Eine der ältesten Vitis vinifera-Sorten, die aus Wildreben entstanden sein muss und deren Erbgut in nahezu allen heutigen Rebsorten indirekt enthalten ist. In Deutschland ist die Rotweintraube als Schwarzriesling bzw. Müllerrebe bekannt (Anbaugebiet: Württemberg). Ihr größtes Verbreitungsgebiet aber liegt m Frankreich, speziell in der Champagne. Dort ist sie die am häufigsten angebaute der drei Champagnersorten (die anderen: Pinot Noir, Chardonnay). Etwa 50 Prozent der Rebfläche sind dort mit ihr bestockt. Der Rotwein, der aus ihr gewonnen wird, ist hellfarbig, tanninarm und säuerlich und kann deshalb nicht mit Pinot-Noir-Weinen konkurrieren. Aber er ist sehr würzig und fruchtig, weshalb er bei den Champagnerherstellern nicht nur sehr beliebt, sondern in der Champagner-Cuvée auch notwendig ist. Da die Trauben ohne Schalen vergoren werden, damit ein Weißwein entsteht, fällt seine Farbschwäche nicht weiter ins Gewicht. Wegen seiner Fruchtigkeit ist er aber zumindest für die einfachen Bruts unverzichtbar. In dieser Kategorie, die 90 Prozent der Champagnerproduktion ausmacht, ist Pinot Meunier in der Regel mindestens zur Hälfte enthalten. In Jahrgangschampagnern und Prestige Cuvées fehlt die Sorte dagegen oft ganz. Die Bedeutung der Pinot Meunier für die Champagnerproduktion steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu dem Schweigen, das diese Sorte umgibt. Im Vergleich zum Pinot Noir und zum Chardonnay wird nicht viel von ihr gesprochen. Sie ist eine ertragreiche und risikolose Sorte. Sie ist (was für die kühle Champagne wichtig ist) frosthart. Sie stellt somit keine so hohen Anforderungen an die Lage wie ihre beiden anderen Cuvée-Partner. Sie braucht weder Grand Cru- noch Premier Cru-Lagen, sondern wird im sonnenarmen Marne-Tal sowie in den ganzen Coteaux Champenois angebaut, weit entfernt von den berühmten Lagen an der Montagne de Reims und der Côte Blanc. Diese Rustikalität, die sich auch im Wein widerspiegelt, passt nicht recht zum hochgestochenen Bild des Champagners. Außer in Frankreich und in Deutschland ist die Sorte in geringen Mengen in Österreich und in einigen osteuropäischen Anbaugebieten vorhanden. In den Ländern der Neuen Welt ist sie eine exotische Ergänzung der berühmteren Pinot Noir. Entgegen weit verbreiteter Auffassung ist die Pinot Meunier übrigens keine Muta-tion der Pinot Noir.
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