Altes Weinbauland, das seit 1993, als die Tschechoslowakei zerfiel und die selbstständige Republik Slowakei gegründet wurde, einem großen Strukturwandel unterzogen wurde, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Der Verlust angestammter Absatzmärkte im Osten, veraltete Kellertechnik, fehlendes modernes Know-how und teilweise ungeklärte Eigentumsverhältnisse in den Weinbergen haben dazu geführt, dass die Rebfläche seitdem um ein Viertel (auf 20 500 ha) geschrumpft ist. Angebaut werden rote und weiße Sorten gleichermaßen, wobei der Gewürztraminer als König der Weine bezeichnet wird. Der Riesling steht ihm allerdings nicht nach. Auch aus Weißem und Grauburgunder, Chardonnay und Welschriesling werden teilweise ausgezeichnete, rassige Weine erzeugt. Weltklasseniveau haben die edelsüßen Beeren-, Trockenbeerenauslesen und Eisweine, die eine Spezialität des Landes sind. Gleiches gilt für die süßen Weine aus dem Südostzipfel der Slowakei, der direkt an das ungarische Weinanbaugebiet Tokaj-Hegyalja grenzt. Bei den roten Sorten ist die Lage schwieriger. Frankovka (Blaufränkisch), die klassische Rotweinsorte, passt am besten zu Boden und Klima. Cabernet Sauvignon wird nur in warmen Lagen reif. Für feinen, zartfruchtigen Pinot Noir ist das Klima zu warm. St. Laurent wird wenig angebaut. Zweigelt wurde erst vor wenigen Jahren eingeführt, scheint aber recht gute Qualitäten zu ergeben. Und ob die neuen Kreuzungsreben wie Alibernet (Alicante Bouschet x Cabernet Sauvignon) oder André (Blaufränkisch x St. Laurent) sich bewähren, scheint eher fraglich. Insgesamt zählt die Slowakei sechs Ursprungsgebiete, die allesamt am Fuß der Hohen Tatra liegen. Um die Hauptstadt Bratislava liegt das größte und älteste Anbaugebiet. Es heißt Malokarpatskà (Kleinkarpaten), grenzt ans österreichische Burgenland und ist stark von österreichischen Weinbautraditionen geprägt. Grüner Veltliner und Welschriesling, aber auch Blaufränkisch sind die wichtigsten Weine. Das südslowakische Anbaugebiet (Juznoslovenska) ist das wärmste. Es liegt größtenteils in der Donauebene. Dort werden in erster Linie die Burgundersorten sowie Cabernet Sauvignon erzeugt. Am Fuß des Erzgebirges wachsen auch Riesling und Gewürztraminer. Nitrianská (Nitra-Gebiet) besitzt die vielleicht besten Lagen der gesamten Slowakei. Auf rund 800 ha hoch am Berg gelegenen Rebgärten wachsen feinblumige, charakterstarke Weine aus allen im Land angebauten Sorten. Etwas rauere klimatische Bedingungen prägen die Weine aus der Mittelslowakei (Stredoslovenská) und der Ostslowakei (Vychnodoslovenská). Auch dort werden praktisch alle gängigen Rebsorten angebaut einschließlich Müller-Thurgau. Auch Tokajská gehört zur Ostslowakei. Es liegt jedoch auf vulkanischen Böden und schon im Einflussbereich warmen Steppenklimas. Vor dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte es offiziell zum Herkunftsgebiet des Tokaj-Hegyalja, deren Grenzen 1908 festgelegt worden waren. Nach 1919 verlief die neue Grenze quer durch das Gebiet. Das bedeutete: Einige Gemeinden auf slowakischer Seite waren künftig von der Produktion des Weins ausgeschlossen. Der edelsüße Wein, der dort nach Art des Tokajer weiterhin hergestellt wurde, durfte sich nicht mehr Tokajer nennen. Erst nach langen Verhandlungen zwischen Ungarn und der Slowakei haben drei slowakische Gemeinden 2003 das Recht auf Benutzung des alten Namens zurückerhalten. Vier weitere Gemeinden auf slowakischer Seite sind nach wie vor ausgeschlossen. Wichtige Erzeuger in der Slowakei sind beispielsweise Vínoprodukt, Vino Masaryk, Chateau Belá, Malokarpatská Perla, Vino Nitrá, Rivel, Vinársky Zavot, Vinohradníctvo, Vino-vin Slovensko.
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