Im Industrielabor hergestellte Gärhefe, die meist als Trockengranulat auf den Markt kommt und in den zu vergärenden Most eingerührt wird. Die handelsüblichen Reinzuchthefen bestehen immer aus verschiedenen Naturhefestämmen, die sorgfältig selektiert, kombiniert und vermehrt wurden (teilweise gentechnisch verändert), um die Anforderungen an eine zügige, sichere Vergärung ohne störende Nebenwirkungen zu gewährleisten. Der größte Teil der weltweit erzeugten Weine wird heute mit Reinzuchthefe vergoren. Dabei bietet die chemische Industrie ein breites Sortiment an Reinzuchthefen an, das nach Sorten, teilweise aber auch bestimmten erwünschten Aromen (etwa Cassis-Ton bei Cabernet Sauvignon) gegliedert ist (Aromahefen). Kritiker bemängeln zu Recht, dass die zunehmende Benutzung von Reinzuchthefe zu einer gewissen Uniformierung der Weine führt. Sie plädieren für eine stärkere Verwendungder weinbergeigenen Hefen. Spitzenweingüter pflegen deshalb ihre Hefekulturen (ebenso wie ihre Bakterienkulturen), indem sie geschnittenes Rebholz, Pressrückstände und das Geläger kompostieren und als organischen Dünger im Weinberg ausbringen.
- Jetzt teilen!
Kommentar hinzufügen