Friaul-Julisch Venetien

    0
    15

    ital. Friuli-Venezia Giulia. Mit etwa 16 000 ha Weinbergen eine der kleineren Anbauregionen Italiens, die v. a. für die Qualität ihrer Weißweine berühmt ist. Sie machen 70 Prozent der Weinproduktion aus und werden aus einem Dutzend, teils einheimischen, teils internationalen Rebsorten erzeugt. Die am häufigsten angebaute Sorte ist Pinot Grigio, gefolgt von Tocai Friulano, Sauvignon Blanc, Chardonnay und Pinot Bianco. Die einheimischen Sorten Ribolla Gialla, Malvasia Istriana, Verduzzo Friulano und Picolit sind Spezialitäten. Aus den beiden Letzteren werden halbtrockene bis süße Weine erzeugt. Der süße Ramandolo, ein Verduzzo-Wein aus einer Kleinlage bei Nimis, besitzt DOCG-Status. Bei den Rotweinen dominiert die Merlot, gefolgt von Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Refosco, einer alten, aus dem benachbarten Kroatien stammenden Rebe. Weitere einheimische Reben wie Tazzelenghe, Schioppettino und Pignolo spielen quantitativ keine Rolle. Die Anbauregion ist in sieben verschiedene DOC-Zonen unterteilt. Die am Mittelmeer und im Westen liegenden Gebiete sind meist flach. Sie heißen Aquileia, Latisana, Annia und Grave del Friuli. Dort wachsen gute Merlot– und Cabernet-Weine, doch erreichen weder sie noch die Weißweine die Fülle und die Feinheit der Weine aus den Hügelzonen. Die Hügelzone besteht aus dem Collio um die Stadt Gorizia und den Colli Orientali um Udine. Dort entstehen aus allen weißen Sorten vollmundige, fruchtbetonte Weine von großem Aromareichtum, wie sie in dieser Qualität und Menge an keiner anderen Stelle Italiens wachsen. Das benachbarte Isonzo ist zwar optisch flach, doch kommen die Weine an Kraft und Feinheit denen aus den Hügelzonen nahe. Der Carso, ein schmales Kalkhochplateau zwischen Sagrado und Triest mit roter, mineralienreicher Deckerde, ist die Heimat des Terrano, einer Spielart des Refosco.