Weinregion in Mittelitalien mit stark schrumpfender Rebfläche, die heute nur noch rund 16 500 ha umfasst. Lediglich 20 Prozent der Produktion sind DOC– bzw. DOCG-Weine. Ein großer Teil des umbrischen Weins kommt über die Stufe eines Vino da Tavola nicht hinaus. Umbrien ist kein homogenes Anbaugebiet. Es besteht aus zahlreichen Unterzonen, die klimatisch völlig unterschiedliche Voraussetzungen bieten. Die einzelnen DOCs sind keine Herkunftsgebiete im engeren Sinn, sondern Sammelbecken für alle möglichen Rebsorten, Strömungen, Geschmacksrichtungen und Trends. Das gilt für die Weine aus Assisi, Perugia, Todi (Colli Martani), Terni (Colli Amerini) ebenso wie für die Weine vom oberen Tiber (Colli Altotiberini), vom Trasimenischen See (Lago di Trasimeno) und aus Torgiano. Einzige Ausnahme ist der Montefalco. Überall ist das traditionelle Element in der Weinproduktion noch deutlich spürbar. So wird in vielen Gegenden noch immer Weißwein hergestellt, obwohl sie für Rotwein prädestiniert wären (Beispiel: Orvieto). Gegenüber neuen Rebsorten verhalten sich die Umbrer eher reserviert und halten an ihren alten Reben fest: etwa Grechetto, Drupeggio, Procanico, Trebbiano, Malvasia und Verdello. Auch bei den roten Sorten sind es überwiegend die einheimischen Reben, mit denen die Winzer Erfolg suchen. Der bedeutendste Rotwein der Region ist aus der Sagrantino-Rebe gekeltert, die seit dem Mittelalter in Umbrien existiert. Der zweite wichtige Rotwein ist aus Sangiovese– und Canaiolo-Reben gewonnen: der Torgiano Riserva. Merlot und Cabernet Sauvignon haben dagegen erst in geringem Umfang Eingang ins Rebsortiment gefunden. In Orvieto sind mit der neuen DOC Rosso Orvietano allerdings die ersten Schritte in diese Richtung getan worden.
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