Ortschaft im Bordeaux-Gebiet und gleichnamige berühmte Rotwein-Appellation, südöstlich der Stadt Libourne gelegen und direkt an Saint-Émilion grenzend. Das kleine Anbaugebiet (etwa 800 ha), bis 1960 nur Fachleuten bekannt, ist eine Verlängerung des Kiesplateaus von Saint-Emilion. Nach Libourne hin werden die Böden sandiger, während nach Norden hin der Lehmanteil steigt. Der Anteil der Merlot-Traube an den Weinen Pomerols schwankt zwischen 50 und 90 Prozent. Mit 95 Prozent hat Chäteau Petrus, das bekannteste der Güter, den höchsten Merlot-Anteil. Den Rest macht Cabernet Franc aus. Cabernet Sauvignon ist im Pomerol dagegen selten anzutreffen. Pomerol-Weine sind die verschwenderischsten, schwersten Rotweine des Bordeaux. Große Gewächse aus guten Jahren sind nahezu unbegrenzt reifefähig. Im Durchschnitt sind die Weine jedoch früher trinkbar als vergleichbare Cabernet-Cuvées. Die Weinlandschaft Pomerols wirkt wie eine gepflegte Parklandschaft: Vor jeder Rebzeile wächst eine Rose, zwischen den Rebzeilen Rasen, und malerisch eingestreut liegen die Weingüter, 150 an der Zahl. Château heißen die meisten, aber es sind überwiegend einfache Landhäuser oder Villen. Klassifiziert wurden sie nie, wohl weil Pomerol so spät entdeckt wurde. Doch der Markt hat längst sein Urteil gesprochen. Neben Petrus werden Le Pin, Lafleur, Trotanoy und L’Evangile sowie L’Eglise-Clinet am höchsten gehandelt.
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