Französisches Paradoxon

Am 17. Novem­ber 1991 im ame­ri­ka­ni­schen Fern­se­hen (CBS News-Report »60 Minu­ten«) erläu­ter­te Theo­rie, nach der die Fran­zo­sen trotz ihrer fett­rei­chen Ernäh­rung sta­tis­tisch eine deut­lich nied­ri­ge­re Herz­in­farkt­ra­te auf­wei­sen als die Ame­ri­ka­ner oder ande­re west­li­che Natio­nen. Als Ursa­che des bes­se­ren Gesund­heits­zu­stan­des wur­de das täg­li­che Glas Rot­wein ange­se­hen, das die Fran­zo­sen trin­ken. Die Sen­dung lös­te einen unge­ahn­ten Wein­boom in Ame­ri­ka aus, der die bis­he­ri­ge, alko­hol­kri­ti­sche öffent­li­che Mei­nung voll­kom­men auf den Kopf stell­te. Inzwi­schen gibt es zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen, die die posi­ti­ven Fol­gen mode­ra­ten Rot­wein­ge­nus­ses bestä­tigt haben. In ers­ter Linie scheint er einen pro­tek­ti­ven Ein­fluss gegen­über koro­na­rer Herz­krank­heit, Krebs­er­kran­kun­gen und durch Embo­lie her­vor­ge­ru­fe­nen Schlag­an­fall zu haben. Die Mecha­nis­men für den posi­ti­ven Gesund­heits­ef­fekt von Wein sind nur teil­wei­se bekannt. Zu den wirk­sa­men Sub­stan­zen zäh­len auf jeden Fall die Phe­no­le, zu denen auch das Tan­nin gehört, das v. a. in Rot­wein vor­kommt. Sie haben im Blut eine oxi­da­ti­ons­hem­men­de Wir­kung und ver­hin­dern damit die Oxi­da­ti­on des »schlech­ten« LDL-Cholesterins (Low Den­si­ty Lipo­pro­te­in). Die­ses wird für vie­le Koro­nar­krank­hei­ten ver­ant­wort­lich gemacht, die zum Herz­in­farkt füh­ren können.

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