Schwarzfäule

Durch einen para­si­ti­schen Pilz (Guig­nar­dia bidwel­lii) aus­ge­lös­te Reb­krank­heit, bei der alle grü­nen Pflan­zen­tei­le befal­len wer­den. An den Blät­tern ent­ste­hen klei­ne, run­de hell­brau­ne Fle­cken mit win­zi­gen schwar­zen Punk­ten. Spä­ter ver­trock­nen die Blät­ter. An jun­gen Trie­ben, an den Stie­len der Geschei­ne und Trau­ben ent­ste­hen schwarz gefärb­te Ver­tie­fun­gen (Nekro­sen). Die Bee­ren trock­nen inner­halb weni­ger Tage ein und bil­den run­ze­li­ge, schwarz­blaue Mumi­en. Der Erre­ger kommt über­wie­gend in Gegen­den mit star­ken Nie­der­schlä­gen im Früh­som­mer vor. Er stammt ursprüng­lich aus Nord­ame­ri­ka und tritt in Euro­pa seit 1985 auf, und zwar vor­ran­gig am Alpen­süd­rand, v. a. in der Süd­schweiz. In der Regel baut sich der Befall über meh­re­re Jah­re auf. Der Erre­ger über­win­tert in den Frucht­mu­mi­en und in den befal­le­nen ein­jäh­ri­gen Frucht­ru­ten. Set­zen län­ge­re Näs­se­pe­ri­oden ein, kommt es dann kurz nach dem Reben­aus­trieb zum Aus­stoß von Ascospo­ren oder Pyknospo­ren. In den befal­le­nen Tei­len bil­det der Pilz neue Pykni­dien (schwar­ze Punk­te), die wei­te­re Pflan­zen­tei­le infi­zie­ren kön­nen. Zur Bekämp­fung müs­sen die Infek­ti­ons­quel­len gänz­lich besei­tigt wer­den. Im Zuge der Bekämp­fung von Pero­no­spo­ra und Oïdi­um (kurz vor, wäh­rend und nach der Blü­te) wird der Erre­ger nor­ma­ler­wei­se mit erfasst.