Tunesien

Wein­bau­land in Nord­afri­ka, das einst zu den Groß­lie­fe­ran­ten von roten Ver­schnittwei­nen für die fran­zö­si­sche Mas­sen­wein­pro­duk­ti­on gehör­te. Nach dem Rück­zug der Fran­zo­sen aus Nord­afri­ka und dem zuneh­men­den Ein­fluss des Islam ging der Wein­bau stark zurück. Der­zeit ver­fügt das Land noch über ca. 15000 ha Reb­flä­chen, auf denen haupt­säch­lich ein­fa­che Weiß­wei­ne (5 bis 10 Pro­zent) und alko­hol­rei­che Rot­wei­ne (25 bis 35 Pro­zent) und Rosés (60 bis 70 Pro­zent) ent­ste­hen. In neue­rer Zeit gibt es, vor­ran­gig von fran­zö­si­schen Win­zern, ver­ein­zelt Bemü­hun­gen, höher­wer­ti­ge Wei­ne zu erzeu­gen, z. B. fein-fruchtige Cuvées aus Caber­net und Syrah. Etwa ein Dut­zend Wei­ne wer­den heu­te expor­tiert. Die wich­tigs­ten roten Sor­ten sind Ali­can­te Bou­schet, Caber­net Sau­vi­gnon, Carignan, Cin­sault, Mer­lot, Pinot Noir und Syrah. Bei den wei­ßen Sor­ten domi­nie­ren Char­don­nay, Clai­ret­te, Mus­cat d’Alexandrie, Pedro Ximé­nez, Sémil­lon und Ugni Blanc. Die Wein­gär­ten befin­den sich im Nor­den des Lan­des, in den küs­ten­na­hen Berei­chen Arya­nah, Béja-Jendouba, Bin Arus, Bizer­te, Cap Bon, Nabeul und Zhag­wan. Knapp drei Vier­tel aller Wei­ne stam­men aus den sie­ben Appel­la­tio­nen Coteaux de Tébour­ba, Coteaux d’Utique, Kéli­bia, Mor­nag, Mus­cat de Kéli­bia (süße, auf­ge­sprite­te Wei­ne aus der Mus­ka­tel­ler-Trau­be), Sidi Salem und Thi­bar. Davon sind 20 Pro­zent als Pre­mier Cru klas­si­fi­ziert. Zu den bekann­ten Wei­nen gehö­ren Châ­teau Mor­nag, der rote Magon (Tébour­ba) und der rote Châ­teau Feria­ni (Coteaux d’Utique).