Kupfersulfat

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    Wirkstoff der Bordelaiser Brühe umgangssprachlich auch Kupfervitriol genannt(chemische Formel CuSO4 · 5H2O). Das Kupferpräparat besteht aus tiefblau gefärbten, triklinen Kupferkristallen und dient seit 1885 zur Anwendung gegen den Falschen Mehltau der Rebe (Peronospora bzw. Plasmopara viticola). Der Effekt beruht auf der unspezifisch fungiziden Wirkung der freigesetzten Kupfer-II-Ionen und der Abhärtung der Pflanzen gegen Pilzbefall. Es wurde bislang keine Resistenzentwicklung des Falschen Mehltaus gegen diesen Wirkstoff festgestellt, daher ist der Einsatz von Kupferwirkstoffen auch im integrierten Weinbau weit verbreitet. Im ökologischen Weinbau ist die Einsatzmenge auf max. 8 Kilogramm pro Hektar und Jahr (EU-VO 2092 / 91) limitiert, bei nationalen Anbauverbänden in Europa noch stärker verschärft (Deutschland: max. 3 kg Reinkupfer / haund Jahr). Da Kupfer ein Schwermetall und somit nicht wasserlöslich ist, haben sich in manchen Weinanbaugebieten die Kupfergehalte im Boden nach mehr als 100-jähriger Anwendung stark erhöht. Weinberge, in denen Kupfersulfat gespritzt wird, sind leicht an der blaugrünen Sprenkelung der Rebe zu erkennen.