Aus Bordeaux stammende und als nobel angesehene Rebsorte, aus der viele hochwertige edelsüße Weine erzeugt werden (etwa Sauternes, Barsac). Der berühmteste ist der Château d’Yquem. In ihm ist die Sémillon zu 80 Prozent enthalten. Die Traube besitzt eine dünne Beerenhaut, sodass sie für Attacken des Edelschimmels (Botrytis cinerea) besonders anfällig ist. Trocken ausgebaut, ergibt sie körperreiche, »fette« Weine, die im jungen Stadium eher dezent schmecken und daher meist mit Sauvignon Blanc oder anderen Sorten assembliert werden (Assemblage). Berühmteste und sehr lagerbare Weißweine sind die Weine aus Graves und Pessac-Léognan, doch ist sie auch in den meisten Weißwein-Cuvées aus Bordeaux zu finden. Angebaut wird sie in erster Linie in und um Bordeaux, sie ist aber auch in einer Reihe von Weinen Südwestfrankreichs enthalten (z. B. Monbazillac, Pacherenc du Vic-Bilh). Wird sie nicht zurückgeschnitten, neigt sie zu Massenerträgen. Über Frankreich hinaus wird sie im Tessin, auf der Krim und in anderen Ländern Osteuropas kultiviert. In den Ländern der Neuen Welt ist sie v. a. in Australien (Hunter Valley, Barossa Valley, Margaret River) und in Chile präsent, seltener in Kalifornien, Südafrika und Argentinien. Synonyme sind u. a. Blanc Doux, Colombier, Crucillant, Saint-Émilion (in Rumänien) und Semijon (in Kroatien).
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