Rebstock, bei dem ein Edelreis mit einem bestehenden Wurzelstock (Unterlagsrebe) verbunden wurde. Dabei wird die Schnittstelle mit Wachs oder einem Klebeband umgeben, um Infektionen des Pflanzgewebes zu vermeiden. In der Regel wachsen beide Pflanzenteile dann innerhalb weniger Monate zusammen. Das Pfropfen diente ursprünglich dazu, die europäischen Edelreise auf amerikanische Wurzelstöcke zu setzen. Letztere hatten sich als reblausresistent erwiesen, im Gegensatz zu den europäischen Wurzelstöcken. Inzwischen sind fast alle Reben, die angebaut werden, Pfropfreben. Unveredelte oder wurzelechte Reben gibt es nur noch in wenigen Anbaugebieten der Welt. Heute dient das Pfropfen v. a. der Massenvermehrung bestimmter Edelreiser (massale Selektion, Klonenselektion). Die Edelreiser werden im Herbst im Weinberg geschnitten, dann kühl eingelagert und im Frühjahr (meist in Rebschulen) auf die gewünschte Unterlagsrebe gepfropft. Der zusammengewachsene Rebstock trägt dann die Frucht und die Blätter des Edelreisers. Manchmal werden Reben auch nur umgepfropft, etwa wenn ein Weißwein-Weinberg künftig Rotwein produzieren soll. Dann werden die Rebstöcke etwa 40 Zentimeter oberhalb des Bodens abgeschnitten und eingekerbt. In die Kerbe wird das Edelreis gesetzt. Das Umpfropfen hat den Vorteil, dass der neue Rebstock bereits im ersten Jahr Früchte trägt; würde der Weinberg völlig neu mit Rotweinreben bestockt, könnte er frühestens in drei Jahren in Ertrag gehen. Das Umpfropfen ist nur in warmen Anbaugebieten möglich, in denen eine Umgebungstemperatur von mind. 25 °C herrscht. In kühleren Anbaugebieten wachsen die Pflanzenteile nicht zusammen.
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