Um sulfitempfindlichen Menschen den Weingenuss zu ermöglichen, wird immer wieder versucht, Weine ohne Zusatz von Schwefel zu erzeugen, die dennoch qualitativ gut, stabil und lagerfähig sind. Nach dem Geisenheimer Verfahren ist dies zumindest bei Weißweinen möglich. Dieses Verfahren wurde an der Weinbauschule im deutschen Geisenheim entwickelt und basiert auf einer Kombination von rein physikalischen Maßnahmen. Dazu gehören (neben schneller Verarbeitung gesunden Leseguts) v. a. eine Kurzzeiterhitzung des Mostes vor der Gärung (zur Ausschaltung von Oxidasen), eine Vergärung im Drucktank (um ein Entweichen des schützenden Kohlendioxids zu verhindern), die kühle Lagerung (5°C) unter einem CO2- Polster (zur Verhinderung des biologischen Säureabbaus), die Erwärmung auf 60°C vor der Füllung (zur Inaktivierung von Enzymen, Hefen, Bakterien) sowie das Verschließen der Flasche mit einem luftdichten Schraubverschluss. Keiner der nach diesem oder ähnlichen Verfahren erzeugten Weine hat jedoch qualitativ das Niveau von vergleichbaren geschwefelten Weinen erreicht.
Start Ungeschwefelter Wein
Wein mit Zusatzschwefel – auch bei geringen Mengen – schmeckt beschissen! Der Schwefel ist doch nur ein Geschmacksverstärker.