Früh reifende, aromatische Weißweintraube, die zur Muskateller-Familie gehört, in den verschiedenen Weinbauländern, in denen sie kultiviert wird, jedoch sehr unterschiedlich bewertet wird. In Deutschland war die Sorte nie sehr hoch geschätzt, weil sie schwach wüchsig und unsicher im Ertrag ist. Im Elsass, wo sich heute die größten Bestände befinden, steht sie im Schatten des Gelben Muskatellers (Muscat d’Alsace). In Österreich, insbesondere um den Neusiedlersee, genießt sie bei Spitzenwinzern dagegen höchste Wertschätzung, besonders bei der Herstellung von Trockenbeerenauslesen. Allerdings sind auch in Österreich die Bestände rückläufig. Schließlich ist die Muskat-Ottonel in Ungarn (Muskataly) sowie in anderen osteuropäischen Ländern anzutreffen. Entstanden ist sie 1852 in der französischen Stadt Angers an der Loire. Dort wurde sie von Robert Moreau aus einem Sämling gezüchtet – allerdings als Tafeltraube. Ob die Elternschaft der Muskat-Ottonel wirklich der Chasselas und der Muscat de Saumur gebührt, ist bis heute unsicher.
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