Peronospora

Fach­aus­druck für Fal­schen Mehl­tau, auch Blattfall- und Leder­bee­ren­krank­heit. Die Resis­tenz der Rebe (Vitis vini­fera) gegen die­sen Schad­pilz ist je nach Sor­te gering bis sehr gering. Die schwe­re Reb­krank­heit wird durch den Faden­pilz Pero­no­spo­ra, wis­sen­schaft­lich Plas­mo­pa­ra viti­co­la, her­vor­ge­ru­fen, der alle grü­nen Tei­le der Rebe befällt und das Gewe­be zer­stört. Die Krank­heit tritt ab Mai an Blät­tern, Blü­ten und jun­gen Trau­ben auf und kann zum Total­ver­lust der Ern­te füh­ren. Ers­tes Anzei­chen ist ein brau­ner Fleck auf dem Blatt, dann ein wei­ßer Pilz­ra­sen auf der Unter­sei­te des Blat­tes, schließ­lich die Braun­fär­bung und Aus­trock­nung. Der Pilz befällt auch die Geschei­ne und spä­ter die Bee­ren. Sie fär­ben sich braun, wer­den hart und fal­len ab. Der Win­zer spricht von »Leder­bee­ren«. Der Fal­sche Mehl­tau wur­de 1878 aus Nord­ame­ri­ka nach Frank­reich ein­ge­schleppt, wor­auf­hin er sich schnell in ganz Euro­pa aus­brei­te­te und in allen Wein­bau­ge­bie­ten ver­hee­ren­de Schä­den anrich­te­te. Die Krank­heit kann erfolg­reich bekämpft wer­den: bei wei­ßen Reb­sor­ten durch orga­ni­sche Fun­gi­zi­de, bei roten Reb­sor­ten durch Kup­fer­prä­pa­ra­te, etwa die Bouil­lie Bor­de­lai­se (Bor­de­lai­ser Brü­he).