Alte, vermutlich aus Bordeaux stammende, dort jedoch nur noch in Restbeständen anzutreffende Rebsorte, deren Anbauwert kontrovers beurteilt wird. In vielen Bordeaux-Appellationen (etwa Médoc, Graves, Saint-Émilion, Pomerol, Fronsac) gehört sie zu den empfohlenen Sorten, wird aber faktisch selten und dann nur in sehr geringen Mengen verwendet. Größere Bestände findet man in Südwestfrankreich, speziell in Cahors (hier oft unter dem Namen Auxerrois). Dort geht die Sorte traditionell zu 70 bis 80 Prozent in die Cuvée des berühmten »Schwarzen Weins« ein. Inzwischen wird sie jedoch dort ebenso wie schon vorher in Bordeaux von der Merlot zurückgedrängt. Unter dem Namen Cot findet man sie auch im Val de Loire (z.B. Touraine), wo sie in vielen Rotweinen vorkommt. Ähnlich wie die Merlot neigt sie zum Verrieseln und ist anfällig gegenüber Pilzkrankheiten, besitzt aber nicht deren Geschmeidigkeit und Eleganz. Die Weine, die aus der Malbec (traditionell auch Malbeck geschrieben) gewonnen werden, sind farbintensiv und tanninreich, mit oft hohem Alkoholgehalt. Sie brauchen eine gewisse Reifezeit, um ihren Höhepunkt zu erreichen. Allerdings wirken sie oft ein wenig rustikal und derb. Außerdem ist die Malbec, da sie früh austreibt, frostgefährdet, was zu ihrem Niedergang in Bordeaux beigetragen hat. Eine gewisse Bedeutung hat sie noch in einigen kleineren Appellationen im Südwesten Frankreichs (etwa Bergerac, Pécharmant, Côtes de Duras und Côtes du Buzet). Als Rosé vinifiziert, ergibt sie früh trinkreife, süffige Weine. Insgesamt sind in Frankreich noch rund 6000 ha mit der Sorte bestockt. Die größten Malbec-Bestände existieren heute in Argentinien, wohin die Sorte schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts exportiert worden ist, aber anfangs weder bei den Winzern noch bei den Konsumenten sehr populär war. Inzwischen ist Malbec die argentinische Erfolgssorte schlechthin. In dem warm-heißen Klima von Mendoza ergibt sie teilweise majestätische Weine von großer Aromentiefe und Langlebigkeit. Sie wird dort meist reinsortig, aber vermehrt auch zusammen mit Cabernet Sauvignon oder Merlot gekeltert. Die Malbec-Rebflächen steigen in Argentinien ständig an. Man schätzt, dass sie bald die 20 000-Hektar-Marke erreicht haben werden. Auch in Chile sind einige hundert Hektar mit ihr bestockt. In Kalifornien und Australien wird sie als Ergänzungssorte geschätzt. Von den nahezu hundert Synonymen werden in Frankreich häufig verwendet: Pressac, Noir de Pressac, Auxerrois Noir, Cahors sowie Grifforin.
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