Sauternes

Etwa 35 Kilo­me­ter von Bor­deaux fluss­auf­wärts gele­ge­ne Appel­la­ti­on, die für ihre edel­sü­ßen Wei­ne berühmt ist. Sie liegt inner­halb der Appel­la­ti­on Gra­ves, umfasst rund 1650 ha und bringt eini­ge der berühm­tes­ten und teu­ers­ten Süß­wei­ne der Welt her­vor. Sie wer­den aus Sémil­lon (70 bis 80 Pro­zent), Sau­vi­gnon Blanc (20 bis 30 Pro­zent) und Mus­ca­del­le erzeugt. Mehr noch als die Böden spielt das beson­de­re Kli­ma für die Ent­ste­hung die­ser Wei­ne eine Rol­le. Der Ciron, ein Neben­fluss der Garon­ne, der das tief gele­ge­ne Anbau­ge­biet durch­läuft, sorgt dafür, dass im Herbst feuch­te Nebel auf­tre­ten, die zusam­men mit den nor­ma­ler­wei­se noch hohen Okto­ber­tem­pe­ra­tu­ren zur mas­sen­haf­ten Ver­brei­tung des Edel­schim­mel­pil­zes Botry­tis cine­rea füh­ren. Er befällt die Trau­ben groß­flä­chig, lässt sie schrum­peln und sorgt dafür, dass sich Zucker, Säu­re und die ande­ren Inhalts­stof­fe kon­zen­trie­ren. So ent­ste­hen opu­len­te und extrem alte­rungs­fä­hi­ge Wei­ne sowie Wei­ne mit einem fas­zi­nie­ren­den Aro­men­spek­trum. Der berühm­tes­te Sau­t­er­nes ist der Wein von Châ­teau d’Yquem. In den weni­gen Jah­ren, in denen die Edel­fäu­le aus­nahms­wei­se aus­bleibt, wer­den aus den gesun­den Trau­ben tro­cke­ne Wei­ne gekel­tert, die eben­falls üppig, kom­plex und meist sehr alko­hol­reich sind. Eine Rari­tät ist der Y (gespro­chen: I-grek) von d’Yquem. Die­se Wei­ne wer­den unter der Bezeich­nung Gra­ves gehan­delt. Übri­gens: Die Wei­ne von Sau­t­er­nes (und den Nachbar-Appellationen Bar­sac und Gra­ves) sind die ein­zi­gen außer­halb des Médoc, die bereits 1855 klas­si­fi­ziert wur­den. Ande­re Spit­zen­er­zeu­ger sind Cli­mens, Cou­tet, Gil­let, Gui­raud, Lafaurey-Peyraguey, Rieu­ss­ec, Sudiraud.