Kaltmazeration

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    Der eigentlichen Maischegärung vorgeschaltete Phase des Schalenkontakts bei niedrigen Temperaturen. Durch eine Kaltmazeration können Farbe, Aromastoffe und Tannin frühzeitig aus den Beerenschalen gelöst werden und in die Flüssigkeit übergehen. Die Kaltmazeration kann sowohl bei Rotweinen (z.B. beim farbschwachen Pinot Noir) als auch bei Weißweinen praktiziert werden, insbesondere wenn gehobene Qualitäten angestrebt werden. Sie erhöht den Fruchtgeschmack (bei Weißweinen) bzw. die Farbausbeute (bei Rotweinen). Bei Weißweinen dauert die Kaltmazeration max. 24 Stunden, bei Rotweinen kann sie bis zu einer Woche dauern. Wichtig ist, dass die Maische auf unter 12 °C heruntergekühlt wird, damit sichergestellt ist, dass es während der Kaltmazeration zu keiner Gäraktivität kommt. Das Verfahren ist eine Vinifikationstechnik jüngerer Zeit. Ihr liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Anthocyane, Flavone und Polyphenole nicht nur durch Alkohol, sondern auch in wässriger Lösung aus den Schalen extrahiert werden.