Süßwein

    0
    59

    Kategorie von Weinen mit hohem Restzuckergehalt, die umgangssprachlich auch als Dessertweine oder, weil sie auch außerhalb der Mahlzeiten getrunken werden, als Meditionsweine bezeichnet werden. Die Höhe des Restzuckers ist nicht genau festgelegt, da Süßwein keine offizielle Bezeichnung ist. Jedoch benutzt man die Bezeichnung nur, wenn der Wein mindestens den Charakter einer Beerenauslese hat. Da keine Angabepflicht besteht, kann die Süße aus natürlichem, unvergorenem Zucker oder aus zugesetzter Süßreserve bestehen. Man unterschiedet zwischen verschiedenen Typen von Süßweinen: den aus gesunden, am Stock gereiften bzw. geschrumpelten Trauben hergestellten Weinen (italienische Moscato-Varianten, französischer Moëlleux), den aus rosinierten, auf Strohmatten getrockneten Trauben erzeugten Weinen (Strohwein, Schilfwein, Vin Santo und andere italienische Passito-Varianten), den aus edelfaulem Lesegut produzierten Weinen (Beeren-, Trockenbeerenauslesen, Sauternes, Cérons, Quarts de Chaume, Bonnezeaux, Sélection de Grains Nobles, Moscatel de Grano Menudo) sowie den Eisweinen. All diese Weine haben, sofern sie natursüß sind, nur einen geringen natürlichen Alkoholgehalt. Von den Süßweinen unterschieden werden die aufgespriteten Likörweine (Vins Doux Naturels, australischer Tokay u. a.).

    Vorheriger ArtikelRadgona Kapela
    Nächster ArtikelTália
    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.