Pinotage

Die rote Reb­sor­te ist eine Kreu­zung aus Cin­sault x Pinot Noir und prak­tisch nur in Süd­afri­ka anzu­tref­fen. Dort sind fast 5 Pro­zent der Reb­flä­che mit ihr bestockt. Pro­fes­sor Abra­ham Isak Perold von der Uni­ver­si­tät Stel­len­bosch gelang es 1924, die bei­den euro­päi­schen Edel­re­ben mit­ein­an­der zu kreu­zen und vier Samen­kör­ner zu pro­du­zie­ren. Er pflanz­te sie in sei­nem Pri­vat­gar­ten aus. Erst Ende der 1920er Jah­re kamen die ange­wach­se­nen Reben in die Reb­schu­le der Uni­ver­si­tät nach Elsen­burg, wo Charles The­ron, Perolds Nach­fol­ger, sie 1935 auf virus­freie Unter­la­gen pfropf­te. In Elsen­burg wur­de damals der ers­te Reb­gar­ten mit die­ser Sor­te ange­legt. »Perolds Her­mi­ta­ge x Pinot« lau­te­te damals die offi­zi­el­le Bezeich­nung. 1941 wur­de ver­suchs­wei­se das ers­te Fass Wein pro­du­ziert. Der ers­te kom­mer­zi­el­le Wein­berg wur­de dann 1943 auf der Myrt­le Gro­ve Farm nahe Sir Lowry’s Pass (bei Elgin) ange­legt. Über den Wein selbst ist wenig bekannt. Dass der Reb­sor­te danach der Durch­bruch gelang, ist eher einem Zufall zu ver­dan­ken. Char­lie Waal, der den ers­ten Wein in Elsen­burg gekel­tert hat­te, war ein begeis­ter­ter Rugby-Spieler. Er emp­fahl die Reb­sor­te sei­nen Team­kol­le­gen Paul Sau­er, dem die Wein­farm Kanon­kop gehör­te, und Peter Mor­chel, Besit­zer des Wein­guts Bel­le­vue. Die­se bei­den prä­sen­tier­ten 1959 bzw. 1961 auf der Cape Wine Show ihre ers­ten Pinotage-Weine. Sie erhiel­ten bes­se­re Bewer­tun­gen als ver­gleich­ba­re Caber­nets. Der 1959er Bellevue-Wein war dann der ers­te Wein, der unter dem Namen Pino­ta­ge ver­mark­tet wur­de (von der Stel­len­bosch Farmer’s Winery unter der Mar­ke »Lan­zer­ac«). Im Lau­fe der Jah­re wur­de dann Kanon­kop der füh­ren­de Pinotage-Produzent Süd­afri­kas. Heu­te sind gut 6 Pro­zent der süd­afri­ka­ni­schen Reb­flä­chen mit der Sor­te bestockt. Sie ergibt rela­tiv dunk­le, würzig-fruchtige Wei­ne mit kräf­ti­gem Tan­nin und fei­ner Säu­re.