Eigenschaft eines weitgehend unter Sauerstoffabschluss vergorenen, ausgebauten und abgefüllten Weins. Dieser zeichnet sich in der Regel durch ein besonders blumiges Bouquet und einen spritzig-fruchtigen Geschmack aus, in dem sich noch viele Primär- und Gäraromen befinden. Anfang der 1980er Jahre waren reduktive Weine sehr in Mode. Im Vergleich zu den oft unfrischen, in alten, nicht immer ganz hygienischen Holzfässern vinifizierten (Vinifikation) und nur durch Schwefelung geschützten Weinen stellten sie auch tatsächlich einen Fortschritt dar. Inzwischen praktizieren Spitzenwinzer nur noch einen moderat-reduktiven Stil. Das bedeutet, dass der Wein immer wieder belüftet wird. Durch kontrollierten Sauerstoffkontakt erhält er die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Auf diese Weise entstehen geschmacklich komplexere, vielfältigere Weine. Der größte Nachteil der reduktiven Weine bestand allerdings darin, dass sie aufgrund ihres stark reduktiven Zustands nach der Füllung für Oxidation auf der Flasche anfällig und somit nicht lange lagerfähig waren.
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