Weißweinmetropole Umbriens, die große Mengen einfacher und einfachster Weißweine in kommerzieller Qualität liefert. Die glanzhellen, neutral schmeckenden und kurzlebigen Weine werden aus Trebbiano Toscano (lokal Procanico genannt), Malvasia del Chianti, Verdello, Grechetto, Drupeggio und anderen lokalen Sorten hergestellt. Um den Weinen mehr Geschmack und Struktur zu geben, wird ihnen seit einigen Jahren oft Chardonnay oder Sauvignon Blanc zugegeben (bis 15 Prozent erlaubt). In den letzten Jahren haben sich einige Privatgüter von der offiziellen DOC-Linie gelöst und produzieren in eigener Regie Weißweine gehobener Qualität. Meist kommen sie als IGT Umbria, seltener als Orvieto oder Orvieto superiore auf den Markt. Gute Orvieto-Erzeuger sind z. B. Decugnano dei Barbi, Barberani-Vallesanta, Le Velette, Sergio Mottura, Castello della Sala (Antinori) und Bigi. Manch einer der ehrgeizigen Winzer benutzt die DOC Orvieto allerdings nur noch für seine lieblichen bzw. edelsüßen Weine, die eine lange Tradition in dem Anbaugebiet haben. Der größte Ehrgeiz aber gilt heute den Rotweinen. Seit einige Önologen, allen voran der international bekannte Riccardo Cottarella, gezeigt haben, dass rote Sorten auf den vulkanischen Sandsteinböden überzeugende Resultate erbringen, werden mehr und mehr Weinberge von weißen auf rote Sorten umgepflanzt. Mit der 1998 geschaffenen DOC Rosso Orvietano soll dieser Entwicklung Rechnung getragen werden. Bislang wird sie von den meisten Weingütern jedoch gemieden. Sie bringen ihre neuen Weine lieber als IGT Umbria auf den Markt.
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