Alte italienische Rotweinrebsorte, deren Heimat das Campo Rotaliano ist, eine flache Talebene zwischen den Orten Mezzolombardo und Mezzocorona im Trentino. Sie ergibt einen dunkelfarbenen, nach Veilchen, Himbeeren und Gewürzen duftenden Wein, der reinsortig gekeltert wird und in seinen besten Qualitäten zu den großen Rotweinen Italiens zählt. Der größte Teil der Teroldego-Weine kommt jedoch über ein gehobenes Mittelmaß noch nicht hinaus. Die Rebe wird überwiegend an der Pergel gezogen, wo sie ihre Ertragsstärke voll ausspielen kann (Erziehung der Rebe). Die Klonenselektion hat gerade erst begonnen, sodass in vielen Weinanlagen noch Stöcke mit großen Trauben stehen, die dichtbeerig besetzt sind. Versuchsweise wird die Rebsorte auch in der Toskana und in Australien angebaut. Erwähnt wurde sie zum ersten Mal im Jahr 1480 in einem in Trento geschlossenen Kauftvertrag, in dem von »zwei Bütten vergorenen, guten Teroldego-Weins« die Rede ist, die für 22 Ragnesi verkauft wurden. Die folgenden Jahrhunderte hindurch gibt es immer wieder Zeugnisse für die Existenz der Teroldego im Raum Trento. Allerdings wurde sie bis vor 30 Jahren noch hauptsächlich zum Verschneiden farbschwächerer Weine verwendet. Nach jüngeren molekulargenetischen Forschungen ist davon auszugehen, dass die Teroldego zwar eine autochthone Sorte des Trentino ist, aber zur großen Familie der Syrah-Gewächse gehört und Ähnlichkeiten mit dem Marzemino und dem Lagrein aufweist. Die Produktionsstatuten des Teroldego Rotaliano erlauben einen Maximalertrag von 119 hl / ha. Das ist der höchste in einer italienischen DOC festgeschriebene Ertrag.
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