Großlage

In Deutsch­land wur­den 1971 durch das Wein­ge­setz vie­le Ein­zel­la­gen bzw. Gemar­kun­gen zu Groß­la­gen zusam­men­ge­fasst, um eine bes­se­re Ver­mark­tung der Wei­ne zu gewähr­leis­ten. So ent­stan­den gro­ße Her­kunfts­ge­bie­te, die sich teil­wei­se über meh­re­re Gemein­den erstre­cken, deren Wei­ne aber mit Lagen­na­men bezeich­net wer­den dür­fen. Bei­spie­le für Groß­la­gen mit teil­wei­se über 600 ha Reb­flä­che sind Nier­stei­ner Gutes Dom­tal (Rhein­hes­sen), Zel­ler Schwar­ze Katz (Mosel-Saar-Ruwer), Fors­ter Mari­en­gar­ten (Pfalz), Bin­ger Schloss­ka­pel­le (Nahe). Da die­se Groß­la­gen­na­men sich auf den ers­ten Blick nicht von Ein­zel­la­gen­na­men unter­schei­den, kann beim unkun­di­gen Ver­brau­cher der Ein­druck ent­ste­hen, es han­de­le sich um indi­vi­du­el­le Wei­ne einer Ein­zel­la­ge. Tat­säch­lich wei­sen die­se Groß­la­gen völ­lig unter­schied­li­che Böden auf; sie sind durch ver­schie­de­ne Klein­kli­ma­ta gekenn­zeich­net, mit allen erlaub­ten Reb­sor­ten bepflanzt und daher kei­ne Lagen im enge­ren Sinn. Tat­säch­lich sind die meis­ten Groß­la­gen­wei­ne kom­mer­zi­el­le Abfül­lun­gen. Da in den Groß­la­gen jedoch auch vie­le hoch­wer­ti­ge, klei­ne Ein­zel­la­gen auf­ge­gan­gen sind, kann sich hin­ter man­cher Groß­la­gen­be­zeich­nung auch ein her­vor­ra­gen­der Wein ver­ber­gen, ohne dass der Ver­brau­cher es ahnt. Die Groß­la­gen, so die Kri­ti­ker des Wein­ge­set­zes, tra­gen des­halb zur Irre­füh­rung des Ver­brau­chers bei.

Partner

Unser Newsletter