Prädikatswein

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    In Österreich und Deutschland vorgesehene Bezeichnung für eine gehobene Kategorie von Qualitätsweinen, die Qualitätswein mit Prädikat (Qualitätsweinen) genannt werden. Die Besonderheit besteht darin, dass sie weder chaptalisiert (Chaptalisation) noch sonst angereichert sein dürfen und höhere natürliche Mostgewichte aufweisen müssen als die einfachenChaptalisation. In Österreich sind folgende Prädikatsstufen gesetzlich definiert: Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein und Strohwein. In Deutschland gehört auch die Stufe Kabinett zu den Prädikatsweinen, während die Erzeugung von Strohweinen verboten ist. Ein Prädikatswein kann freiwillig deklassiert, d. h. in die nächst niedrigere Prädikatsstufe eingruppiert werden. So ziehen es einige Erzeuger vor, eine kleine Spätlese zu einem (hochwertigen) Kabinettwein zu erklären. Gelegentlich wird auch eine Spätlese oder Auslese zu einem einfachen Qualitätswein deklassiert, um so die Möglichkeit zu erhalten, ihn zu chaptalisieren (etwa bei Rotweinen).

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    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.