Alte Rotweinrebe, die v.a. in der Tschechei und Österreich (Burgenland, Niederösterreich, Thermenregion) weit verbreitet ist. Sie besitzt eine dicke Schale und ergibt dunkelfarbene, kirschfruchtige Weine mit samtig-weichem Gerbstoff. Geschmacklich erinnert der Wein entfernt an einen Pinot Noir. Tatsächlich haben jüngste DNA-Analysen der Weinbauschule in Klosterneuburg bei Wien ergeben, dass die St-Laurent-Traube von der Pinot Noir abstammt. Welcher Art die Abstammung ist, konnte bis heute nicht ermittelt werden. So bleiben die genetischen Ursprünge der Rebe vorerst im Dunkeln. Zum ersten Mal erwähnt wurde St. Laurent um das Jahr 1850 von Johann Philipp Bronner in Wiesloch im Elsass. Er nannte die Sorte »Schwarzer« und vermutete ihren Ursprung irgendwo in Frankreich. Über Deutschland gelangte die Sorte nach Osten, um in Tschechien sowie in Niederösterreich und im Burgenland ihre neue Heimat zu finden. Dort wird sie inzwischen als autochthone, einheimische Rebe angesehen. Sie treibt sehr früh aus und ist wegen ihres dichten Beerenstands sehr anfällig für Botrytis cinerea. Der Umstand, dass sie relativ früh, nämlich um den 10. August, dem Tag des Schutzheiligen Sankt Lorenz, in die letzte Reifephase eintritt, hat ihr vermutlich ihren Namen eingetragen. Besonders gepflegt wird die Rebsorte auf Weingütern wie Josef Umathum, Juris (Axel Stiegelmar), Johannes Reinisch, Helmut Renner und Werner Achs. Auch in Deutschland wird sie mittlerweile wieder vorsichtig angebaut (Pfalz). In Tschechien, wo sie eine der wenigen ausreifenden Rotweinsorten ist, heißt sie Vavrinecke bzw. Svatovavrinecke und ergibt gute Qualitäten.
Start St. Laurent