch mit ein paar Gramm Rest­zu­cker kommt schnell auf den Markt und soll schnell getrun­ken wer­den. Er ist neben dem Port­wein der wich­tigs­te Aus­fuhr­wein des Lan­des. Zahl­rei­che wei­ße Sor­ten wer­den kul­ti­viert. So lie­gen dem Vin­ho Ver­de ganz unter­schied­li­che Trau­ben oder Trau­ben­mi­schun­gen zugrun­de, z.B. Pader­ñao (bzw. Pedernã, so die loka­len Namen für die Arin­to-Trau­be), Tra­ja­du­ra, Aves­so, Azal und Lou­rei­ro. Die hoch­wer­tigs­te Sor­te aber ist die Alvar­in­ho, die ganz im Nor­den an der Gren­ze zu Gali­ci­en ange­baut wird. Immer mehr Win­zer vini­fi­zie­ren sie im Eichen­fass (Vini­fi­ka­ti­on) und erhal­ten kraft­vol­le, fruch­ti­ge Weiß­wei­ne. Die­se Wei­ne (bis 13 Vol. % Alko­hol) blei­ben jedoch meist im Lan­de; sie sind bei den Por­tu­gie­sen sehr beliebt und z. T. von beacht­li­cher Qua­li­tät. Frü­her wur­de der Vin­ho Ver­de stets einer malo­lak­ti­schen Gärung unter­zo­gen. Dadurch erhielt er sei­ne fei­ne Koh­len­säu­re, die ihn u. a. cha­rak­te­ri­siert. Dem außer­halb Por­tu­gals meist anzu­tref­fen­den, indus­tri­el­len Vin­ho Ver­de, der 90 Pro­zent der Pro­duk­ti­on aus­macht, wird dage­gen Koh­len­säu­re zuge­ge­ben. Den »grü­nen Wein«, so die wört­li­che Über­set­zung, gibt es übri­gens auch als Rot­wein. Roter Vin­ho Ver­de ist jedoch eher sprö­de, tannin­herb und im Aus­land nahe­zu unbe­kannt. Er wird aber in Por­tu­gal gern (meist leicht gekühlt) getrunken.