Picolit

Wei­ße Reb­sor­te, aus der in der ita­lie­ni­schen Anbau­re­gi­on Friaul-Julisch Vene­ti­en eben­so rare wie teu­re Süß­wei­ne gewon­nen wer­den. Die Sor­te, deren Her­kunft unbe­kannt, die aber seit dem 18. Jahr­hun­dert im Fri­aul doku­men­tiert ist, ver­dankt ihre Wert­schät­zung einem gene­ti­schen Defekt. Vie­le Staub­ge­fä­ße sind unfrucht­bar, sodass im Früh­jahr nicht alle Blü­ten befruch­tet wer­den und die Rebe durch­rie­selt. Im Herbst hän­gen dann oft­mals weni­ge Küm­mer­bee­ren am Stiel, die über­reif gele­sen wer­den und einen sehr zucker­rei­chen Most erge­ben. So ent­ste­hen ohne Botry­tis-Infek­ti­on Wei­ne mit 14 Vol. % Alko­hol (und mehr), die zugleich 30 bis 100 Gramm natür­li­chen Rest­zu­cker pro Liter auf­wei­sen kön­nen. Ins­ge­samt sind im Fri­aul nur 55 ha mit Pico­lit bestockt. Sie befin­den sich fast aus­schließ­lich im Anbau­ge­biet Col­li Ori­en­ta­li um Udi­ne. Zwei Unter­zo­nen haben Anspruch auf eine eige­ne Lagen­be­zeich­nung: Rosaz­zo und Gal­la. Her­aus­ra­gen­de Pro­du­zen­ten sind Spe­co­gna, Abba­zia di Rosaz­zo, Wal­ter Fili­put­ti, Roc­ca Ber­nar­da. Außer­halb des Fri­aul ist die Sor­te in gerin­gen Men­gen in den Col­li Beri­ci (Vene­ti­en) anzu­tref­fen.