Jerez

Die­ses DO-Anbau­ge­biet (ers­te DO Spa­ni­ens aus dem Jahr 1933) heißt eigent­lich Jerez-Xérès-Sherry y Man­z­a­nil­la de San­lu­car de Bar­ra­me­da. Es liegt mit sei­nen über 10 000 ha Reb­flä­che in Anda­lu­si­en und stellt fast nur Sher­ry her, den bedeu­tends­ten Wein Anda­lu­si­ens. Von sei­nem Cha­rak­ter und sei­ner Berei­tung her gibt es auf der Welt kei­nen ver­gleich­ba­ren Wein. Er darf aus den drei wei­ßen Reb­sor­ten Palo­mi­no (Fino oder de Jerez), Pedro Ximé­nez und Mos­ca­del (Mus­cat d’Alexandrie) erzeugt wer­den, zumin­dest der tro­cke­ne wird aber zu 90 Pro­zent aus der Palomino-Traube gewon­nen. Die Trau­ben wach­sen in der Pro­vinz Cádiz in Meer­nä­he, wo trotz der hohen Tem­pe­ra­tu­ren immer eine küh­le Atlan­tik­bri­se weht. Zen­trum der Sherry-Produktion ist die Stadt Jerez de la Fron­te­ra. Auf den wei­ßen Albariza-Kreideböden, die sich dort befin­den, erreicht Sher­ry sei­ne bes­ten Qua­li­tä­ten. Die Beson­der­heit des Sher­ry liegt dar­in, dass er mit Brannt­wein gespritet wird, um ihm einen höhe­ren, zu sei­nem Kör­per­reich­tum pas­sen­den Alko­hol­ge­halt zu geben. In den letz­ten Jah­ren hat sich die Anbau­flä­che um Jerez hal­biert, weil die Nach­fra­ge nach Sher­ry welt­weit gesun­ken ist. Man unter­schei­det laut Gesetz der DO Jerez meh­re­re Wein­ty­pen. Fino, einen blass­gel­ben Sher­ry, manch­mal mit grün­li­chem Schim­mer. Er ist tro­cken, leicht, fein­glied­rig, mit leich­ten Man­del­no­ten und gerin­gem Säu­re­ge­halt. Sein Alko­hol­ge­halt beträgt 15 bis 18 Vol. %, der Aus­bau erfolgt unter Hefe­flor. Amon­til­la­do ist ein bern­stein­far­be­ner, geschmei­di­ger und voll­mun­di­ger Sher­ry mit leich­tem Hasel­nuss­bou­quet. Der Alko­hol­ge­halt ist höher, zwi­schen 16 und 22 Vol. %. Er wird aus einem Fino gewon­nen und danach einem oxi­da­tiv­en Aus­bau aus­ge­setzt. Olo­ro­so bezeich­net einen bernstein- bis maha­go­ni­far­be­nen, sehr aro­ma­ti­schen, kör­per­rei­chen Sher­ry mit deut­li­chen Wal­nuss­no­ten und einem Alko­hol­ge­halt von 17 bis 22 Vol. %. Der Aus­bau erfolgt zunächst unter Hefe­flor, spä­ter reift er oxi­da­tiv wei­ter. Palo Cor­ta­do hat das Bou­quet vom Amon­til­la­do und den Geschmack des Olo­ro­so. Er weist 17 bis 22 Vol. % Alko­hol auf und wird zunächst unter Flor­he­fen, spä­ter oxi­da­tiv aus­ge­baut. Cream Sher­ry ist ein bernstein- bis dunkel-mahagonifarbener süßer Wein, der aus einem Olo­ro­so erzeugt wur­de. Er ist sehr kör­per­reich, hat ein leicht ste­chen­des Aro­ma und einen Alko­hol­ge­halt von ca. 17 Vol. %. Pale Cream ist ein blas­ser, geschmei­di­ger Wein mit fei­nen süßen Aro­men und einem Alko­hol­ge­halt von ca. 17 Vol. %, der min­des­tens drei Jah­re im Criadera- und Sole­ra-Ver­fah­ren altert. Pedro Ximé­nez ist ein dunk­ler, süßer und kräf­ti­ger, wei­cher, alko­hol­rei­cher (17 Vol. %) Wein, des­sen Aro­ma an Tro­cken­obst erin­nert (Dat­teln). Er wird aus rosi­nier­ten Pedro Ximénez-Trauben gewon­nen, die an der Son­ne getrock­net wur­den. Schließ­lich gehört noch Man­z­a­nil­la dazu, ein tro­cke­ner zart­gel­ber Genero­so-Wein, der aus­schließ­lich aus der Regi­on um San­lu­car de Bar­ra­me­da kom­men darf. Sei­ne sehr spe­zi­fi­schen Aro­men gehen auf das Mikro­kli­ma der Anbau­zo­ne und den Aus­bau unter Flor­he­fen zurück. Er ist säu­re­arm und leicht, mit einem Alko­hol­ge­halt von etwa 15 bis 19 Vol. %. Es gibt ihn unter den Bezeich­nun­gen Pale, Dry, Medi­um, Brown, Gol­den und Rich.