Nach alter Schreibweise Sylvaner, ampelographisch korrekt Grüner Silvaner. Alte weiße Rebsorte, die in ganz Mitteleuropa weit verbreitet ist. Dabei steht sie in dem Ruf, einfache, neutral schmeckende, oft etwas plumpe Weine hervorzubringen. Ein großer Teil der Silvaner mag diesem Ruf gerecht werden. Doch wo die Rebe in guten Lagen steht und entsprechend zurückgeschnitten wird, entstehen aus ihr charaktervolle, stoffige Weine mit erdig-blumigem Bouquet und feiner, oft an Apfel, Kürbis und Sellerie erinnernden Frucht. Sie treibt spät aus, liefert gute, auch große Erträge und ist aufgrund der dicken Beerenhaut gegen Pilzkrankheiten wenig empfindlich. Da sie früher reift als der Riesling, sind ihre Lagenansprüche etwas geringer. Der größte Teil der Silvaner-Rebfläche befindet sich in Deutschland. Besonders im Anbaugebiet Rheinhessen ist die Sorte weit verbreitet. Auf den lehmigen Lössböden liefert sie überwiegend einfache, aber delikate QbA-Weine. In Franken ist sie dagegen die Leitsorte. Dort werden aus ihr auch hochklassige Prädikatsweine bis hin zur Trockenbeerenauslese gewonnen. In den Weinanbaugebieten Nahe, Pfalz und Saale-Unstrut ist der Silvaner eine Ergänzungssorte. Außerhalb Deutschlands wird sie in Luxemburg, im Elsass, in der Tschechei und in der Slowakei (Silvanske), in Ungarn (Zöld Szilvani), vereinzelt auch in der Steiermark (früher: Österreicher), im Schweizerischen Wallis (Gros-Rhin, Johannisberger) und in Südtirol angebaut. Über die Herkunft der Sorte gab es bis vor kurzem viele Spekulationen. Einige Ampelographen verlegten ihren Ursprung in die Pfalz. Andere glaubten, sie stamme aus Italien und sei schon im frühen Mittelalter nach Germanien gelangt. Am glaubwürdigsten ist die These des deutschen Rebenforschers Hermann Goethe, der Silvaner sei von der Steiermark aus nach Deutschland gelangt, und zwar im Jahre 1659. Er stamme vom Blauen Silvaner ab. Eine Sorte dieses Namens ist heute jedoch nicht mehr existent. Sprachforscher gehen allerdings weiter. Sie vermuten, dass der Silvaner von Rumänien aus in die Steiermark gelangt ist, worauf die alte Schreibweise »Sylvaner« hindeute (Transsylvanien). Klarheit hat erst 1999 der österreichische Molekularbiologe Ferdinand Regner von der Weinbauschule Klosterneuburg geschaffen. Er hat den Silvaner per DNA-Analyse als eine natürliche Kreuzung Traminer x Österreich Weiß erkannt. Österreich Weiß ist ein Sämling der Heunisch-Rebe.
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